2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Geplant sei der Aufstieg nach dem Aufstieg nicht gewesen, versicherten die Großkötzer. Aber man kann ja nie wissen, und deshalb hatten die Fußballer natürlich die richtigen T-Shirts zur Hand. Der Rest war – im Buchstabensinn – Feierabend.  Foto: Ernst Mayer
Geplant sei der Aufstieg nach dem Aufstieg nicht gewesen, versicherten die Großkötzer. Aber man kann ja nie wissen, und deshalb hatten die Fußballer natürlich die richtigen T-Shirts zur Hand. Der Rest war – im Buchstabensinn – Feierabend. Foto: Ernst Mayer

Wahnsinns-Gefühle am größten Tag

Großkötz gewinnt gegen Dillingen und marschiert schnurstracks in die Kreisliga +++ Der Trainer wäre gerne geblieben +++ Gut möglich, dass der Verlierer ebenfalls nach oben geht

Der überschäumende Jubel war dem größten Tag in der jüngeren Vereinsgeschichte genau angemessen: Durch einen 2:0-Erfolg im Relegations-Finale gegen die SSV Dillingen sind die Fußballer des VfL Großkötz in die Kreisliga aufgestiegen. Trainer Markus Schirmer ließ sich nach zwei Aufstiegen in Folge von den Wahnsinns-Gefühlen auf dem Sportgelände in Gundremmingen mitreißen und kommentierte wenige Minuten nach Spielende: „Fußball ist mein Leben und es war für mich eine Ehre, dass ich an diesem Erfolg teilhaben durfte.“

VfL Großkötz – SSV Dillingen 2:0
Es ging gleich gut los für die von vielen, teilweise mit Pyrotechnik ausgerüsteten Fans angefeuerten Großkötzer. Als ein Freistoß in der Abwehrmauer der Dillinger landete, prallte der Ball zu Daniel Kistner und der vollendete aus kurzer Distanz (6.). Der Treffer war einigermaßen teuer erkauft, denn bei dem Vergehen, das zum Freistoß geführt hatte, verletzte sich Fabian Züringer so schwer am Knie, dass er wenig später vom Feld musste. Zu zwei Rot-Sperren von Stammkräften kam nun auch noch dieses Pech – aber der VfL kümmerte sich nicht drum. Abteilungsleiter Anton Züringer sollte hinterher loben: „Unsere Einheit ist so stark, dass wir selbst das weggesteckt haben.“
Trotzdem: Wer sollte, wer konnte nun in die Rolle des 19-maligen Liga-Torschützen schlüpfen, der auch im ersten Relegationsspiel gegen Behlingen-Ried schon erfolgreich gewesen war? Otto Muhl probierte es: Er kam unbedrängt zum Abschluss, schoss den Ball aber ans Außennetz (22.).
Gleich zwei frühe Wechsel vollzogen die Dillinger. Bei ihnen lief’s daraufhin wesentlich besser. Zwei, drei tolle Chancen hatte der Vizemeister der Kreisklasse Nord 2. Die beste vergab der eingewechselte Kapitän Alexander Kinder, der den Ball an den Innenpfosten setzte (43.). Zuvor hatte Lars Jaud aus aussichtsreicher Position daneben gezielt (40.).
Nach dem Seitenwechsel drängten die Dillinger weiter. Immerhin konnte der VfL den Kontrahenten nun dank einer gefühlten Siebener-Abwehrkette konsequent aus der Gefahrenzone halten. Tatsächlich gab’s für die SSV im weiteren Spielverlauf keine einzige konkrete Torchance mehr. Großkötz dagegen fuhr ein paar Konter und aus einer solchen Gelegenheit fiel das 2:0. Daniel Uhl traf (70.) und „das war an sich schon entscheidend“, kommentierte der Spartenchef. Wirklich leichter wurde es aber erst, als die Dillinger Gazmend Nuraj und Algert Hoti in der Schlussphase Gelb-Rot kassierten. Der Zweifach-Aufstiegstrainer selbst mischte noch eine Mini-Portion Wehmut ins Freudenfest an Fronleichnam. „Schade, dass ich nach drei Jahren gehen muss; ich wäre gerne geblieben“, formulierte Schirmer. Der Verein hatte dem 52-Jährigen schon in der Winterpause signalisiert, dass er sich nach drei gemeinsamen Jahren in Sachen Trainer neu aufstellen möchte. Und der Coach relativierte auch gleich: „Jetzt ist es ein Bomben-Abschied geworden – man geht an dem Tag, an dem es am schönsten ist. Und ich gehe mit Freude im Herzen.“ Für Schirmer, der den B-Trainerschein besitzt, wird sich gewiss eine Stelle in der Region finden.

Aufrufe: 031.5.2018, 20:21 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor