– Foto: Vanessa Kölling

"Viele Sponsoren bangen momentan um ihre Existenz"

Die Amateurfußball-Saison wurde wegen des Coronavirus abrupt abgebrochen. Wie geht man beim SV Irxleben 1919 mit der Situation um?

Das Coronavirus bremst vorerst den Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt bis mindestens zum 19. April aus. Wir wollten von den Vereinen wissen, wie sie mit dieser für alle ungewohnten Situation umgehen und wie die Verantwortlichen dazu stehen. Die Perspektive vom SV Irxleben 1919:

Name: Paul Stier

Verein: SV Irxleben 1919

Funktion in der Mannschaft und/oder im Verein: Spieler der 1. Herrenmannschaft

Ist die Absage bis zum 19. April aus Deiner Sicht richtig?

Stier: Ja, diese Entscheidung ist absolut richtig und nachvollziehbar. An erster Stelle steht die Gesundheit aller Spieler und durch die Absage der Spieltage, zumindest bis zum 19. April, wird das Risiko minimiert, dass durch Kontakt zwischen den Spielern eine etwaige Übertragung des Virus geschehen könnte. Natürlich hat der Fußball bei allen Spielern eine gewisse Gewichtung im Leben eingenommen, aber wir befinden uns in der Landesliga in Sachsen-Anhalt, im Amateurbereich und hier liegen, zumindest unterm Strich, die Prioritäten immer noch in anderen Lebensbereichen.

Was kann man machen, um in einer solchen Situation das Vereinsleben aufrecht zu erhalten?

Stier: Natürlich ist es schwierig, mit den Mannschaftskameraden im Moment Kontakt zu halten. Normalerweise trifft man sich 3 bis 4 Mal in der Woche, zum Training und zum Pflichtspiel, doch momentan kommt dies ja nicht in Frage. Die Kommunikation findet zurzeit nur über WhatsApp statt. Maximal treffen sich 2 Leute, um zusammen eine individuelle Laufeinheit zu absolvieren, aber das wäre es dann auch schon mit Zusammenkunft der Teamkameraden. Das Vereinsleben findet nur über virtuelle Kommunikation statt, aufgrund der momentan ausgesprochenen Beschränkungen. Allerdings ist es bei uns so, dass viele aus der Mannschaft generell privat viel Zeit miteinander verbringen, da gemeinsame Freundeskreise bestehen und wir uns schon über Jahre kennen. Da fällt es uns leichter, den Teamgeist aufrecht zu erhalten.

Wie sieht es mit den konkreten Konsequenzen für Deinen Verein aus? Ist schon klar, dass es womöglich nun Probleme, etwa in der Finanzierung, geben könnte?

Stier: Laien würden sagen, dass wenn kein Fußball gespielt wird, auch keine Kosten entstehen würden. Dem ist natürlich nicht so. Auch uns geht es wie vielen anderen Mannschaften. Viele Sponsoren, vorrangig Kleinunternehmen, bangen momentan um ihre Existenz und somit kann auch nicht geplant werden, ob eine weitere Zusammenarbeit zwischen Verein und Sponsor gewährleistet werden kann. Ebenfalls zu erwähnen sind Zuschauereinnahmen. Es sind viele offene Fragen die momentan bleiben und nach einer Antwort suchen.

Erwartest Du für den Fall, dass die Saison nicht regulär beendet werden kann, größere Diskussionen um den Auf- und Abstieg?

Stier: Auf jeden Fall! Jede einzelne Konstellation zu besprechen und darzulegen würde jetzt hier den Rahmen sprengen, aber egal wie am Ende die Entscheidung gefällt wird, es wird so kommen, dass einigen Mannschaften die Entscheidung nicht passen wird. Egal ob es nun um den Aufstieg oder den Abstieg geht, es werden Härtefälle eintreten. Unsere Vereinsführung hat sich dafür ausgesprochen, dass es am Fairsten wäre, wenn die Mannschaften, die momentan aufsteigen würden eben aufsteigen, es allerdings keine Absteiger gäbe. Ja, das wären dann 2 Saisons, die in den Geschichtsbüchern ihresgleichen suchen würde, aber die Vereinsführung hält diese Lösung für am Sinnvollsten.

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Aufrufe: 027.3.2020, 10:19 Uhr
Robert KeglerAutor