2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Grenzenloser Jubel bei den Spielern von RB Salzburg. Foto: Torsten Boor
Grenzenloser Jubel bei den Spielern von RB Salzburg. Foto: Torsten Boor

VIDEO: Fußballfest mit furiosem Finale

Salzburg setzt sich in der Verlängerung gegen den Hamburger SV durch +++ Mainz 05 landet auf Rang drei +++ Bindewalds Frankfurter enttäuschen +++ Nationaltrainer Schönweitz in der Halle +++ Mehr als 2500 Fans an beiden Turniertagen

WIESBADEN - Max Mayer jubelte. Riss die Arme nach oben. Sprang in die Luft. Gerade hatte der 16-Jährige für Red Bull Salzburg eingenetzt. Das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg über den Hamburger SV im Finale des Wiesbadener Liliencups gemacht.
„Ein unglaubliches Gefühl“, freute sich der Österreicher, der sich damit die Krone des Torschützenkönigs holte, „und das so kurz vor Schluss.“ Vor 1.500 Zuschauern setzten sich die Salzburger U17-Junioren in einer spannenden Partie gegen die lange Zeit favorisierten Hamburger durch.

1:1 hieß es zunächst nach 15 Minuten Spielzeit. Mehr als die Hälfte der fünfminütigen Verlängerung war vorbei, als der Hamburger Stephan Ambrosius vor dem Tor der Österreicher zum Seitfallzieher ansetzte. RB-Torwart Valentino Jovic parierte glänzend und leitete damit den Konter ein, den Max Mayer schließlich eiskalt nutzte. Keeper Jovic wurde von insgesamt 669 FuPa-Usern zum "besten Spieler des Turniers" gewählt und erhielt einen Pokal sowie ein FuPa-Trikot überreicht. "Das ist eine große Ehre, zumal hier eine Top-Besetzung am Start war. Auch die Stimmung war überragend", zeigte sich Jovic von der Atmosphäre in der Halle begeistert. Auch sein Trainer Marco Rose war rundum zufrieden. Der Ex-Mainzer Profi war stolz auf seine Truppe: „Ich bin angenehm überrascht, zumal wir mit dem jüngeren Jahrgang hier sind. Die Jungs haben sich selbst einen Plan für das Turnier gemacht, ich als Coach habe sie nur motiviert.“

Sonnenberg das Zünglein an der Waage

Besonders motiviert waren auch die Wiesbadener Finn Dahmen, Nico Siegert und Ruben Cavalho. Für die drei B-Junioren des FSV Mainz 05, allesamt Elly-Heuss-Schüler, war der Auftritt beim Liliencup ein Heimspiel. Angefeuert von Familie und Freunden war nach einem 1:3 im Halbfinale gegen den HSV jedoch Endstation.

Dass Mainz sein „Minimalziel“ wie es Trainer Thomas Krücken zuvor ausgelobt hatte, erreichte, verdankten sie ausgerechnet den sieglosen Gastgebern: Bei vier punktgleichen Teams in Gruppe B musste das Torverhältnis darüber entscheiden, wer weiterkommt. Mit dem Sonnenberger Treffer von Jonah Bastisch beim 1:9 gegen St. Pauli vermiesten die Wiesbadener den Hanseaten die Torbilanz – Mainz kam dank eines Tores mehr weiter.

„Wir können uns bei Sonnenberg für das eine Tor bedanken“, sagte 05-Torwart Finn Dahmen, der sich durch starke Paraden und stetes Dirigieren seiner Mannschaft den Titel als bester Schlussmann des Turniers sicherte. „Wir sind ein bisschen unzufrieden, weil wir am zweiten Turniertag nicht so gut reingekommen sind“, haderte der 16-Jährige jedoch. Versöhnlicher Abschluss: Das Spiel um Platz drei gegen Slavia Prag entschieden die Mainzer mit 3:1 für sich.

Unter besonderer Beobachtung

Den Mainzern die Daumen gedrückt hatte am Samstag auch U16-Nationaltrainer Meikel Schönweitz. 2010 gewann er selbst noch als 05-Trainer den Liliencup, jetzt hatte er ein Auge auf seine drei Schützlinge Kai Harvertz (Bayer Leverkusen) Sam Schreck (St. Pauli) und Keeper Jan Bartels (Mainz 05). „Es sind etliche Spieler des 99er-Jahrgangs dabei. In der Halle gibt es sehr viele Aktionen in schneller Abfolge, da kann man Spieler schon gut beobachten.“ Zudem ist Schönweitz der Austausch mit den Vereinstrainern wichtig. Auch „um zu sehen, wie das Niveau der ausländischen Teams ist“.

Weniger gut lief es für einen anderen Wiesbadener. Lukas Rodwald und seine Frankfurter Eintracht mussten sich wie Vorjahressieger Rapid Wien bereits nach der Vorrunde aus dem Turnier verabschieden. Eintracht-Trainer Uwe Bindewald: „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Hinten waren wir nicht stabil genug, außerdem hat der nötige Biss gefehlt.“

Oberbürgermeister Gerich und Wispo-Chefin Buss voll des Lobes

Die Organisatoren um Jörg Wintermeyer und Norbert Roth hatten bei der Premiere in der neuen Halle am Platz der Deutschen Einheit das hohe Niveau vergangenen Jahre noch übertreffen können. "Was die mehr als 100 Helfer hier auf die Beine gestellt haben, ist Wahnsinn", sagte auch Oberbürgermeister Sven Gerich: "Der Umzug in die neue Halle hat sich auf jeden Fall gelohnt." Da pflichtete auch Ute Buss, die Präsidentin der Wiesbadener Sportförderung (Wispo) bei: "Ich war am Anfang skeptisch, aber dieses Turnier und diese Halle passen perfekt zusammen". Seit vielen Jahren unterstützt die Wispo den Liliencup. Nach zwei Turniertagen im neuen „Zuhause“ – der Liliencup fand nach 21 Jahren am Elsässer Platz in diesem Jahr erstmals im neuen Umfeld statt – sprach Sonnenbergs Organisator Jörg Wintermeyer von einer überaus gelungenen Premiere: „Der Umzug hat sich mehr als gelohnt, noch viel mehr, als wir gedacht hätten. 1.500 Zuschauer, die hätten wir in der alten Halle nicht unterbekommen.“

Aufrufe: 019.1.2015, 07:32 Uhr
Sina Schreiner und Olaf StreubigAutor