2024-05-28T12:27:18.299Z

Ligabericht
Silberg/Eisenhausens Neuzugang Benedikt Kovacevic links Silberg zieht am Marburger Jakob Staiger vorbei. 	Foto: Jens Schmidt
Silberg/Eisenhausens Neuzugang Benedikt Kovacevic links Silberg zieht am Marburger Jakob Staiger vorbei. Foto: Jens Schmidt

Wacker fehlen Sekunden zum Coup

KOL NORD: +++ Frohnhausen kassiert gegen Cappel in Minute 96 das 2:3 / Siege für GSC und Silberg/Eisenhausen +++

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Marburg-Biedenkopf/Frankenberg. Die beiden hoch gehandelten Teams der Fußball-Kreisoberliga Nord sind mit Heimsiegen in die Saison gestartet. Der Gladenbacher SC sclug Kirchhain 3:0, die SG Silberg/ Eisenhausen die SF/BG Marburg II 2:0. Nur Sekunden fehlten der SpVgg Wacker Frohnhausen zu einem Coup gegen Cappel: Der Titelfavorit traf erst in der 96. Minute zum 3:2-Sieg. Aufsteiger SG Wommelshausen/Dernbach unterlag in Momberg unglücklich mit 1:2.

SSV Hatzbach – TSV Erksdorf 1:1 (0:0): In der ersten Halbzeit waren die Gäste, die durchschlagskräftigere Mannschaft. Selcuk Sönmez setzte einen Freistoß an die Latte (6.) und zwang Hatzbachs Keeper René Kleinmann per Kopfball zur Glanzparade (26.), sehenswert auch Günay Özbays Fallrückzieher (22). Erksdorfs verdiente Führung erzielte schließlich René Ochs nach einer Ecke (75.). Der Torschütze verursachte aber auch den Elfmeter, den Florent Raishtaj zum 1:1 verwandelte (89.). Dennie Losekam hatte gar noch Hatzbachs Siegtor auf dem Fuß, doch Kutucu parierte (90.).

SpVgg Wacker Frohnhausen – FSV Cappel 2:3 (2:2): Die Titelfavoriten aus Cappel müssen ziemlich verduzt gewesen sein, wie die Frohnhäuser vom Anpfiff weg aufdrehten. Jedenfalls gestatteten sie dem Außenseiter glasklare Torchancen. Christian Immel nahm eine Freistoßvorlage Amon Uslus direkt, der Ball rutschte ihm über den Schlappen und wurde so für FSV-Tormann Thorsten Geurtz haltbar (7.). Christoph Weber zögerte frei vorm Kasten etwas zu lange, wieder hielt Geurtz (10.). Ein Konter führte nach einer Cappeler Ecke zum Führungstreffer für Wacker. Weber trieb den Ball nach vorne und setzte Erik Wild ein, der Geurtz mit einem Lupfer überwand (14.). Nach einer halben Stunde schien das Match zu kippen. Zunächst wurde eine auf den kurzen Pfosten gezirkelte Ecke verlängert und Niklas Kornmann drückte zum 1:1 ein (30.), dann bugsierte ein Frohnhäuser einen langen Ball der Gäste beim Abwehrversuch ins eigene Tor (34.). Doch Frohnhausen schlug postwendend zurück: Amon Uslu zog einen Freistoß scharf aufs Gästetor, Jan Niklas Heck hielt den Fuß hin: 2:2 (37.). Die Heimelf hielt auch nach dem Seitenwechsel voll dagegen, doch Tobias Schwitalla und Weber nutzten die besten Konterchancen nicht. Und am Ende wurde es ganz bitter für Wacker. In der Nachspielzeit musste Uslu nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb/Rot vom Platz (90.+3), drei Minuten später löste der eingewechselte Goalgetter Tim Elmshäuser mit dem Siegtreffer einen Cappeler Jubelsturm aus. „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, sie hat von der ersten Minute an gefightet“, so Frohnhausens Sportlicher Leiter Frank Billib. „Wir waren über 90 Minuten nicht schlechter als Cappel und hätten einen Punkt mehr als verdient gehabt. Hätten wir das 3:2 gemacht, hätten wir auch gewonnen, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher. Umso bitterer ist dieses Ende“.

