2024-05-24T11:28:31.627Z

Spiel der Woche
Es ging zur Sache im Rother Derby: Hier attackiert Felix Richter Tevfik Cengiz. Foto: Salvatore Giurdanella
Es ging zur Sache im Rother Derby: Hier attackiert Felix Richter Tevfik Cengiz. Foto: Salvatore Giurdanella
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Video: Die TSG 08 triumphiert im Rother Stadtderby

Knapper 1:0-Sieg im Kirchweihspiel gegen die Spielvereinigung

Ein Elfmeter brachte im ersten Rother Stadtderby seit zehn Jahren am Samstag die Entscheidung: Kapitän René Kerschbaum übernahm vor der stattlichen Kulisse von rund 600 Zuschauern im Kirchweihspiel Verantwortung und erzielte im Bezirksligaduell für seine TSG 08 den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg gegen die Spielvereinigung.

TSG 08 Roth - SpVgg Roth 1:0

"In erster Linie interessiert mich heute das Ergebnis und deshalb freue ich mich über den Sieg“, bilanzierte ein erleichterter TSG-Trainer Oliver Wellert nach dem Schlusspfiff des viel beschäftigten Unparteiischen Thomas M. Raßbach. Und man kann den Erfolg der favorisierten Gastgeber wohl in die Kategorie „Zittersieg“ einordnen. Wie es angesichts der Brisanz der Begegnung zu erwarten war, entwickelte sich ein Derby, welches vom Kampf lebte. Keine Mannschaft wollte klein beigeben – und schon gar nicht an der Kirchweih verlieren.

Zunächst machten die Hausherren den aktiveren Eindruck, taten sich gegen den kompakt und aufmerksam auftretenden Nachbarn aber schwer. Einen Kopfball von Tevfik Cengiz konnten die Gäste von der Linie kratzen (16.), der schwache Abschluss von Marius Meißner stellte SpVgg-Schlussmann Kevin Manlik vor keine großen Probleme (24.). „Wir sind schwer ins Spiel gekommen“, sagte SpVgg-Trainer Wolfgang Ihlow nach der Partie über die Anfangsphase, die mit dem 1:0 für die TSG 08 nach 26 Minuten endete. Florian Drechsler attackierte Felix Probst im Strafraum etwas zu ungestüm, Kerschbaum ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen.

Dennoch muss man aus TSG-Sicht konstatieren, dass die Wellert-Elf eher Fußball arbeitete, als spielte. „Wir haben momentan Probleme, wenn wir das Spiel machen müssen“, räumte ihr Trainer anschließend ohne Umschweife ein. Wobei allgemein nicht viel Spielfluss vorhanden war, auch zahlreiche Fouls – am Ende hatte Raßbach zehn gelbe Karten verteilt – verhinderten dies. Dem Spiel der SpVgg fehlte zunächst nahezu komplett die Kreativität im Offensivspiel. „Defensiv kann ich den Jungs keine Vorwürfe machen, aber man hat schon auch gesehen, warum wir erst zwei Tore geschossen haben“, haderte Ihlow.

Nach Wiederanpfiff hatten die Gäste zunächst Glück, dass Stefan Kaiser sein Ziel per Abstauber nach einem Probst-Freistoß verfehlte (48.). So blieben die „Blauen“ – beide Mannschaften spielten übrigens etwas irritierend in blau-weiß – im Spiel. Florian Weißauer hätte beinahe ausgeglichen, seinen Schuss klärten die Hausherren aber in höchster Not (51.). Nach einem tollen Pass von Probst rutschte Kaiser nach 64 Minuten in aussichtsreicher Position weg, Marco Löhner schoss kurz vor dem Ende auf der Gegenseite knapp vorbei (87.). Da waren die Gäste nur noch zu zehnt, Patrick Just sah kurz zuvor wegen eines absichtlichen Handspiels die Ampelkarte. Auf Seiten der TSG folgte ihm Michael Bergmann nach einem Foulspiel im Mittelfeld in der Schlussminute mit glatt „Rot“, wobei diese Entscheidung schon sehr hart war.

Insgesamt sollen diese Platzverweise aber nicht den Eindruck vermitteln, dass das Spiel überhart geführt wurde. Mit vollem Einsatz und Emotionen zwar – wie es sich für ein Derby gehört – aber selten unfair. Oder wie es Platzsprecher Thomas Pfister kurz nach dem Schlusspfiff formulierte. „Bei aller Rivalität, jetzt gehen wir gemeinsam auf die Kerwa.“

Tor: 1:0 Kerschbaum (26., Foulelfmeter) / SR: Raßbach (Lehrberg) / Zuschauer: 600 / Gelb-Rote Karte: Just (SpVgg Roth) wegen Foulspiels und Handspiels (85.) / Rote Karte: Bergmann (08 Roth) wegen groben Foulspiels (90.).

Aufrufe: 010.8.2013, 19:30 Uhr
Mathias HochreutherAutor