2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

Warum Röchert nicht mehr zum FC Aldekerk passt

Bezirksligist stellt seinen Trainer frei

Vor dem zehnten Spieltag in der Bezirksliga haben die Vereinsbosse des FC Aldekerk die Reißleine gezogen. Am vergangenen Freitag beschlossen die Verantwortlichen nach einer teaminternen Besprechung, den Coach ab sofort frei zustellen. Man habe sich auseinander gelebt, gaben Trainer und Vereinsführung als Grund an. Eine Analyse, warum es dazu kam.

Es hatte sich langsam angebahnt. Bereits seit Wochen schien das Verhältnis zwischen Trainer und Team gestört zu sein. Bezeichnend dafür war das Spiel gegen den SV Sevelen vor rund einer Woche. Röchert hatte sich schon vor dem Anpfiff ein Plätzchen abseits der eigenen Bank gesucht und das Spiel von der gegenüberliegenden Seite verfolgt. So mancher Zuschauer fragte sich, was es damit auf sich hatte. "Der macht nicht mehr lange" oder "Geht\'s noch deutlicher?" waren nur einige Kommentare von der Fan-Basis. Röchert gab an, dass seine "Abseitsposition" nichts mit der Mannschaft zu tun gehabt habe. Vielmehr wollte er die Partie in Ruhe und ohne Zwischenrufe verfolgen. Das bestätigte auch Fußball-Obmann Ronny Czadzeck, der verdeutlichte, dass Röchert zu den erfolgreichsten Trainern beim FCA zählte.

Und gerade hier wird deutlich, dass nicht nur spielerische Misserfolge zu der Freistellung des Trainers geführt haben. Immerhin schaffte Röchert mit seiner Elf in der vorigen Saison den Aufstieg in die Bezirksliga und auch in der Spielzeit 2011/12 spielte der FC in der Kreisliga oben mit. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Verein zu Beginn der Bezirksligasaison derart hohe Ambitionen hatte und sofort angreifen wollte. Auch beim FC wird die Devise lauten, die Klasse zu halten. Und mit zurzeit sechs Punkten aus neun Spielen und einem 15. Tabellenplatz ist der Abstieg auch noch lange nicht besiegelt.

Demnach sind wohl erhebliche zwischenmenschliche Probleme zwischen Verein, Trainer und Mannschaft der Hauptgrund für den personellen Kurswechsel. Dies wurde mehrfach von Vereinsseiten her laut. Und der Wechsel scheint auch zum richtigen Zeitpunkt gekommen zu sein, denn wenn ein Trainer nicht mehr zu seiner Mannschaft durchdringt, oder die Spieler kein Gehör mehr beim Trainer finden, dann macht es auch keinen Sinn mehr, den Status Quo auf Biegen und Brechen beizubehalten.

Als Interimstrainer übernahmen Co-Spielertrainer Peter Orlowski und Mittelfeldmann Björn Tebart bereits am Sonntag die Verantwortung und holten einen Punkt gegen Vernum. Die Stimmung im Team ist wieder gut, hieß es. Nun hofft der Aufsteiger wieder durchzustarten – befreit von belastenden Diskussionen um die Trainerpersonalie.

Aufrufe: 014.10.2013, 18:02 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor