2024-05-24T11:28:31.627Z

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Hallenfußball mit Technik und Leidenschaft: Die 21. Auflage des Aarbergener Turnier bot höchst unterhaltsame Spiele. Foto: Tom Klein
Hallenfußball mit Technik und Leidenschaft: Die 21. Auflage des Aarbergener Turnier bot höchst unterhaltsame Spiele. Foto: Tom Klein

VIDEO: VfB stutzt Roten Bullen die Hörner

Stuttgarter gewinnen Endspiel des Aarbergener U13-Spektakels 3:2 gegen Leipzig+++Titelverteidiger Bayer Leverlusen Dritter+++Ausschließlich Lob für den Ausrichter+++Rund 1000 Zuschauer an zwei Tagen

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Michelbach. Dramatik und Emotionen pur beim U13-Nachwuchsspektakel der JSG Aarbergen, das der VfB Stuttgart für sich entschied. Im packenden Finale gegen RB Leipzig hieß es 3:2. Titelverteidiger Bayer Leverkusen (4:2 im Platzierungsspiel über den 1. FC Köln) wurde Dritter. Knapp 1000 Besucher an zwei Tagen erlebten in der Michelbacher Sporthalle eine Werbeveranstaltung für den Jugendfußball. Vom Torwart (angefangen bei Nürnbergs kleinem Blondschopf Fabian Sziegoleit) bis zum Torjäger – in Deutschland gibt es auf Jahre hinweg keinen Mangel an Toptalenten.

Hochspannung bis zur letzten Sekunde

Das bewies das Endspiel. 2:0 führten die Schwaben um Turnier-Goalgetter Numan Sensoy (14 Treffer). Doch die „Roten Bullen" aus Leipzig um den elf Mal erfolgreichen Dennis Borkowski zeigten Moral. Borkowski selbst erzielte das 2:2. Die Halle stand Kopf. Sensoy antwortete nach Patzer von RB-Keeper Tim Schreiber mit dem 3:2, rettete kurz drauf hinten in höchster Not. Stuttgart kassierte eine Zeitstrafe, Leipzig schnupperte am erneuten Ausgleich. Doch der starke Torhüter Sebastian Dippold warf sich dazwischen, wurde am Boden liegend am Kopf getroffen. Die Gemüter hatten sich gerade beruhigt, als Sensoy in der Schlusssekunde im Duell der auffälligsten Spieler Borkowski zu Boden riss.

VfB-Trainer als Schlichter

Imponierend die Reaktion von VfB-Trainer Andreas Schumacher nach dem folgenden Abpfiff durch Referee Devin Kakmaci: Er eilte zuerst zu Leipzigs Kapitän, um sich danach bei seinem Trainerkollegen Aloscha Shpilevski zu entschuldigen. Die Wogen waren geglättet, der VfB durfte ausgelassen jubeln. „Das war einen Tick zu hart. Ich habe Numan gesagt, dass er so etwas nicht zu machen braucht. Insgesamt war es ein tolles Turnier auf hohem Niveau", fasste Schumacher zusammen. Die Pointe: Die Stuttgarter wollten angesichts paralleler Termine eigentlich absagen. „Erst nach Intervention beim Gesamtverein kamen sie dann doch", erläuterte JSG-Organisator Lutz Sand.


Aarbergener Teamwork-Giganten

Mit Monika Hofmann, Dietmar Ellinger, Frank Thorn, Kai Euler, Marius Höhn, Malte Jablonski, Marius Hofmann und unzähligen weiteren Helfern sowie Gastfamilien hatte er im Vorfeld die Weichen für ein Turnier gestellt, dem Manuel Schamke, Coach von Borussia Dortmund, große Bedeutung beimisst: „Zweikampfverhalten und Handlungsschnelligkeit werden geschult. Die Jungs nehmen etwas für draußen mit."

Ömer Erbay führt SV Wehen in Zwischenrunde

Das fand auch Ömer Erbay, der den SV Wehen erstmals in die Zwischenrunde führte. Beim 2:4 gegen Leverkusen (Tore: Philipp Volk, Mahendra Manstedt) hielt sein Team prächtig dagegen. Nach dem Highlight im November 2014, als die Wehener als deutscher Vertreter beim Damone-Nations-Cup in Sao Paulo Brasilien vor 25000 Zuschauern 1:0 bezwangen, ein weiterer Beleg, dass Erbays Boys mit den Besten mithalten können. „Leverkusen macht aber aus drei halben Chancen seine Tore. Das ist noch der Unterschied", meinte Wehens Coach.

JSG-Youngster stecken Lehrstunden weg

Für die Youngster der JSG Aarbergen wurde das Turnier zur Lehrstunde. „Für uns ist das gerade in Sachen Schnelligkeit eine gewaltige Umstellung", räumte Tim Klimaszewski ein. Ebenso wie sein Teamgefährte Luca Grund steckte er die Flut der Gegentore aber locker weg.

Beuth beeindruckt und spendabel

Aufgrund der Seitfall-Direktabnahme von VfB-Stuttgart-Youngster Elidon Cenaj, die zum 3:0-Endstand gegen den Stadtrivalen Kickers im Winkel landete, geriet auch Hessens Innenminister Peter Beuth im Reigen sehenswerter Treffer ins Schwärmen, kündigte eine Spende für die JSG an. Angesichts der Palette an heutigen Superstars um Manuel Neuer und Mario Götze, die einst in Michelbach als Kids ihre Spuren hinterließen, befand Beuth: „So gesehen ist der WM-Titel auch ein bisschen diesem bedeutsamen Turnier und damit der JSG Aarbergen geschuldet."

Aufrufe: 018.1.2015, 19:04 Uhr
Stephan NeumannAutor