2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
René Stockbauer (FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach): Sportler der Woche.
René Stockbauer (FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach): Sportler der Woche.

Voller Einsatz für die FSG

KOL HOCHTAUNUS: +++ Über René Stockbauers Leidenschaft und Leiden für den Heimatverein FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach +++

HOCHTAUNUS . Seit die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach im Jahr 2017 in der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus mit inzwischen 13 von 15 möglichen Punkten von Erfolg zu Erfolg eilt, wurde er immer wieder ins kalte Wasser geworfen. René Stockbauer, unser „Sportler der Woche“, war das Faustpfand von der Bank. Er half mit, einen Vorsprung zu halten und den Sieg über die Zeit zu bringen. Mit großem Einsatzwillen und Herzblut für seinen Verein verkörpert der Führungsspieler jene Tugenden der FSG, mit denen der Klassenerhalt erreicht werden soll.

Eigentlich dürfte der in Erfurt geborene, seit dem zehnten Lebensjahr beim TuS Steinfischbach verwurzelte, 1,84 Meter große Abwehrrecke gar nicht auf dem Fußballplatz stehen. Denn der 28-Jährige laboriert seit zehn Jahren an einem Knorpelschaden. Der Vollblutfußballer, der nach erfolgreichem Abschluss des Studiums der Elektrotechnik im vergangenen Jahr als Management-Vertriebsingenieur arbeitet, kehrte dem runden Leder aber nicht den Rücken, sondern trägt mit Begeisterung das FSG-Trikot.

„Das ist meine zweite Karriere,“ sagt der Akademike, der nach dem Rücktritt von Jörg Grußbach als dessen Nachfolger als Libero beziehungsweise seit 2016 als Herzstück der Viererkette agiert. Seine Mitspieler hatten sich für ihn starkgemacht („Der Stocki soll das machen“) und der Allrounder, der auch schon linker Verteidiger oder auf der Sechser-Position gespielt hat, stellte sich selbstverständlich dahin, wo er gebraucht wurde. Das richtige Timing im Zweikampf, die gute Antizipation, wohin sich das Spiel verlagert, sowie die nötige Ruhe am Ball zeichnen den robusten Linksfüßler aus. Ohne Schnörkel, effektiv und mit unbändigem Willen ist er auf dem Platz unterwegs.

„Er weiß, was er kann, und ist ein charakterlich einwandfreier, klassischer Führungsspieler“, umschreibt Trainer Ingo Wassum die Qualitäten des Spielers, der immer und unter allen Umständen der Mannschaft helfen will. Insofern hat der Coach größten Respekt vor der mannschaftsdienlichen Haltung seines Schützlings, sich immer wieder auch von der Bank aus zur Verfügung zu stellen, wenn aus Gesundheitsgründen sein Einsatz über 90 Minuten nicht möglich ist.

„Er denkt mit“, schätzt der Übungsleiter Erfahrung und Teamgeist des gestandenen Routiniers, der auch mal dazwischenhaut und insofern eine ideale Ergänzung zu den spielerischen Typen in der FSG-Viererkette ist.

An der Seite der gelernten Stürmer Martin Kaul und Yücel Demiröz, dem klassischen Zehner Jochen Schäfer oder zuletzt Yannik Dietrich ist Stockbauer in dieser Saison die einzige Defensivkonstante in einer aufgrund von Personalnot und kleinem Kader ständig im Improvisationsmodus befindlichen Abwehrreihe. „Ich passe mich gut an“, umschreibt der „ruhige Pol“ die Herkulesaufgabe, trotz ständiger Rotation in der Deckung und eigener Kurzeinsätze den bestmöglichen Beitrag zu leisten. „Wir bringen die PS wieder auf die Straße“, sieht Stockbauer im ungebrochenen Zusammenhalt und zurückgewonnener Konstanz die Gründe für den bisherigen Erfolg im Jahr 2017.

Sein größter Wunsch bleibt die Rückgewinnung der Gesundheit, mit der er beschwerdefrei trainieren und Fußball spielen möchte. Fit zu sein für den Heimatverein und eigene Fußballfähigkeiten bestmöglich auszuschöpfen, sind die Ziele des Fans von Borussia Dortmund, der hochtrabende Phrasen wie „Fußball ist mein Leben“ allerdings kategorisch ablehnt. Stattdessen sucht er nüchtern und gedanklich klar Chancen und verfolgt seine Ziele. Dass dabei immer auch die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach eine wesentliche Rolle spielt, verdeutlicht die Erinnerung unseres „Sportlers der Woche“ an den 27. Oktober 2007 und den 10:0-Sieg gegen TuS Eschbach: „Da habe ich am Kerbsamstag ein Tor gemacht sowie zwei vorbereitet und nach dem Spiel hat uns die Kerb gehört.“



Aufrufe: 08.4.2017, 06:00 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor