2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Der Sulzheimer Andreas Frei (rechts), in dieser Szene im Zweikampf mit dem Alzeyer Fabian Sieker, will am Dienstag im Pokalfinale gegen TuS Framersheim gewinnen.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Der Sulzheimer Andreas Frei (rechts), in dieser Szene im Zweikampf mit dem Alzeyer Fabian Sieker, will am Dienstag im Pokalfinale gegen TuS Framersheim gewinnen. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Vorm ersten Höhepunkt

TuS Framersheim und TV Sulzheim machen am Dienstag in Gimbsheim den Pokalsieg unter sich aus

Framersheim/Sulzheim. Theoretisch ist Andreas Frei im Vorteil: 18 Tore hat er in der Punktspielserie bislang erzielt. Damit ist er der treffsicherste Fußballer des TV Sulzheim. Auf der anderen Seite: Christopher Rupp: Auf sein Konto gehen 13 der 69 Tore, die der A-Klassist TuS Framersheim in dieser Meisterschaftschaftsrunde markiert hat. Dienstag, 17 Uhr, stehen sich Andreas Frei und Christopher Rupp direkt gegenüber: Im Kreispokalfinale.

Beide reisen trotz ihrer Niederlagen am Sonntag (Framersheim 1:5 in Eich, Sulzheim 2:6 in Gau-Heppenheim) mit Ambitionen nach Gimbsheim, wo der erste Höhepunkt dieser Fußball-Saison steigt. Rupp würde gerne wenigstens einen Treffer zum Pokalsieg seiner Framersheimer beisteuern. Frei gibt sich kesser, als er sagt; „Ich hoffe, dass ich uns zum Sieg schießen werde“. Vielleicht liegt es am Alter, dass der Sulzheimer forscher wirkt: Frei ist erst 23 Jahre, Rupp schon 31.

Trotz des beträchtlichen Altersunterschieds haben die beiden Goalgetter Gemeinsames. Zum Beispiel, dass sie noch nie Bedeutenderes in ihrer Sportlerlaufbahn erlebten, als die Teilnahme an diesem Finale. Verwunderlich ist das nicht: TuS Framersheim musste über vier Jahrzehnte lang warten, um wieder in realistische Reichweite eines Pokalgewinns zu kommen. Und die Fußball-Abteilung des TV Sulzheim ist noch so jung, dass im Grunde jeder Erfolg ein herausragender Meilenstein in der Abteilungsgeschichte ist.

Keinem der beiden Vereine, TuS Framersheim und TV Sulzheim, wurde die Finalteilnahme geschenkt. Die Hornberger standen im Halbfnale bei der SG Wiesbachtal sogar vorm Aus. Erst im Elfmeterschießen schaltete die Elf um Jan Höngen den B-Ligisten aus. Rupp verschoss damals seinen Strafstoß. „Schlimm war das nicht. Die Teamgefährten bügelten den Fehler aus“, erzählt der Routinier. Eben das sei seit Monaten die Stärke der Framersheimer. Jeder kämpfe für jeden.

Nach Ansicht von Andreas Frei war das Halbfinale auch für die Sulzheimer die höchste Hürde. „Ataspor Worms war ein sehr starker Gegner“, erinnert sich der Lackierer. Erst in der Nachspielzeit sorgte Spielertrainer Jörg Baumgärtner für die Entscheidung.

Ansonsten üben sich beide im üblichen Säbelrasseln, von dem jedes Fußballspiel begleitet wird. Da wird die Qualität des Finalgegners herausgestrichen. Bei Christopher Rupp hört sich das so an: „Der TV Sulzheim ist ein Spitzenteam der B-Klasse. Was das bedeutet, haben wir am Beispiel der SG Wiesbachtal erlebt“. Ungeachtet dessen nehme TuS Framersheim jedoch die Favoritenrolle an, die ihr schon alleine wegen des Klassenunterschieds zugetragen wird.

Der TV Sulzheim indes spielt mit dem guten Gefühl auf, nichts verlieren zu können. Frei: „Für uns ist schon der Einzug ins Endspiel der größte Erfolg der Vereinsgeschichte“. Alles weitere ist schön, aber längst kein Muss.

Beide Teams haben Erfahrungen mit Alles-oder-Nichts-Spielen, wie es das Pokalfinale ist. TuS Framersheim kämpfte vergangene Runde gegen die SG Freimersheim um den Klassenverbleib in der A-Klasse. Das Team um Christopher Rupp verlor nach einem dramatischen Elfmeterschießen im Alzeyer Wartbergstadion. Der Abstieg blieb ihm letztlich erspart, weil sich Vizemeister VfL Gundersheim für die Bezirksliga qualifizierte. „Solche Erlebnisse schweißen zusammen“, sagt Rupp heute.

Erfahrungen mit solch publikumsträchtigen Entscheidungsspielen hat auch der TV Sulzheim. Er war in der Aufstiegsrunde zur B-Klasse dabei. Um aus den Fußballern eine verschworene Mannschaft werden zu lassen, wäre das nicht erforderlich gewesen. Frei: „Wir sind eine Supergemeinschaft. Jeder einzelne ist nur so stark wie das Team. Und wir leben diese Gemeinschaft nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Freizeit – zum Beispiel mit Besuchen in der Disko.“ Diese kollektive Kraft wollen sie nun am Dienstag gegen Framersheim in die Waagschale werfen. In der Hoffnung, nach dem Spiel Party machen zu können.



Aufrufe: 030.4.2018, 16:00 Uhr
Claus RosenbergAutor