2024-06-19T10:33:50.932Z

Vereinsnachrichten
Werner Teufel ist nicht mehr Coach in Forst; F: Diehl
Werner Teufel ist nicht mehr Coach in Forst; F: Diehl

Wechsel am Waldsee

Werner Teufel zurückgetreten +++ Christopher Holzer neuer Trainer

Nach der überraschenden Niederlage beim SV 62 Bruchsal ist Werner Teufel als Trainer des FC Forst zurückgetreten. Sein Nachfolger wird mit Christopher Holzer ein alter Bekannter am Waldsee. Wir haben uns näher mit der aktuellen Situation beim langjährigen Verbands- und Landesligisten befasst.

Das einstige Flaggschiff des Fußballkreises ist aktuell in stürmischem Gewässer unterwegs. Der FC Forst, noch immer auf Rang zwölf in der Ewigen Landesligatabelle stieg im Sommer erstmals in die Kreisklasse A ab. Wie tief dieser Einschnitt ist, zeigt die Statistik: Als die Germania letztmals in einer A-Klasse spielte, dachte man noch gar nicht an die Bezirks-/Kreisliga und statt Verbands- und Landesliga gab es noch die Amateurligen: 1957/58 war die A-Klasse noch die höchste Liga des Kreises.

Nach dem schmerzhaften Abstieg blieb Trainer Werner Teufel und versuchte sich mit einer umgebauten Mannschaft am Wiederaufstieg. Gleich die Premiere ging gegen Flehingen II in die Hose und auch in den Folgewochen ließ die Mannschaft einige Punkte liegen. Nun zog Teufel die Reißleine: Nach der überraschenden Niederlage beim SV 62 Bruchsal (der zweiten in Folge) und nach dem Anwachsen des Rückstands zu Wiesental auf zehn Punkte trat Teufel von seinem Amt zurück. „Ich bin lange Zeit im Trainergeschäft tätig und habe dabei schon so manches erlebt, so dass ich nicht gleich beim ersten Gegenwind aufgebe. Aber in Forst haben sich Zustände ergeben, die mir zuletzt die Freude an der Sache nahmen und ein ‚weiter so‘ unmöglich machten“, waren für Teufel nicht nur die sportlichen Misserfolge ausschlaggebend. Die aus seiner Sicht nicht mehr hinnehmbaren Bedingungen führte er weiter aus: „Ohne über Details zu sprechen, ergaben sich mit den beiden sportlichen Leitern aufgrund falsch verstandener Aufgabenfelder sportliche wie persönliche Differenzen. Das führte dazu, dass zuletzt keine Kommunikation zwischen uns stattfand. Von einer vertrauensvollen Atmosphäre und Zusammenarbeit konnte keine Rede sein. Im Gegenteil, hinter den Kulissen wurde kräftig geschürt und gezündelt. Trainer und Mannschaft hätten sich konstruktive Unterstützung gewünscht. Dies gerade in schwierigen Phasen, als nämlich die Trainingsbeteiligung sich weiter verschlechterte und dann auch die gewünschten Erfolge ausblieben“, waren für Teufel nicht nur die sportlichen Misserfolge ausschlaggebend.“

Auch Spielausschuss Leonhard Köhler berichtete von stürmischen Zeiten rund um den Waldsee: „So gleich nach dem Spiel war man im Lager des FC Forst schon überrascht. Die letzten Wochen waren nicht leicht für Ihn und uns. Die Ergebnisse haben bestimmt seine Entscheidung beeinflusst.“ So ging Köhler zu einer Gesamtbilanz über: „Es war nicht leicht nach dem Abstieg für Werner. Der ein oder andere Spieler verließ den Verein und er musste eine neue Mannschaft formen. Trotz einiger namhafter Neuzugänge dauert es auch seine Zeit, um das umzusetzen, was er sich vorstellte. Auch ist die Favoritenrolle eine hohe Bürde, der man Stand halten muss. Wir bedanken uns bei Werner Teufel für die geleistete Arbeit und wünschen Ihm alles Gute für seine sportliche Zukunft.“
Die Germania hat schnell reagiert und den vakanten Posten schon wieder besetzt. Das Traineramt beim ehemaligen Verbandsligisten übernimmt nun mit Christopher Holzer kein Unbekannter. „Er ist ein junger und ambitionierter Trainer, der schon bei höherklassigen Vereinen gearbeitet hat, und aus dem Verein stammt“, so Köhler über Holzer, der schon Chef auf dem Östringer Waldbuckel und Co-Trainer beim 1.FC Bruchsal war. Angesichts des großen Rückstandes dürfte es mit dem Aufstieg sehr schwierig werden und daher steckt Köhler bescheidenere Ziele für die zweite Saisonhälfte ab: „Auch er wird eine gewisse Zeit benötigen, um die Mannschaft kennen zu lernen. Für die Rückrunde wollen wir das bestmögliche an Punkten holen und natürlich die bestmögliche Platzierung erreichen.“

F: FC Forst
F: FC Forst
Mit dem neuen Trainer Christopher Holzer (Mitte) streben die sportlichen Leiter Leonhard Köhler (links) und Toni Jakic (rechts) wieder erfolgreichere Zeiten beim FCF an; F: FC Forst.

Dass der FC Forst wieder auf die Beine und für sportliche Schlagzeilen positivere Art sorgen kann, davon ist auch Teufel überzeugt: „Der FC Forst erlebt in der Tat gerade eine schwierige Phase. Aber der Boden ist erreicht, die Richtung zeigt wieder nach oben. Ich habe mich hier lange Zeit sehr wohl gefühlt und hatte zur Vereinsführung und Mannschaft einen guten Draht. Wenn man etwas mehr Geduld aufbringt, wird man wieder an bessere Zeiten anknüpfen.“ Was nun aus dem erfahrenen Trainer wird, ist noch nicht sicher. Die Zeichen stehen erst einmal auf längere Pause. „Wie es sportlich bei mir weiter geht, weiß ich nicht. Man sollte sich nicht festlegen, gerade nicht nach einer Enttäuschung. Die Zeit wird es zeigen“, so Teufel. Für den Moment sieht es aber danach aus, als würde man am Waldsee auch nächstes Jahr in der Kreisklasse A spielen.

Aufrufe: 030.11.2018, 16:10 Uhr
Florian WittmannAutor