2024-06-14T14:12:32.331Z

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Beim TSV Kirchhain war Cevahir Kilercioglu eine unverzichtbare Größe. Auch im Trikot der FSG Homberg/Ober-Ofleiden hat der 28-Jährige bereits seine Klasse gezeigt. 	Foto:  Heiner
Beim TSV Kirchhain war Cevahir Kilercioglu eine unverzichtbare Größe. Auch im Trikot der FSG Homberg/Ober-Ofleiden hat der 28-Jährige bereits seine Klasse gezeigt. Foto: Heiner

Vier-Tore-Mann ohne Allüren

FUSSBALL Cevahir Kilercioglu hat im Trikot der FSG Homberg/Ober-Ofleiden eine erste Duftmarke gesetzt

HOMBERG. Cevahir Kilercioglu muss sich vorgekommen sein wie in einem ganz schlechten Film. Mit 0:4 unterlag er mit seinem neuen Team FSG Homberg/Ober-Ofleiden zum Auftakt der Gruppenliga Gießen/Marburg gegen den SV Bauerbach. Automatisch müssen beim 28-Jährigen Gedanken an seine letzte Begegnung mit den Bauerbachern aufgekommen sein, als der Stürmer mit seinem Ex-Club TSV Kirchhain sogar mit 0:6 unterlag. Doch nur eine Woche nach diesem Katastrophenstart ist die Laune bei der FSG und ihrem Torjäger wieder bestens, denn Verbandsliga-Absteiger TSG Wieseck wurde mit 5:2 besiegt. Und Kilercioglu bot dem Publikum in seinem zweiten Heimspiel einen Viererpack.

„Das hat schon richtig wehgetan, eine solche Schlappe hinnehmen zu müssen“, erinnert sich der Neuzugang an den Saisonauftakt Ende Juli zurück. „Wir fühlten uns bereit, waren aber chancenlos. Aber unser Trainer Samet Sakarya hat uns gleich wieder aufgebaut und uns gesagt, dass noch über 30 Spiele zu spielen sind. Daher gäbe es keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen.“ Der neue Trainer der Homberger war es auch, der den Kontakt zu Kilercioglu herstellte. „Seine“ Kirchhainer waren im vergangenen Jahr aus der Gruppenliga abgestiegen, der 28-Jährige nach drei Jahren beim TSV bereit für eine neue Aufgabe. „Samet und ich kennen uns schon seit vielen Jahren, hatten auch privat Kontakt und verstehen uns gut. Als dann die Anfrage kam, habe ich kurz überlegt und dann direkt zugesagt“, erzählt Kilercioglu und schiebt nach: „Ich bin sehr gut von meinen Mannschaftskollegen aufgenommen worden.“

Dass seine Teamkameraden am neuen Stürmer ihre Freude haben werden, zeigte sich bereits am vergangenen Wochenende gegen die TSG Wieseck. Cevahir Kilercioglu schreibt den Erfolg aber auch diversen kleinen Umstellungen des Trainers zu. „Samet hatte in der Vorbereitung viel ausprobiert, sich aber nach der Bauerbach-Niederlage auch ein Stück weit korrigiert. Ich fühle mich beispielsweise im Sturmzentrum einfach am wohlsten, und da durfte ich gegen Wieseck dann auch ran.“ Das Ergebnis ist bekannt. Vier Treffer gingen auf das Konto Kilercioglus. Was aber im Ganzen betrachtet nicht überraschen kann, denn auch in Kirchhain war der aus der Türkei stammende Torjäger stets der beste Schütze seiner Mannschaft.

Eine feste Torezahl nimmt sich der 28-Jährige nicht vor. Dass ein Stürmer aber auch an Toren gemessen wird, ist ihm freilich bewusst. „Generell steht für mich der Erfolg des Teams über alles. Aber natürlich ist es so, dass ein Torjäger auch ab und an mal einen Treffer machen sollte“, gibt Kilercioglu lachend zu. „Wenn wir gewinnen und ich dazu noch mit einem oder mehreren Toren beitragen kann, ist das natürlich ein perfekter Tag.“ Sich selbst beschreibt der Angreifer eher als ruhigen Zeitgenossen, zumindest in den ersten Minuten eines Spieles. „Ich versuche schon, mich zurückzuhalten“, sagt Kilercioglu. „Aber mit fortschreitender Spieldauer steigert man sich ab und zu schon mal in ein Spiel rein. Da kommt dann wahrscheinlich mein südländisches Temperament durch“, gibt Kilercioglu augenzwinkernd zu. Auch in seiner Freizeit lässt den FSG-Neuzugang der Fußball nicht los. Obwohl er aufgrund von Schichtarbeit, durch die er auch am Wochenende arbeiten muss, nur wenig Freizeit hat. „Als erstes kommt natürlich meine Frau“, stellt Kilercioglu klar. „Aber ansonsten schaue ich mir mit Kumpels auch gerne noch andere Fußballspiele in der Umgebung an.“

Am meisten Freude dürften die Fans der FSG Homberg/Ober-Ofleiden allerdings dann haben, wenn Cevahir Kilercioglu selbst auf dem Platz steht. Und durch die gegnerischen Abwehrreihen wirbelt. So wie beim jüngsten Heimspiel gegen die TSG Wieseck.



Aufrufe: 013.8.2016, 08:00 Uhr
Marc SteinertAutor