2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Der TSV Düren (rote Trikots) zeigte in Mechernich eine spielerisch gute Leistung
Der TSV Düren (rote Trikots) zeigte in Mechernich eine spielerisch gute Leistung – Foto: Rocco Bartsch

Wenn man oben steht, dann ....

Schwerfällige Mechernicher besiegen einen spielerisch starken TSV Düren

Die TuS Mechernich hat das Nachholspiel des neunten Spieltages gegen den Türkischen SV Düren gewonnen. Die Eifeler setzten sich vom Ergebnis her klar mit 4:1 (2:0) durch, allerdings war es ein schwaches Spiel der Gastgeber gegen ein mit viel Herzblut ausgestattetes Düren.

Als gegen 21.20 Uhr eine Feuerwerksrakete in den Mechernicher Abendhimmel stieg, war die Freude über den Heimsieg bei Mechernicher Spielern und Anhängern groß. Es war aber auch eine Portion Erleichterung dabei, denn der Tabellenvorletzte aus Düren hat der TuS an diesem Abend alles abverlangt, was nur möglich war.

Und so fällt das Fazit zu diesem Spiel gleich früh in diesen Bericht hinein, denn so fühlt es sich wohl an, wenn man oben steht und Spiele gewinnt und sich fragt: "Wie haben wir das heute wohl geschafft?" Am Ende der Saison wird diese Frage wohl Niemanden mehr interessieren, denn Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport und das Ergebnis nach dem Mittwochabendspiel passte, die Leistung nicht ganz.

Gehen wir in die Spielanalyse:

Vor dem Spiel:
Mechernichs Trainer David Kremer stand mit 17 Spielern ein breiter Kader zur Verfügung. Er änderte die in Hambach siegreiche Mannschaft auf drei Positionen. Max Mies nahm wieder den Platz zwischen den Pfosten ein und Jens Honnef und Tom Lengersdorf kamen für Daniel Kesseler und Patrick Bühl zum Einsatz.
Der Gegner aus Düren änderte zum Pokalspiel gegen Arnoldsweiler (0:5 Niederlage) ebenfalls auf drei Positionen seine Startelf. Mit Selcuk Hot (für Metin Güclü) stand bereits der sechste Torhüter in dieser Saison beim TSV zwischen den Pfosten. Emrah Karabulut und Yunus Karabulut ersetzten Shota Sugimoto und Yuki Takizawa. Gästetrainer Sasa Aleksic war mit 14 Spielern angereist.
Zum Spiel kamen etwa 120 Zuschauer. Das Wetter war wechselhaft mit immer wiederkehrenden Nieselregen.

Die erste Halbzeit:
Mechernich erwischte einen Traumstart und offenbarte gleich zu Beginn eine große Schwäche im Dürener Spiel, nämlich die der Torwartposition. Selcuk Hot war nicht nur der sechste Keeper im neunten Ligaspiel, sondern er war maßgeblich an den ersten beiden Gegentoren beteiligt. Lukas Lebert überraschte den 29-Jährigen mit einem Linksschuss aus knapp 20 Metern, welcher mittig aufs Tor kam und über Hot einschlug (3.). Eine Viertelstunde später war es Jens Honnef, der per Kopfballmöglichkeit zur Stelle war und Hot den Ball, der in seine Richtung kam, nicht kontrolliert abwehren konnte (18.). Beim ersten Mechernicher Tor monierten die Gäste noch lange Zeit eine vorherige Abseitsstellung vom Vorlagengeber Hannes Simons, was sie sicherlich besser beurteilen können als wir, da es auf ihrer Seite geschah.
Unabhängig von der Mechernicher Führung, die Tom Lengersdorf hätte schon ausbauen können (11.), war das Spiel der TuS nicht gut. Düren machte schon in der ersten Halbzeit den etwas spritzigeren Eindruck, starb aber oft in Schönspielerei. Bis etwa 20 Meter vor dem Tor, war die Spielweise recht ansehnlich, was der TSV zustande brachte, aber richtig gefährlich wurde es nur aus einer Abseitsposition heraus, als der Ball an den Pfosten ging (17.). Jens Honnef legte wir zuvor beschrieben nach einer Ecke nach und Düren wirkte kurzzeitig konsterniert. Danach war die Partie eher ein Langweiler, denn Düren mühte sich redlich, hatte aber keine zündenden Ideen. Mechernich hingegen agierte viel mit Harakiri und wenig Spielwitz.

Die zweite Halbzeit:
Düren wechselte zur Pause auf einer Position. Für Yunus Karabulut kam Tayi Akbay in die Partie. Mechernichs Coach David Kremer vertraute zunächst dem gleichen Personal und man hatte den Anschein das die Halbzeitansprache die TuS aufwecken würde. Nach der dritten Mechernicher Ecke hatte Jens Honnef die große Möglichkeit zum Doppelpack, doch seinen Abschluss setzte er per Aufsetzer neben das Gehäuse (48.). Spielerisch lief es besser beim Gastgeber, aber leider nur etwa zehn Minuten lang. Dann begann Dürens stärkste Phase und der Druck auf die Hausherren stieg minütlich an. Der TSV hatte mit Sota Kifune, Yasin Isildak, Allasane Quattara und Spielführer Kerem Türk gleich vier Ideengeber im Spiel, die Mechernichs Hintermannschaft ganz schön schwindlig spielten. Selten schaffte man den Zugriff auf dieses Quartett und so kam der mit viel Leidenschaft spielende Gast endlich auch zu Torraumszenen. Eine gute Kopfballmöglichkeit von Isildak (55.) und ein Pfostenschuss von Quattara (61.) sowie ein Flachschuss erneut von Isildak (73.) und eine Eis-Gegen-Eins-Situation von Türk gegen Max Mies (76.) prägten diese Spielphase, in welche auch einige Auswechslungen fielen.
Die Schlussphase der Partie wurde dann noch einmal richtig gut. Zum Einen, weil Düren den hochverdienten Anschluss nach einem schönen Schuss von Yasin Isildak gelang und Hoffnungen auf mehr nährte (81.). Zum Anderen aber, weil dieser Treffer die Mechernicher noch einmal reanimierte und sie sich eiskalt wehrten. Der eingewechselte Tobias Lebert fand postwendend die Antwort und traf traumhaft aus 20 Metern ins rechte untere Eck (82.). Düren knickte ein und Mechernich nahm zum Ende der Partie noch einmal Fahrt auf. Tobias Hoss verfehlte nur knapp das Tor (85.), ehe Hannes Simons eine Hereingabe des eingewechselten Thomas Stangl irgendwie mit einer Mischung aus stolpern, Angeschossen werden, Bogenlampe und Heber ins Tor brachte und die Partie fast beendete (87.).

Nach dem Spiel:

Das Düren nur drei Punkte auf der Habenseite hat, konnten an diesem Abend wohl nur die wenigsten der 120 Zuschauer verstehen. Die Mannschaft zeigte eine sehr ansprechende Leistung und war mehr als ebenbürtig. Mechernich spielte nicht gut, aber erfolgreich. In der Tabelle stimmt die Momentaufnahme von 19 Punkten aus drei Spielen recht optimistisch, das Spiel zeigt aber, dass in dieser Liga in jedem Spiel hart gearbeitet werden muss. Mechernich ist jetzt Dritter und Düren verbleibt auf dem vorletzten Platz.
Für beide Mannschaften geht es am Sonntag weiter. Mechernich fährt zum Zweitplatzierten Langerwehe und Düren bekommt es daheim mit dem SV Schwarz-Weiß Nierfeld zu tun.

Aufrufe: 07.10.2021, 09:40 Uhr
rbAutor