2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht

VfL Herrenberg schafft den vierten Aufstieg in Serie

Mit ihrem zweiten Matchball machten die Herrenberger Verbandsliga-Frauen den Meistertitel perfekt. "Oberliga, Oberliga" besangen die Spielerinnen ihren neuerlichen Aufstieg, den vierten in Serie. Allerdings taten sich die VfL-Frauen schwer gegen das Schlusslicht aus Dürrenzimmern - doch ein 1:1 reichte am Ende für den Titel.


"Wir sind jetzt dort, wo wir hingehören", machte Meistermacher und VfL-Urgestein Steve Henrich nach dem Spiel deutlich. Nachdem die Mission Oberliga gleich im ersten Anlauf erfolgreich gestaltet wurde, rüstet man sich in Herrenberg mit fünf neuen Spielerinnen für die kommende Saison. Abwehrchefin Lilly Lakich wird den Verein allerdings verlassen, weil sie in die USA zurückkehrt (wir berichteten). Oberstes Ziel ist es, "dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben", lautet die Vorgabe von Henrich.

Auch wenn die Frauen gestern noch einmal Nerven gezeigt hatten, war der Herrenberger Fußballchef Rainer Braun nach dem Spiel "überglücklich". Er bezeichnete den Herrenberger Frauentrainer als "Treiber und Motivator" der Mannschaft. Die Oberliga sei jetzt allerdings eine andere Hausnummer, ist der Abteilungsleiter überzeugt, dass das erste Ziel der Klassenerhalt sein müsse.

Im ersten Durchgang spielten die VfL-Frauen alles andere als meisterlich, während das Schlusslicht der Verbandsliga hinten kompakt stand und die Räume eng machte. "Wir müssen schneller werden", mahnte VfL-Trainer Steve Henrich seine Spielerinnen, die viel zu statisch agierten. Richtig angefressen war Henrich dann aber nach 18 Minuten, als eine Bogenlampe von Tessa Siller zum 1:0 im Herrenberger Gehäuse landete. Umgehend schickte er vier Spielerinnen zum Warmmachen und meinte: "Ich schaue mir das nicht mehr lange mit an." Die nächsten brenzligen Situationen folgten, und in der 27. Minute schickte Celina Sept die Torschützin mit einem steilen Pass. Zwar fiel Siller nach einem Zweikampf mit Lilly Lakich im Strafraum, aber Schiedsrichterin Ciara Kämpf ließ weiterspielen.

Ganz offensichtlich hatte Steve Henrich in der Pause die passenden Worte gefunden. Denn die Mannschaft kam mit einem ganz anderen Charakter aus der Kabine. Gleich in der 46. Minute verfehlte Selina Martens das Tor nur um Haaresbreite. Allerdings hatten auch die Gäste eine Großchance, als VfL-Torfrau Jelissa Dias da Silva (48.) einen 25-Meter-Freistoß von Siller erst im Nachfassen sicher packen konnte. Danach waren aber die VfL-Frauen im Volksbank-Stadion am Drücker: Martens ließ eine weitere Riesenchance aus, während ein Schuss aus der Drehung von Jana Rinderknecht (55.) sein Ziel nur knapp verfehlte. Nach 75 Minuten war es dann aber so weit: Nach einem Freistoß von Celine Philipp konnte die TGV-Keeperin Damaris Nagel den Ball nicht festhalten und Jana Rinderknecht traf im Nachsetzen zum 1:1. In diesem Moment war man Meister - auch wenn das Team bis zum Schlusspfiff noch ein wenig zittern durfte.

"Wir hatten uns viel vorgenommen, aber die Mannschaft war dann erst mal wie gelähmt", so Steve Henrich. Allerdings weiß er auch, dass die lange Saison nicht spurlos an den Spielerinnen vorbeigegangen ist. Doch habe seine Truppe dann im zweiten Durchgang ihr wahres Gesicht gezeigt, so der Trainer.


Bericht Gäubote Uwe Priestersbach


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Aufrufe: 027.5.2019, 10:30 Uhr
Reinhold IrlbeckAutor