2024-05-02T16:12:49.858Z

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Neu in Göhrde und bestens zufrieden: Wladimir Schenemann. F: Leißing
Neu in Göhrde und bestens zufrieden: Wladimir Schenemann. F: Leißing

Voll des Lobes

SV Göhrde: Erfolg und lebendiges Vereinsleben – zur Freude von Neu-Trainer Schenemann

Eigentlich hatte Wladimir Schenemann im Sommer andere Sachen im Kopf als Fußball: In Dahlenburg arbeitete er in einem Internat und hatte mit seinen Schülern rund um die Uhr zu tun. Dann aber kam die Anfrage vom SV Göhrde Nahrendorf-Oldendorf und er sagte als Trainer für das Team aus der 2. Kreisklasse zu – bereut hat er es bisher nicht.

Als wir schon am Ende des Interviews mit Schenemann sind und uns verabschieden wollen, schiebt der 31-Jährige noch etwas ein: „Ich würde gerne noch etwas sagen.“ Darf er natürlich und fängt nach nur drei Monaten als Trainer in Göhrde an, vom Verein zu schwärmen: „Hier fasziniert mich, dass sich etwas bewegt. Viele ältere Leute kümmern sich um ganz viele Sachen. In Eigeninitiative wurde eine Tribüne gebaut, wir haben eine Soundanlage bekommen und dadurch bei jedem Spiel Musik und einen Stadionsprecher. Das ist ein tolles Vereinsleben und ich finde diese Gemeinschaft einfach Klasse.“

Man merkt, der neue Trainer fühlt sich bei seinem neuen Verein pudelwohl und weiß, dass es im Amateurfußball – trotz jahrelanger Oberligaerfahrung – gerade auf die Sachen neben dem Platz ankommt. „Ich habe mich für Göhrde entschieden, weil mir gezeigt wurde, dass sich hier etwas bewegt“, gibt er zu Protokoll. Nur deshalb habe er Lust gehabt, etwas von seiner eingeschränkten Zeit abzugeben und im Sommer das Projekt in dem für ihn unbekanntem Fußballkreis zu wagen. Seine Fußballheimat war bisher das Emsland.

Dass er die neue Erfahrung bisher nicht bereut, liegt zwar einerseits am Umfeld, aber auch der sportliche Erfolg stimmt bisher auf ganzer Linie. Nach neun Spielen führt der SVG mit 27 Punkten souverän die Tabelle an. „In der letzten Rückrunde hat die Mannschaft schon eine starke Serie gespielt, ich musste im Sommer also nur noch an den kleinen Rädchen drehen. Dass es aber so gut läuft, hätte ich nicht gedacht“, ist Schenemann etwas überrascht vom bisherigen Saisonverlauf. Das Saisonziel wurde daher auch nach oben korrigiert. „Wir wollen Meister werden. Weil wir durch die Zusammenlegung der drei Fußballkreise ja nicht aufsteigen können, müssen wir uns damit motivieren“, sagt der Trainer, der etwas enttäuscht über die diesjährige Regelgung ist.

Andererseits könne die Mannschaft, die Zeit in der unteren Liga auch noch gut gebrauchen. Mit Maximilian Bannehr (12 Tore) und Nico Maschke (8 Tore) haben Spieler zwar schon höherklassige Erfahrung und auch Schenemann schnürte zuletzt wieder seine Schuhe („Habe wieder Lust gehabt, zu kicken“), insgesamt müsse das Tempo im Spiel aber noch verbessert werden. „Wir haben eine hohe Trainingsbeteiligung und ich hoffe, dass wir uns durch Fleiß noch weiter von den anderen Teams absetzen können.“

Ein wenig abgesetzt, haben sich die Göhrder bereits. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf den zweitplatzierten Ochtmisser SV II. Auf dem Weg zur Meisterschaft kann da eigentlich nichts mehr schief gehen, denkt man sich, doch Schenemann warnt: „In Göhrde hat man mal die ersten zehn Spiele gewonnen und in der Rückrunde wurden dann alles verloren. Wir sollten nicht weniger Gas geben, weil wir uns dann selbst ein Bein stellen.“ Geringeren Einsatz sollte die Mannschaft also vermeiden – dem Trainer soll seine neue Station ja weiter so gut gefallen.

LINK: Alle Neuigkeiten, Ergebnisse, Tabellen, Liveticker und die Elf der Woche zur 2. Kreisklasse Lüneburg

Aufrufe: 02.11.2017, 18:04 Uhr
Lenny AlbersAutor