2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der 1. FC Viechtach kehrt nach nur einem Jahr zurück in die Kreisliga F: Weiderer
Der 1. FC Viechtach kehrt nach nur einem Jahr zurück in die Kreisliga F: Weiderer

Viechtach erfüllt Mission Wiederaufstieg

Traditionsverein wird souveräner Meister der Kreisklasse Regen +++ Dem FC brechen nun aber ein paar erfahrene Kräfte weg

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In seiner sportlichen Glanzzeit spielte der 1. FC Viechtach in den 70er Jahren in der Landesliga, die damals die vierthöchste Liga. Über 40 Jahre später sind die Kicker von der Regeninsel zumindest wieder in der fünfthöchsten Amateurklasse, der Kreisliga angekommen. Nach dem sang- und klanglosen Abstieg im Vorjahr setzte sich das Team um Routinier Florian Wittmann in der Kreisklasse Regen souverän durch und steht bereits seit drei Wochen als Meister fest.
"Wir haben in der letzten Saison nach der Winterpause keinen Punkt geholt und sind nun mit fast der identischen Mannschaft ein Jahr später sehr überlegen Meister geworden", berichtet Viechtachs Coach Christian Probst, der seit knapp eineinhalb Jahren auf der Kommandobrücke des Stadtvereins steht. Für den früheren Bezirksliga-Übungsleiter der SG Chambtal und des ASV Steinach war seine Anfangszeit beim FCV alles andere als einfach: "Ich habe die Mannschaft in der Kreisliga als abgeschlagenes Schlusslicht übernommen und mir war schon nach dem ersten Training klar, dass wir kein Wunder schaffen können. Die Defizite in bestimmten Bereichen waren einfach zu groß und außerdem hatten wir enormes Verletzungspech. Wir haben deshalb auch die angeschlagenen Akteure, die vielleicht noch das eine oder andere Spiel hätten machen können, im Hinblick auf die neue Saison nicht mehr spielen lassen. Das war im Nachhinein die richtige Entscheidung, auch wenn die ersten Monate meiner Amtszeit aufgrund der Niederlagenserie sehr ernüchternd waren." Im Sommer konnten die Verantwortlichen um Fußballchef Tommi Reisinger mit Mario Vogl einen erfahrenen Keeper verpflichten, der zuvor bei der SpVgg Ruhmannsfelden und dem SV Prackenbach schon höherklassige Erfahrung sammelte. "Mario hat der Abwehr Halt gegeben, zudem sind unsere verletzten Leute wieder zurückgekommen. Dadurch hatten wir wieder eine sehr gute Breite im Kader, die letztendlich ausschlaggebend war, dass wir uns so souverän durchsetzen konnten. Wir haben nicht immer toll gespielt, konnten aber immer gut wechseln und - im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen in der Liga - auch mal drei, vier Ausfälle kompensieren", berichtet Probst, der für seine Schützlinge lobende Worte parat hat: "Die Jungs haben es gut gemacht. Es war keine Selbstverständlichkeit, dass wir nach dem sang- und klanglosen Abstieg gleich wieder so gut in die Spur finden."


Probst: »Der Verein bezahlt kein Geld für Spieler und daran ist es in vielen Fällen eben gescheitert. Ich stehe hinter dieser Politik und wir werden hart daran arbeiten, unsere eigenen Spieler besser zu machen.«



In den letzten Wochen wurde der Titelgewinn bereits ausgiebig gefeiert, es steht aber noch das offizielle Saisonabschluss-Event auf dem Programm des FCV. Die Blicke von Christian Probst sind derweil schon Richtung Kreisliga gerichtet. "Das wird eine spannende Herausforderung, da uns ein paar wichtige Leute nicht mehr zur Verfügung stehen werden", sagt der 39-Jährige, der künftig auf die Dienste von Walter Spielbauer verzichten muss. Der 37-jährige Routinier sucht beim TSV Grafling nochmal eine neue Herausforderung. Mit Jakob Danielak (33) tritt ein weiterer erfahrener Crack kürzer und möchte künftig nur mehr in der Reserve spielen. Der seit Jahren vom Verletzungspech verfolgte Kapitän Michael Probst (29) hängt seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel, bleibt dem Verein aber als Nachwuchstrainer erhalten und wird zudem Assistent von Probst, dessen bisheriger "Co" Stephan Ebner (42) aus privaten Gründen nicht weitermacht. "Wir verlieren nicht nur drei gute Spieler, sondern auch absolute Führungspersönlichkeiten", betont Christian Probst, der sich natürlich gerne die eine oder andere Verstärkung gewünscht hätte, dennoch positiv gestimmt ist: "Wir haben viel probiert, leider hat nichts geklappt. Der Verein bezahlt kein Geld für Spieler und daran ist es in vielen Fällen eben gescheitert. Ich stehe hinter dieser Politik und wir werden hart daran arbeiten, unsere eigenen Spieler besser zu machen. Wir haben viele junge Akteure in der Mannschaft, die noch Entwicklungspotenzial haben. Das müssen wir schaffen, dann können wir auch in der Kreisliga bestehen und dort eine ordentliche Rolle spielen." In den letzten acht Jahren ist "Vejda" dreimal auf- und zweimal abgestiegen. Das Image einer Fahrstuhlmannschaft möchten Köppl, Preuß & Co. sich nicht aneignen und deshalb möchte sich die FCler gerne im Kreisoberhaus etablieren.
Aufrufe: 014.5.2019, 16:00 Uhr
Thomas SeidlAutor