»Wer weiß, wofür das gut ist«

FuPa: Die Bayernliga wurde auf direktem Weg und auch in der Relegation verpasst. Wie gehst du mit dem K.o. am letzten Spieltag und den beiden Niederlagen gegen den FC Amberg um?
Hans Kuchler (48): Die Bayernliga war das anvisierte Ziel, das wir nicht erreicht haben. Das steht fest. Natürlich ist das bitter, aber wer weiß, wofür das gut ist. Wir haben aber auch den Bayernliga-Abstieg von 2010 noch nicht restlos verdaut.

Wie meinst du das?
Es gibt immer noch Nachwehen vom Bayernliga-Abstieg. In vielen Bereichen ist Flickschusterei betrieben worden. Für uns alle im Verein ist es jetzt nun wichtig erst einmal durchzuschnaufen und uns mit der neuen Situation auseinanderzusetzen.

Aber die Bayernliga nicht erreicht zu haben, das tut doch sicher weh, oder?
Einerseits ist es natürlich schade, aber wie gesagt: Wer weiß, wofür das gut ist. Denn eines ist doch klar. Für die Bayernliga hätten wir sicher sechs oder sieben Topleute gebraucht. Und bekanntermaßen ist es bei uns schwierig solche starken Leute zu bekommen. Die Vereine im Raum Bamberg oder Würzburg, in der Region um Nürnberg oder auch im Bereich Deggendorf und Landshut ist es wesentlich leichter Topspieler zu bekommen.

Hans Kuchler: »Wir müssen uns neu ausrichten.«

Nun muss der 1. FC Bad Kötzting also weiter in der Landesliga antreten. Wie geht's personell weiter?
Zunächst einmal müssen wir uns neu ausrichten und durchschnaufen. Wir unterschätzen die neue Spielklasse sicher nicht. Da wird auch guter Fußball geboten. Wir werden auch wieder mehr Derbys haben, was für die Zuschauer interessant sein wird.

Welches Ziel wird für die Landesliga ausgegeben?
Auf jeden Fall werden wir keinen Tabellenplatz vorgeben. Es soll eine neue Mannschaft entwickelt werden. Da geht es erst einmal nur darum, dass wir uns stabilisieren. Das wird schwierig genug. Wir gehen nicht blauäugig in die neue Saison. Wir schauen nicht mehr zurück, wir richten unseren Blick nach vorne.

Mit Marco Dellnitz kommt ein neuer und junger Trainer, der beim Bezirksliga-Meister SV Bernried gute Arbeit geleistet hat, und den Landesliga-Aufstieg nur knapp verpasst hat. Was erwartest du dir von dem neuen Coach?
Wir sind bewusst den Weg gegangen es mit einem jungen Trainer zu probieren, der ganz andere Ideen mitbringt. Marco Dellnitz hat bei uns freie Hand. Er hat seinen Plan, den er umsetzen möchte und soll. Wir müssen einen Neustart wagen, da bleibt uns nichts anderes übrig. Der Kader soll 18 Mann umfassen. Wir brauchen junge und willige Spieler, ähnlich dem Muster in Bernried. Mit Teamgeist kann man vieles kompensieren, diesen Weg tragen wir mit. Der Erfolg gibt Marco Dellnitz jedenfalls Recht. Dazu benötigen wir ein Team, das auch bei der Trainingsarbeit voll mitzieht.

FCK-Kaderplanung: »Es wird eifrig daran gearbeitet.«

Nach acht Jahren gibt Peter Lanzinger seinen Posten als Sportlicher Leiter beim 1. FC Bad Kötzting auf. Wird diese Position wieder besetzt?
Wir müssen und werden diesen Posten wieder besetzen, befinden uns da auf der Suche. Aktuell kümmern sich Gerhard Schröder, Trainer Marco Dellnitz, Co-Trainer Marco Rackl, Jugendleiter Helmut Muhr und ich mich um den neuen Kader. Wir helfen da zusammen. Auch wenn wir erst einen Neuzugang präsentiert haben: Wir werden unseren Kader voll bekommen. Es wird eifrig daran gearbeitet.

Auch im Nachwuchsbereich tut sich etwas.
Wir haben mit Helmut Muhr seit einigen Monaten einen neuen und sehr engagierten Jugendleiter. Wir müssen unsere Nachwuchs-Abteilung aufbauen, damit wir mittelfristig davon profitieren können. Helmut Muhr macht da einen sehr guten Job. Wir wollen auch unser Scouting weiter verbessern. Es gibt also viele Bereiche, wo wir uns neu ausrichten wollen, damit der 1. FC Bad Kötzting eine gesicherte Zukunft hat.