SG Silberg/Eisenhausen – SF/ Blau-Gelb Marburg II 2:0 (1:0): „Zur Pause hätte es auch 3:3 stehen können, in der zweiten Halbzeit hatten wir Blau-Gelb aber voll im Griff und hätten noch ein, zwei Tore mehr machen müssen“, resümierte Silbergs Sprecher Jürgen Kohlberger. Zunächst lagen die besseren Chancen auf Seiten der Gäste, die in der 15. Minute nach einem überflüssigen Foul Jonas Bieks im Strafraumeck einen Elfmeter bekamen. SG-Keeper Silas Klab parierte jedoch gegen Christian Hoss. Agilster Marburger Stürmer war Riffat Shakir Adnam, der zweimal an Klab scheiterte, seinen Schuss in der 28. Minute kratzte Jannik Konitzer von der Torlinie. Konitzers nächste Großtat: In der 35. Minute köpfte er einen Blöcher-Eckball zum 1:0 ein. Als Vollstrecker hatte Dominic Blöcher nicht den besten Tag erwischt. Gleich fünfmal kreuzte er alleine vor dem Gästetor auf (33., 41., 43., 63., 78.), fand aber jeweils in Blau-Gelb-Zerberus Marius Gärtner seinen Meister. Wunderschön war die Ballstafette, die zum 2:0 führte. Endabnehmer war Collin Becker, der das Leder aus 17 Metern ansatzlos ins Kreuzeck zimmerte (61.).

Gladenbacher SC – TSV Kirchhain 3:0 (1:0): „Mit so einer guten Leistung hätte ich nach der Vorbereitung gar nicht gerechnet. Das war nach einer kurzen Abtastphase eine ganz klare Sache für uns“, freute sich GSC-Pressewart Volker Kluska, wie unangefochten der Sieg gegen einen stark eingeschätzten Gegner war. Bereits in der ersten Halbzeit spielten sich die Gladenbacher immer wieder hinter die letzte Kirchhainer Linie und kamen zum Abschluss. Ganz dicht dran waren sie am 1:0 bei Jason Barths 25-Meter-Pfostenschuss (5.). Jason Barth scheiterte nach Doppelpass mit Leonard Möller am TSV-Tormann Jan Drescher und Jonathan Barth im Nachschuss ebenfalls (8.). Marco Schotts Flachschuss nach Silas Barths Querleger tauchte der Keeper aus dem Eck (34.). Auch einen Kopfball Alexander Hahns konnte Drescher Sekunden vor der Pause noch abwehren, doch Yannik Veith fand beim Nachschuss die Lücke zwischen Freund und Feind: 1:0 (45.). Nach einem weiteren Pfostentreffer Jason Barths schnappte sich Marco Schott den Abpraller und schoss den Ball nach einem Schlenker halbhoch zum 2:0 ins Netz (49.). Schott setzte mit einem Drehschuss aus 16 Metern auch den 3:0-Schlusspunkt, in einem Spiel, in dem Kirchhain keinen Ball gefährlich aufs GSC-Tor brachte.

SG Oberes Edertal – SV Großseelheim 2:0 (1:0): Die kompakt stehenden Gäste machten es dem Titelanwärter im ersten Abschnitt nicht ben einfach. Erst eine Einzelaktion von Pascal Blank über die Außenbahn brachte OE die Führung (29.). Direkt nach Wiederanpfiff baute die Heimelf die Führung aus: Christoph Trusheim legte den Ball von der Grundlinie zurück, Jannik Kroh verwandelte sicher zum 2:0 (47.). Trusheim verpasste es in der Schlussphase, den dritten Treffer zu erzielen, als er nach Vorarbeit von Alexander Jung am leeren Tor vorbei schoss (83.). „Das Ergebnis hätte noch um ein Törchen höher ausfallen können. Aber zu oft hat uns bei den letzten zwei Pässen die Präzision gefehlt“, so OE-Trainer Oliver Sprang.

VfL Dreihausen – TSV Amöneburg 3:0 (1:0): Die erste Hälfte war laut VfL-Sprecher Marcus Friedrich zerfahren, vieles spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Dreihausen erarbeitete sich mit zunehmender Dauer leichte Feldvorteile und wurde belohnt: Eine Ecke von Ingo Czyrzewski bugsierte Spielertrainer Anton Jencik per Kopf in die Maschen (40.). Nach dem Wechsel wurde der Aufsteiger aus Amöneburg offensiver, konnte sich aber keine nennenswerte Chance erspielen. Gegen Ende der Partie wurden die Räumen größer, die die Platzherren gut ausspielten. Dennis Lepper setzte sich auf dem rechten Flügel durch und bediente Timo Lorch mustergültig, der mühelos zur Vorentscheidung einschob (82.). Czyrzweski sammelte seinen zweiten Scorerpunkt mit der Ablage auf Jannik Hämer, der mit einem Heber über den Keeper hinweg den ansehnlichen Schlusspunkt setzte (90.).

