2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
98 Jahre Erfahrung bringen der Wiesenbacher Wolfgang Rösch (links) und und Hochwangs Thomas Zöllner mit auf den Fußballplatz.  F.: Ernst Mayer
98 Jahre Erfahrung bringen der Wiesenbacher Wolfgang Rösch (links) und und Hochwangs Thomas Zöllner mit auf den Fußballplatz. F.: Ernst Mayer

»Von wegen Karriereende«

Auch im fortgeschrittenen Fußballalter mischen Wolfgang Rösch und Thomas Zöllner noch eifrig auf dem Platz mit

Die Fußball-Urgesteine Wolfgang Rösch (52) und Thomas Zöllner (46) liefern sich mit den punktgleichen Aufsteigern SpVgg Wiesenbach II und SV Hochwang ein spannendes Fernduell um den Verbleib in der Kreisklasse West 1. Wobei die Oldies trotz ihres Alters mitten drin im Geschehen sind.

Was ist schief gelaufen in dieser Saison?

Rösch: Wir sind zweimal hintereinander aufgestiegen und mussten erkennen, dass das Leistungsgefälle enorm und die Klasse – über die ganze Saison betrachtet – vielleicht zu hoch für uns Wiesenbacher ist. Uns war aber von Anfang an bewusst, dass wir um den Klassenerhalt kämpfen müssen.

Zöllner: In der Vorrunde hat nach den vielen Abgängen unser ohnehin kleiner Kader nicht die entsprechende Qualität gehabt. Nur sechs Punkte sagen alles. Seit der Winterpause sieht es in Hochwang wieder besser aus. Telli Güral kam als Neuzugang dazu und ich selbst konnte nach meiner Knieverletzung wieder eingreifen.

Mit 62 (Hochwang) beziehungsweise 68 (Wiesenbach) Gegentoren haben ihre Mannschaften hinter Schlusslicht Ettenbeuren II die schlechtesten Abwehrreihen. Ist das ein Grund für die Abstiegssorgen?

Rösch: Wir haben unter Trainer Thomas Braun die Viererkette einstudiert. Unser Hauptproblem ist aber, dass wir diesbezüglich nicht eingespielt sind, weil wir immer mit anderen Leuten auskommen mussten und oft mit dem allerletzten Aufgebot aufliefen. Da ist die Fehlerquote halt recht hoch.

Zöllner: Das war sicherlich ein Grund. Mittlerweile haben wir die Abwehr aber stabilisiert und vor allem dadurch 15 Punkte in der Rückrunde geholt.

Wiesenbach spielt noch gegen Langenhaslach, Mindeltal und Großkötz, der SV Hochwang gegen Kleinkötz, Großkötz und Reisensburg. Wer hat da das leichtere Restprogramm?

Rösch: Am Tabellenstand der Gegner gemessen haben wir vielleicht ein klein wenig das leichtere, aber das soll nichts heißen.

Zöllner: Ich denke, wir haben es etwas schwerer.

Hochwang spielt am letzten Spieltag gegen den ungeschlagenen Meister SG Reisensburg-Leinheim. Glauben Sie, dass der Gegner die Saison dann schon abgehakt hat?

Rösch: Ich hoffe, dass die noch alles geben und versuchen, ihre weiße Weste zu verteidigen.

Zöllner: Reisensburg ist das dominante Team dieser Saison. Selbst wenn die nur 70 Prozent geben, sind die immer noch gefährlich. Aber ich denke, mit etwas Glück und Stabilität ist eine Überraschung drin.

Sie sind 52 beziehungsweise 46 Jahre alt. Würde ein Abstieg vielleicht gleichbedeutend sein mit Ausstieg, also Karriereende?

Rösch: Egal, wie es kommt, ich werde weiterhin Fußball spielen. In welcher Form, ist noch offen. Mir macht es nach wie vor Spaß und so lange die Gesundheit es zulässt, warum nicht?

Zöllner: Ich gehe davon aus, dass ich auch in der nächsten Saison wieder auflaufen werde – vorausgesetzt, mein Körper spielt noch mit.

Herr Zöllner: Ihr Team hat zuletzt den nächsten Wiesenbacher Gegner TSV Langenhaslach geschlagen. Verraten Sie doch dem Wolfgang Rösch, wie man das macht.

Zöllner: Ich werde keine Geheimnisse verraten. Dazu ist die Lage für uns zu ernst. Nur so viel: Langenhaslach ist schlagbar.

Bleibt noch Ihr Tipp fürs die Auswärtsspiele am Sonntag.

Rösch: Wiesenbach gewinnt in Langenhaslach 2:1.

Zöllner: 2:1 für Hochwang in Kleinkötz.

Aufrufe: 023.5.2014, 20:04 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Alois ThomaAutor