2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Foto: Sascha Köppen
Foto: Sascha Köppen

"Vielleicht ein goldener Oktober für uns"

Interview mit Tönisbergs Trainer Siggi Sonntag vor dem Spitzenspiel gegen den PSV Wesel am Sonntag

In der Landesliga-Gruppe 3 steht am Sonntag das absolute Spitzenspiel zwischen dem PSV Wesel-Lackhausen und dem VfL Tönisberg auf dem Programm. Vor dem Duell Erster gegen Zweiter sprach FuPa mit Siggi Sonntag, Trainer des VfL Tönisberg.

Herr Sonntag, beim 8:0-Auswärtssieg beim FSV Duisburg am vergangenen Sonntag hat ihr Spieler Deniz Yilmaz sechs Tore geschossen. Das haben doch auch Sie sicher noch nicht erlebt, oder?

Sonntag In der Tat, ich bin seit 23 Jahren Trainer, aber so etwas hatte auch ich noch nicht. Und dann gerade bei einem 8:0, dass ein Spieler in der ersten Halbzeit dreimal und nach der Pause dann noch dreimal trifft. Deniz hat eine ganz schlechte Vorbereitung gespielt, auch beruflich bedingt. Zuvor hatte unser etatmäßiger Stürmer Tobias Gorgs in fünf Spielen sechsmal getroffen, jetzt macht Deniz das in einem Spiel. Das war schon unglaublich.

Mit 13 von 18 möglichen Punkten steht der VfL Tönisberg auf dem zweiten Tabellenplatz. Wie fällt ihre erste Zwischenbilanz aus?

Sonntag Ich bin im dritten Jahr hier, und bisher haben wir immer einen schlechten Saisonstart gehabt. Diesmal haben wir die guten Leistungen aus der Vorbereitung zum Start auch umgesetzt. Wir stehen defensiv inzwischen einfach besser, das gibt uns zusätzliche Motivation für die nächsten Spiele. Vor allem ist es aber auch die Art und Weise, wie wir die Spiele bestreiten. Man sieht sonntags die Dinge, an denen wir im Training arbeiten.

Was gefällt Ihnen als Trainer denn besser: Dass die Mannschaft in sechs Spielen schon 21 Tore geschossen hat oder dass sie, nach dem 5:4 gegen Buchholz am ersten Spieltag, in fünf weiteren Spielen nur noch zwei Gegentore kassiert hat?

Sonntag Beides, eben die Tatsache, dass wir hinten gut stehen und im vorderen Bereich treffen. Dadurch haben wir eine Tordifferenz von 15 Toren im Plus, was dazu führt, dass wir von den vier Mannschaften mit 13 Punkten derzeit die Beste sind. Aber auch unser 0:0 in Praest muss man herausstellen, das war kein schlechtes Spiel.

Weniger gut war das 0:1 gegen Kleve, die einzige Niederlage bisher. War das zur rechten Zeit ein Schuss vor den Bug?

Sonntag Da muss ich Ihnen widersprechen, denn auch da haben wir so schlecht nicht gespielt. Wir haben eigentlich bisher überhaupt noch kein wirklich durchweg schlechtes Spiel gemacht. Vor der Pause waren wir da wirklich nicht gut, aber in der zweiten Hälfte hat die Mannschaft ein anderes Gesicht gezeigt. Wir haben Druck entwickelt, nur nicht viele Chancen erspielt. Dennoch wäre auch hier ein Punkt sicher verdient gewesen.

Sie haben vor der Saison gesagt, der VfL Tönisberg könne auch einen Aufstieg stemmen. Das Ziel, oben mitzuspielen, scheint bisher, mit aller Vorsicht gesprochen, umsetzbar zu sein. Nun steht am Sonntag das absolute Topspiel gegen Spitzenreiter Wesel-Lackhausen auf dem Programm. Wie wichtig ist so ein Spiel zu diesem frühen Zeitpunkt?

Sonntag Wenn man sich die Tabelle anschaut, ist die Bedeutung ja klar. Wenn wir gewinnen, übernehmen wir wohl die Spitze. Schaut man sich die große Gruppe dahinter an, wird klar, dass wir das Spiel nicht verlieren dürfen, weil wir sonst abrutschen werden. Das Oberliga-Denken ist bei uns sicherlich da, aber es bleibt dabei, dass das Ziel ein Platz unter den ersten Fünf der Liga ist. Der Oktober könne allerdings ein wichtiger Monat werden. Wir spielen jetzt gegen viele direkten Konkurrenten, und wenn wir danach immer noch oben so gut dabei sind, war es vielleicht ein goldener Oktober für uns. Ich habe inzwischen einige SMS von Spielern bekommen, die schrieben, dass alle für uns gespielt haben und wir es jetzt am Sonntag unbedingt schaffen müssen, auch den PSV Wesel zu besiegen.

>

Aufrufe: 05.10.2012, 11:08 Uhr
Sascha KöppenAutor