Volz über Video-Hit im Internet: "Wollte ihm nur aufhelfen"

Es war der Aufreger im Top-Spiel der Landesliga Südost: Als der Freisinger Spieler Burak Özdemir beim Stand schmerzverzerrt auf dem Boden saß, sprintete Volz über den Platz. Dem Keeper des FC Töging dauerte es zu lange - trotz einem aussichtslosen 0:3-Rückstand. Er packte den Freisinger Spieler und beförderte ihn mit Nachdruck vom Platz.

"Für mich war das Spiel zwischen Freising und Töging das Duell der besten Torjäger der Liga. Sandro Volz gegen Stefan Wachenheim. Schon vor dem Spiel war klar, dass es darauf ankommt, wer von beiden den besseren Tag erwischt. Und den hatte der Töging-Keeper definitiv nicht", sagt Georg Appel, der Freisinger Abteilungsleiter.

Das Internet feiert Sandro Volz für seine Aktion. Ein Keeper, der Emotionen zeigt. Solche Aufnahmen gab es zuletzt bei Olli Kahn. Doch Georg Appel hat für das Verhalten von Sandro Volz kein Verständnis: "Emotionen gehören dazu. Aber aus meiner Sicht hätte Volz nach dieser Aktion nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Er hat sich unmöglich benommen."

Volz: "Ich gebe 150 Prozent. Da ist es mir auch egal, wie viel es steht"

Doch was sagt der Keeper selbst zu seiner emotionalen Reaktion? "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich auf dem Platz 150 Prozent gebe. Da ist es mir auch egal, wie viel es steht. Solche Aktionen gehören zu meiner Fußball-Laufbahn dazu. Das ist nichts neues", sagt Volz.

Auch das zeichnet den Amateurfußball aus: Der SC Eintracht Freising nimmt die Szene im Nachhinein mit Humor: "Unser Spieler hätte sich fast überschlagen, als Volz ihn nach draußen befördert hat", beschreibt Appel die Szene. Aus der Perspektive von Sandro Volz klingt das ein bisschen anders: "Eigentlich habe ich dem Spieler nur aufgeholfen und nach draußen geholfen", sagt Volz lachend.

Sandro Volz - Karriereende im Sommer?

Mehr als sein Ausraster beschäftigt Volz im Nachhinein die Niederlage gegen Freising. Mit einem Sieg hätte Töging im Aufstiegsrennen noch ein Wort mitreden können. Aufgeben will Volz aber trotz des Sechs-Punkt-Rückstands auf den SV Türkgücü-Ataspor nicht: "Die Bayernliga war nie unser Ziel. In der letzten Saison haben wir noch gegen den Abstieg gespielt. Aber ich würde den Aufstieg niemals abhaken, so lange noch etwas nach oben geht."

Fakt ist: In der kommenden Saison wird Volz nicht mehr beim FC Töging zwischen den Pfosten stehen. Fraglich ist auch, ob er überhaupt noch Fußball spielen wird: "Es gab lose Gespräche mit dem SV Pullach. Aber wie es im Moment aussieht, habe ich ab Sommer nicht mehr die Zeit, zwei Mal die Woche zu trainieren. Ich werde deshalb vorerst aufhören. Auch wenn es schwer fällt."