SV Borussia Momberg – SG Wommelshausen/Dernbach 2:1 (0:0): „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wommelshausen/Dernbach war in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, hat uns regelrecht eingeschnürt“, resümierte Borussen-Sprecher Christian Bunk. Dabei sprang für die Kombinierten aus Wommelshausen und Dernbach jedoch kein Treffer heraus, der mehr als verdient gewesen wäre. Die Halbzeitansprache von Trainer Fabian Hett trug Früchte bei den Borussen. Das Spielgeschehen verlagerte sich immer mehr in die Gästehälfte. Eine Flanke von Jan-Niklas Schäfer köpfte Patrick Motyka wuchtig zur Führung ein (62.). Nur neun Minuten später schlug Motyka erneut zu – und wie: Ein Flanke aus dem Halbfeld nahm er mit der Brust an und setzte zum Seitfallzieher an. Den Ball traf er jedoch nicht richtig, sodass das Spielgerät eine unerreichbare Flugkurve für SG-Schlussmann Keven Otto bekam (71.). Die Mannen um Benni Bender steckten jedoch nicht auf. Das erste KOL-Tor der SG-Geschichte erzielte Daniel Hake mit einem präzisen Flachschuss in die linke Ecke (80.). Den ersten Feldverweis handelte sich Fabian Staus für eine Tätlichkeit ein (82.). Auch in Unterzahl stemmte sich die SG gegen die Niederlage, konnte sich aber für den Aufwand nicht mit etwas Zählbarem belohnen.

FV Wehrda – SG Rennertehausen/Battenfeld 1:2 (1:0): Wehrda kam sehr gut ins Spiel, die erste Chance blieb noch ungenutzt. Ein Querpass Lorenzo Sciollas vollendete Julian Kraus zum 1:0 (10.). Die Gäste erwachten und näherten sich in der 23. Minute erstmals gefährlich dem Tor, Marius Hirth verpasste eine Hereingabe nur knapp. Zwei Fernschüsse von Daniel Skrentny (31.) und Fabian Hedderich (33.) strahlten Torgefahr aus. Dafür zeigte sich die SG im zweiten Abschnitt gnadenlos effektiv: Bei einem Freistoß von Nils Hoffmann wurde Oliver Petter von FV-Akteuren aus den Augen gelassen und köpfte unbedrängt ein (56.). In Minute 78 verlor Wehrda im Mittelfeld den Ball, David Blaumer schickte Petter steil, der eiskalt die Führung markierte. In der 84. Minute rasselten Marcel Howar und Yannic Holzapfel übel mit den Köpfen zusammen. Das Spiel war 20 Minuten unterbrochen, Howar wurde vom Rettungswagen abtransportiert. Die Grün-Weißen besaßen noch zwei gute Chancen. Der Abschluss von Kraus nach Alic-Vorarbeit war zu harmlos (86.). In der Nachspielzeit brachte Alic das Leder nochmal herein, Steffen Muth kam mit einem Drehschuss aus drei Metern zum Abschuss. Mit einem sensationellen Reflex lenkte Tarik Freiling das Leder noch um den Pfosten.

SG Bunstruth/Haina – TSV Röddenau 2:1 (0:0): Aufsteiger SG Bunstruth/Haina siegte im Frankenberger Derby durch einen Elfmeter in der 90. Minute. Röddenau lief dem Geschehen in der ersten Hälfte meist hinterher. Die Hausherren versuchten es meist mit langen Bällen auf ihre schnellen Spitzen und hatten durch Vlasceanu, der erst mit einem feinen Heber an TSV-Schlussmann Dean Schengel (5.), dann am Querbalken (20.) und schließlich an einem gegnerischen Abwehrbein (30.) scheiterte, auch gute Chancen. Nach der Pause gingen die Gastgeber durch Marian Hörter in Führung (53.). Die Gäste brachten mit der Einwechslung von Maximilian Hartz (58.) frischen Schwung und kamen durch Nicolai Geisert, der nach einem Eckball per Kopf erfolgreich war, zum Ausgleich (60.). Kurz vor dem Ende die Emotionen hochkochten. Alles sah nach einem – durchaus verdienten Unentschieden hinaus, ehe George Adrian Vlasceanu im gegnerischen Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichter Peter Nahrgang zum Entsetzen der Gäste Elfmeter gab, den Voicu Nicoara verwandelte.

Aufrufe: 05.9.2020, 21:00 Uhr
Hinterländer AnzeigerAutor