2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Neu beim FC Gießen: Milad Salem und Gabriel Weiß.	Fotos: Kuhn/FCG
Neu beim FC Gießen: Milad Salem und Gabriel Weiß. Fotos: Kuhn/FCG

Viel Erfahrung und viel Perspektive

RL SÜDWEST: +++ FC Gießen sichert sich die Dienste von „Zehner“ Milad Salem und Außenverteidiger Gabriel Weiß / Vorschusslorbeeren für beide Akteure +++

Gießen. Fußball-Regionalligist FC Gießen ist seit Mittwoch bei der Kaderplanung einen Doppel-Schritt vorangekommen. Beim Sponsoren-GmbH-Partner Salvatore Cuneo (Printline) begrüßte Trainer Daniyel Cimen Milad Salem und Gabriel Weiss als Neuzugänge.

Damit ist der FCG von seinem Vorhaben, alle Positionen doppelt zu besetzen, nicht mehr weit entfernt. Salem ist in Afghanistan geboren, kam aber bereits früh nach Deutschland – genauer gesagt ins Hessische. Der „feine Techniker“ entstammt der Jugend von Eintracht Frankfurt. Beim VfL Osnabrück und SV Elversberg hat der mittlerweile 32-Jährige Drittliga-Erfahrung gesammelt, stand zuletzt bei Eintracht Trier unter Vertrag. Den konnte Salem nun auflösen, um zum Kader des FC Gießen zu stoßen.

„Milad ist der klassische Zehner, kann aber auch hängende Spitze spielen, er ist torgefährlich, technisch ungemein versiert und hat Auge und Füßchen für den finalen Pass“, gerät Co-Trainer Marco Vollhardt regelrecht ins Schwärmen. Der Kontakt sei über Salems Berater zustande gekommen und auch der Tatsache geschuldet, dass „Daniyel Cimen ihn schon sehr lange kennt und weiß, dass er uns richtig helfen kann.“ Milad Salem, der auch vier Länderspiele für die afghanische Nationalmannschaft vorweisen kann, könne man als „Mischung aus Cem Kara und Timo Cecen“ bezeichnen, wichtig sei dabei aber vor allem auch gewesen, dass er vermittelt habe „sehr, sehr gerne nach Gießen wechseln“ zu wollen. Der 32-Jährige – seit der Umstellung weg vom Profitum ein Gießener Thema – kann neben dem Fußball zudem im Autohaus seines Bruders mit einsteigen.

Neben dem (torgefährlichen) Spielmacher kommt mit Gabriel Weiß ein 21-Jähriger vom FC Ingolstadt ins Waldstadion. Der mit einer Empfehlung des ehemaligen Sportlichen Leiters des FCI, dem Heuchelheimer Harald Gärtner, ausgestattete Weiß, ist bevorzugt auf der rechten Außenverteidigerposition einsetzbar. „Wir haben viele Meinungen über ihn eingeholt, auch mit Trainer Thomas Oral gesprochen und haben nur positives Feedback bekommen“, erläutert Marco Vollhardt den Transferweg, „den wir schon lange gegangen sind, wir hatten schon letztes Jahr Interesse an ihm.“ Der 1,73 m große Weiß „wird ein wichtiger Baustein sein“, ist sich Vollhardt sicher. „19 plus 3“ lautet damit die aktuelle Rechnung des FC Gießen, wobei in Sachen 19 (Feldspieler) noch Bewegung ist. „Wir sind noch an einem erfahrenen 6er dran, der in der Regionalliga bekannt ist, aber da geht es noch um ein paar Kleinigkeiten, die es zu regeln gilt“, erläutert Vollhardt. Es könne aber auch noch ein Spieler den Verein verlassen, „insgesamt aber haben wir jetzt aber richtig Boden unter den Füßen“, erklärt der Team managende Co, der auf Nachfrage bestätigt, dass aus der Probetrainings-Woche mit Christoph Zakirakis nur ein Spieler hängen geblieben sei, ein Zweiter momentan aber noch auf dem Zettel der Elf aus dem Waldstadion stehe. Das Stadion haben übrigens 25 ehrenamtliche Helfer am vergangenen Wochenende mit einem Arbeitseinsatz beglückt, um es nach Wochen und Monaten der coronabedingten Pause wieder einmal auf Vordermann zu bringen.

Und der Ingolstädter Weiß wird nicht nur das Gießener Stadion kennenlernen, sondern vermutlich auch Rödgen. Dort werden in einem gerade renovierten Haus „drei oder vier Spieler jeweils eine Wohnung beziehen“, berichtet Vollhardt, „das war ein schöner Zufall, dass sich das so ergeben hat.“ Kein Zufall waren dagegen die beiden Neuverpflichtungen – sondern von langer Hand geplant.

Aufrufe: 023.7.2020, 08:00 Uhr
Rüdiger Dittrich (Gießener Anzeiger)Autor