2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
Harald Schneller (Sulz am Eck) weiß, was seine Mannschaft in der  Kreisliga A 1 erwartet Foto (Archiv): Schmidt
Harald Schneller (Sulz am Eck) weiß, was seine Mannschaft in der Kreisliga A 1 erwartet Foto (Archiv): Schmidt

Wer wird die Nummer eins im Wildberger Fußball?

Fünf Vereine aus einer Stadt sind in der Kreisliga A I vertreten

Ob es eine solche Konstellation seit Bestehen des Fußballbezirks Böblingen/Calw (seit 1965) je gegeben hat, ist eher unwahrscheinlich. Mit dem SV Sulz am Eck (Aufsteiger B 2), dem VfB Effringen (Absteiger Bezirksliga), dem TSV Wildberg, dem SV Schönbronn und dem SV Gültlingen spielen alle Fußballvereine der Stadt Wildberg heuer in der Kreisliga A 1. Es gibt also eine "echte Wildberger Stadtmeisterschaft" in dieser Spielklasse.

Wir stellen die drei Clubs Gültlingen, Wildberg und Sulz vor:

SV Sulz am Eck
Es war im Spieljahr 1989/90, die meisten Sulzer Akteure waren noch gar nicht geboren, als der SV als Meister der A-I-Liga in die Bezirksliga aufstieg. Zwar folgte in der Saison 90/91 postwendend der Abstieg aus dem Bezirksoberhaus, aber eine Spielzeit lang waren die Sulzer das Maß aller Dinge im Wildberger Fußball. Ein paar Jahre später ging es in die sogenannte „Sicherheitsliga“, die B-Liga, runter und die Nachbarclubs SV Gültlingen, TSV Wildberg und VfB Effringen gaben fortan den Ton an. Immerhin: Für den Sulzer Trainer Harald Schneller ist die Liga kein Neuland, er hat als Spielertrainer respektive Spieler in Ottenbronn, Neubulach und seinem Heimatclub Gechingen lange in der A I gespielt: „Da weiß man dann, was einen erwartet.“

Vor allem die Lokalderbys mit den erwähnten Clubs sowie dem SV Schönbronn dürften spannend werden. Schneller setzt dabei auf die Stärken, die sein Team in der jüngsten, so erfolgreich bestrittenen B-Liga-Saison an den Tag gelegt hat: „Wir haben, egal, wer der Gegner war, aus dem Spiel heraus wenig zugelassen.“ Er hofft auch eine Liga höher auf die defensive Stabilität. Im Spiel nach vorne konnte sein Team aber immer wieder Nadelstiche setzen, zuletzt mit dem starken Jürgen Schechinger. Dieser ist aber vor der Saison zum Bezirksligisten SV Deckenpfronn gewechselt. Mit Martin und Michael Köhler fehlen im Auftaktspiel beim SV Neuweiler/Oberkollwangen (Sonntag, 15 Uhr) zwei weitere Spieler im offensiven Bereich. Von daher ist Schneller froh, dass mit Steffen Mast ein Mann wieder die Kickstiefel schnürt, der im zentralen Mittelfeld die Fäden ziehen kann. Auch die Youngsters Jonathan Orlik und Florian Röhm haben sich laut Harald Schneller schon gut eingebracht.

TSV Wildberg

Ein Knallerspiel gibt es gleich zum Auftakt in der Kreisliga A I: Am Sonntag empfängt der SV Gültlingen den TSV Wildberg (15 Uhr). Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs liegt gerade einmal zweieinhalb Monate zurück. Ende Mai gelang dem TSV Wildberg mit einem 4:1-Sieg in Gültlingen ein Spieltag vor Saisonschluss der Klassenerhalt. „Wir nehmen das mal als kleinen Hoffnungsschimmer“, meint dazu Roland Vetter, seit rund zehn Jahren als Abteilungsleiter beim TSV Wildberg tätig. Denn Vetter wie auch sein Kollege aus Gültlingen, Gunter Deuble, weiß, dass es am Sonntag wieder bei null losgeht. Dennoch sind die Wildberger guten Mutes, zuletzt wurde mit einem 1:0-Erfolg in Schönbronn die dritte Pokalrunde erreicht und damit schon ein erstes Derby gewonnen.

Auf den ersten Blick sieht die Kaderliste mit 24 Spielern zwar gut gefüllt aus, doch ein halbes Dutzend Akteure fällt verletzt aus. Mit Marco Carle und Robin Braun haben sich zwei wichtige Akteure in einen Kurzurlaub verabschiedet. Dagegen kehrt Trainer Tobias Köhler am Samstag aus dem Urlaub zurück und wird laut Vetter am Sonntag von Beginn an spielen. Roland Vetter hält große Stücke auf das Trainergespann: „Tobias und sein Co-Trainer Patrik Brenner ergänzen sich gut und haben auch die nötige Distanz zur Mannschaft.“ Zum Saisonziel befragt, hält Vetter wenig von großen Sprüngen: „Wir versuchen mit eigenen Kräften eine solide Basis zu schaffen, auch wenn es bei uns noch an Qualität fehlt und innerhalb des Kaders das Leistungsniveau zuweilen bröckelt.“

SV Gültlingen

Bescheiden gibt sich auch Gunter Deuble beim SV Gültlingen. Mit Spielertrainer Timo Sauer geht man ins sechste Jahr und hofft auf einen Leistungsaufschwung. „Wir liefen am Ende der vergangenen Saison bis zum Schluss Gefahr, noch auf einen Relegationsplatz abzurutschen“, ruft der SVG-Abteilungsleiter ins Gedächtnis. Auch heuer rechnet er mit einer sehr ausgeglichenen Liga. Den beiden Abgängen Pierre Burow (SV Würzbach) und Maurice Ayasse (TSV Neuhengstett) stehen mit Marcel Kunze (eigene Jugend), Christoph Neuffer (SV Deckenpfronn II) und Lars Rothfuß (fängt wieder an) drei neue Spieler gegenüber. Bei Rothfuß hofft Deuble darauf, dass dessen läuferische Stärke im rechten Mittelfeld zum Tragen kommt. Vor dem Derby plagt den SVG ein Torwartproblem, nachdem sich Pascal Ayasse eine Knieverletzung zugezogen hat. Ansonsten hat Timo Sauer fast alle Spieler an Bord. Und Deuble fordert: „Wie immer sollten wir unsere Heimspiele gewinnen.“

Aufrufe: 020.8.2015, 21:15 Uhr
Andreas Gauß, GäuboteAutor