Der 30-jährige Heilpraktiker hat die Mannschaft am Wochenende erstmals als Spielertrainer geführt und sogleich für frischen Wind gesorgt. So holte er beispielsweise Tobias Roßmann zurück in den Kader der ersten Mannschaft. Der Stürmer ist derzeit der treffsicherste Spieler der zweiten Mannschaft, die Spingler in der Kreisliga betreut und die dort als Aufsteiger auf dem zweiten Platz steht. Zwar blieb Rossmann bei seinem 20-minütigen Einsatz in der „Ersten“ ohne Torerfolg. Doch für Spingler ist es nur eine Frage der Zeit, bis er seine Durchschlagskraft auch in der Landesliga entfaltet: „Er muss sich erst wieder ins Team einfinden und auch an das Tempo gewöhnen. Ich freue mich, dass er wieder zur ersten Mannschaft kommt.“
Auch an anderer Stelle setzt Spingler Akzente: Der Sohn des früheren FC Kempten-Trainers Herbert Spingler vermittelt Spaß und Aufbruchsstimmung, heißt es im Verein. Dort gilt der Defensivspieler, der seit zehn Jahren für Durach spielt, ohnehin als Motivator und Integrationsfigur. „Ohne Spaß geht es nicht. Das will ich auf die Spieler übertragen. Die Stimmung wirkt auf mich momentan gelöst. Ich denke, dass wir trotz der Niederlage im Aufwind sind“, sagt Spingler.
Immerhin hatte der FC Memmingen II mehrere Spieler seiner Regionalliga-Mannschaft im Einsatz, nachdem am Freitag deren Partie gegen den SV Schalding-Heining abgesagt worden war. Gegen diese verstärkte Memminger Mannschaft hielt Durach lange gut mit, ehe FCM-Routinier Harald Holzapfel buchstäblich in letzter Sekunde das 2:1 für die Gäste erzielte. „Wir müssen unser Spiel auch am Schluss durchziehen und mehr daraus machen, wenn wir in Führung sind“, benennt Spingler das Manko. Auch gegen Memmingen waren die Duracher zunächst durch ein Tor von Alex Schedel (9.) vorn gelegen. „Das haben wir heuer schon häufiger erlebt. Das ist nicht nur eine Frage der Kondition. Da müssen wir auch mental besser werden“, sagt Spingler.
In dieser Woche will der neue Coach teils auch einzeln mit den Spielern sprechen, um sie auf die kommenden Aufgaben einzuschwören. Nur noch vier Spiele sind es bis zur Winterpause. „Drei Siege würden uns guttun“, erklärt Spingler, der zugesagt hat, die Mannschaft bis zur Winterpause zu betreuen.
„Dann wird man sehen, was passiert und ob es einen neuen Trainer gibt. Ich denke, dass es auf Dauer sehr schwierig ist, eine Mannschaft in dieser Liga als Spielertrainer zu führen“, sagt Spingler. Allerdings: Ausschließen will er ein längerfristiges Engagement auch nicht. Ob Spingler indes so lange bleibt wie sein Vorgänger, darf bezweifelt werden: Peter Christl brachte es auf zwölf Jahre als Trainer bei den Durachern.