Weithart: Ausgeruht, mit neuem Coach

"Wir hatten einfach den Eindruck, dass Stefan Linder die Mannschaft nicht mehr zu einhundert Prozent erreicht, deshalb haben wir uns entschlossen zu handeln. Fischer wird die Mannschaft allerdings nur im Relegationsspiel betreuen, für die neue Saison suchen wir einen anderen Trainer", sagt Weitharts Abteilungsleiter Harald Wurtz. Alex Fischer kenne die Mannschaft, er habe Erfolg mit ihr gehabt und in den vergangenen Tagen vor allem im psychologischen Bereich gearbeitet.

Doch Alex Fischer stellt eines klar: "Ich bin sicher kein Messias." "Wir hatten vier gemeinsame Trainingseinheiten, ein Freundschaftsspiel gegen den FC Ostrach, der mit einer gemischten Auswahl aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft angetreten ist. In diesem Spiel hat sich die Mannschaft gut präsentiert. Wir sind positiv gestimmt und gehen optimistisch ins Spiel", sagt Fischer. Er habe einige Positionsveränderungen vorgenommen und sich mit der Mannschaft gezielt unterhalten. "Wir sind zusammengesessen und haben einige Dinge angesprochen. Wir haben drei, vier Stichpunkte erarbeitet, die wir umsetzen wollen. Vor allem gilt es, kompakt zu stehen, kompakter als in den vergangenen Wochen und Monaten. Wir haben noch einmal besprochen, wie wir den Gegner anlaufen und natürlich haben wir nochmals Standardsituationen trainiert, offensiv wie defensiv", sagt Fischer.

Den Gegner hat Fischer im Sonntagsspiel beobachtet, im Dienstagsspiel war er aus beruflichen Gründen verhindert. "Ich denke, wir brauchen keine Angst zu haben, unsere Mannschaft hat das Potenzial und wir haben einen Vorteil, auch wenn der KFH durchaus über Qualitäten verfügt."

Warum Weithart seine eigenen Qualitäten in dieser Saison nur selten abrufen konnte, weiß auch Fischer nicht. Fehlen werden in Langenenslingen Uli Hagmann und Kevin Müller (bd. Bänderverletzung). Taktisch will Fischer natürlich nicht all zu viel verraten, nur: "Einige werden heute sicher überrascht sein." Dass sein Team stärker unter Druck stehe als der KFH, glaubt Fischer nicht. "Wenn du als B-Ligist auf dieser Stufe stehst, willst du den letzten Schritt auch noch machen." Auch die Tatsache, dass Weitharts Anhänger möglicherweise in Unterzahl sind, stört ihn nicht. "Es ist doch für jeden Fußballer ein geiles Gefühl, mal vor so einer Kulisse zu spielen. Das musst du genießen."

Sauters Einsatz ist fraglich

Eine Überdosis Spielzeit hat die SG Kettenacker/Feldhausen/Harthausen in den vergangenen Tagen genossen. Deshalb war in den beiden Tagen nach dem zweiten Spiel in Blochingen auch Regeneration angesagt, zusätzlich gab es am Donnerstagabend eine physiotherapeutische Spezialbehandlung, auch um die letzte Müdigkeit aus den Knochen und Muskeln zu massieren. Doch ganz ohne Blessuren sind die 165 Minuten gegen die SG Hochberg/FV Bad Saulgau II nicht abgegangen. Alexander Sauters Einsatz ist gefährdet. "Er laboriert seit dem Spiel am Dienstag an einer Muskelverhärtung", sagt KFH-Trainer Kalle Lutz. "Eigentlich hätte ich ihn schon viel früher rausnehmen müssen." Doch Sauters Verbleib auf dem Feld wurde belohnt, als er das entscheidende 2:1 vorbereitete. Und auch sonst war der Mann mit dr Nummer 23 der Aktivposten im Spiel des KFH. "Alex' Ausfall träfe uns schwer. Er bindet immer drei, vier Spieler, hat ein enormes Tempo, über das er kommt." Außerdem mache er oft genug Unerwartetes. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter Stefan Maier. Auch der Abwehrmann laboriert an einer Muskelverhärtung. Diese Verletzungen sind wohl auch der (zu) großen Belastung in den vergangenen Tagen geschuldet, und so findet auch Lutz die zeitlich eng beieinander liegende Terminierung "ein bisschen unfair".

Trotz allem ist Karl-Heinz Lutz optimistisch. Auch wenn aus seiner Sicht der FV Weithart als Favorit ins Spiel geht. "Weithart ist natürlich der Favorit, zumal eigentlich keiner weiß, warum die wirklich da unten drin stehen." Denn schließlich verfügten die Rosnaer über erfahrene Spieler. "Die Mannschaft ist ja noch fast identisch mit der Mannschaft, die einst in die Bezirksliga aufgestiegen ist", sagt Lutz. "Wir müssen uns was einfallen lassen. Die Chancen für uns werden größer, je länger es 0:0 steht. Doch es ist ein Spiel", deutet Lutz an, dass alles möglich ist. Das glauben auch die KFH-Fans, die in großer Zahl ihre Mannschaft begleiten werden. "Wir lassen einen Pendelbus fahren, der dreimal hin und zurück fahren wird." An der mangelnden Unterstützung dürfte es nicht fehlen, um Kettenackers letzte Reserven zu mobilisieren.