2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Feierstimmung nach dem 1:1-Ausgleich des SSV Ulm 1846 durch Daniele Gabriele (rechts). Im Spiel gegen Großaspach erzielt er den wichtigen Ulmer Treffer. Aus taktischen Gründen kommt er derzeit aber nicht so zum Zug, wie er sich das erhofft.
Feierstimmung nach dem 1:1-Ausgleich des SSV Ulm 1846 durch Daniele Gabriele (rechts). Im Spiel gegen Großaspach erzielt er den wichtigen Ulmer Treffer. Aus taktischen Gründen kommt er derzeit aber nicht so zum Zug, wie er sich das erhofft. – Foto: Horst Hörger

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Ulm spielt derzeit erfolgreich mit nur einem Stürmer +++ Mancher Angreifer wie Winterneuzugang Daniele Gabriele kommt dadurch aber zu kurz – und liefert trotzdem ab

Schon beim 3:1-Sieg der Spatzen gegen den FSV Frankfurt unter der Woche hatten die Einwechselspieler des SSV Ulm 1846 den Unterschied gemacht. Auch am Samstag musste es ein Fußballer von der Bank richten: Beim 1:1 (0:1) gegen den Tabellen-19. Sonnenhof Großaspach erzielte Daniele Gabriele den Ulmer Ausgleich per direktem Freistoß. Mit dem Punktgewinn zeigten sich die Spatzen einigermaßen zufrieden, es war das elfte Ulmer Spiel in Folge ohne Niederlage in der Regionalliga Südwest. Diese Serie bringt aber auch Schwierigkeiten für einen Stürmer wie Gabriele mit sich.

Dass es gerade so gut läuft für Ulm liegt nämlich auch an einer taktischen Änderung, durch die der SSV mit nur einem Stürmer spielt – und das ist wegen seiner großen Torgefahr in der Regel Tobias Rühle. Auch am Samstag war das so. Die Reduzierung im Sturm geht zulasten anderer Angreifer wie Felix Higl oder eben Daniele Gabriele, für sie ist in der Startformation schlicht kein Platz. Beide kamen gegen Großaspach im Laufe des Spiels aufs Feld. „Ich bin eher ein Spieler, der mit einer zweiten Spitze spielt und von ihr profitiert“, sagte Gabriele nach der Partie. Die aktuelle Taktik verhindert das aktuell, „aber das hat gut funktioniert die letzten Wochen“. Der 26-Jährige war im Januar als Ersatz für den Verletzten Ardian Morina von Türkgücü München nach Ulm gekommen und musste zunächst wieder in die Spur finden, weil er in München wenig Spielpraxis bekommen hatte. Jetzt ist er aber fit und möchte wie jeder Fußballer zeigen, was er kann: „Ich will spielen. Da muss ich mir nichts vormachen und ich muss auch den Leuten nichts vormachen.“ Mit seinem Tor gegen Großaspach hat er jedenfalls Eigenwerbung betrieben. Der direkt verwandelte Freistoß zum 1:1 in der 72. Minute – flach um die Mauer gezwirbelt – war ein immens wichtiger Treffer. Ulm hätte früh durch Tobias Rühle in Führung gehen müssen und tat es in der 14. Minute auch. Allerdings wurde der Treffer fälschlicherweise wegen Abseits nicht gegeben. Trotzdem hätten die Spatzen auch danach durchaus treffen können, die Chancen waren da. Stattdessen traf Großaspachs Joel Gerezgiher mit einem wunderschönen Schuss in den Ulmer Winkel (36.). Wieder eine Führung des selbst ernannten „Dorfklubs“, der gut mitspielte – wie bei dessen 3:1-Sieg im Hinspiel. Und wie damals tat sich der SSV schwer, durch die starke Defensive der Gäste durchzubrechen, das Gegentor war ein Bruch im Spiel. „Das Tor war natürlich ein Nackenschlag“, sagte Ulms Kapitän Johannes Reichert. „Da mussten wir uns erst mal sammeln.“ Das hat funktioniert, allerdings unter großem Kraftaufwand, die Englische Woche hatte ihre Spuren hinterlassen. Sieben Punkte lautet die Bilanz aus dieser Englischen Woche. „Ich denke, das ist überragend“, sagte Reichert über den Ulmer Lauf. (mit somax) Lokalsport NU

Aufrufe: 028.3.2021, 20:31 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor