2024-05-02T16:12:49.858Z

Aufreger der Woche
Nicht mehr Trainer des VfL Gerstetten: Thomas Piskur. Foto: Heidenheimer Zeitung
Nicht mehr Trainer des VfL Gerstetten: Thomas Piskur. Foto: Heidenheimer Zeitung

VfL Gerstetten entlässt Trainer Piskur

Bezirksliga: Tabellen-14. trennt sich von seinem Coach +++ Thomas Piskur: "Ich hatte nie eine richtige Chance".

Gerade mal drei Spieltage sind in der Bezirksliga absolviert, aber schon zwei Vereine aus dem Heidenheimer Raum haben sich von ihren Trainern getrennt. Nach der TSG Schnaitheim, die Rainer Kosian den Laufpass gab (siehe Extra-Artikel), zog jetzt der VfL Gerstetten die Reißleine und beendete am Montag die Zusammenarbeit mit Thomas Piskur. Übernimmt nun Ralf Polzer?

Mit drei Punkten und 4:12 Toren sind die Älbler in die Saison gestartet, und deshalb werden von Gerstetter Seite auch überwiegend sportliche Gründe für die vorzeitige Trennung nach dem dritten Spieltag geltend gemacht. Was die menschliche Seite anbelangt, habe man an Thomas Piskur absolut gar nichts auszusetzen, bekräftigte Stephan Ciupke, der von einem „schweren Schritt“ sprach.

Der langjährige VfL-Spieler und frühere Abteilungsleiter, der nach wie vor eng mit seinem Amtsnachfolger Hans Mültz zusammenarbeitet, nennt den bisherigen Saisonverlauf „nicht zielführend“ für die Gerstetter Fußballer. Nach der nervenaufreibenden Vorsaison, in der dem VfL erst in der Relegation der Klassenerhalt gelang, wollte man wieder in ruhiges Fahrwasser kommen.

Stattdessen sei es wie gehabt weitergegangen. Viel Unruhe begleitete den Saisonstart, es habe Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Spielern gegeben: „Das war aber sicher nicht allein die Schuld des Trainers.“ „Wir wollten nicht wieder zehn Spieltage lang warten, um eine Entscheidung zu treffen“, begründete Ciupke die Maßnahme. Am Montagabend wurde Piskur über die Trennung informiert, nachdem der VfL am Tag zuvor beim FV Sontheim mit 1:6 verloren hatte.

Der entlassene Trainer kann diesen Schritt allerdings „absolut nicht nachvollziehen“ – insbesondere aufgrund des frühen Zeitpunktes. Allen sei doch klar gewesen, dass das Auftaktprogramm gegen Titelfavoriten wie Bettringen, Bargau, Sontheim und Schnaitheim extrem schwer sei. Daneben hätten in kurzer Zeit wichtige personelle Entscheidungen getroffen werden müssen, nachdem Stürmer Yoldas und dann auch noch Torhüter Braunmiller kurz vor Saisonbeginn abgesprungen waren.

Dennoch war der 40-Jährige, der immerhin zehn Neuzugänge integrieren musste, davon überzeugt, dass es viele Mannschaften auf Augenhöhe gebe, gegen die man die notwendigen Punkte geholt hätte, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu bekommen: „Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir nicht da hinten gelandet wären.“

„Ich hatte nie eine richtige Chance, vom ersten Tag an gab es Störfeuer“, berichtete auch Piskur von permanenter Unruhe in der Mannschaft, die er so noch nirgendwo erlebt habe. Auch der Vollzug der Trennung sei „sehr hart“ gewesen. „Ich bin nicht von der Abteilungsleitung, sondern von einer dritten Person am Montagabend telefonisch informiert worden“, sagte der Trainer, der nach eigenen Worten „nicht nachkarteln“ wollte, dann aber deutlich wurde: „Das ist ganz schlechter Stil.“

Piskur hat ohne Frage ein schweres Erbe angetreten, als er die Nachfolge von Aufstiegstrainer Harald Fronmüller antrat, der den Klub im ersten Bezirksliga-Jahr noch auf Platz vier geführt hatte, während der vergangenen Saison dann aber ebenfalls vorzeitig gehen musste. Sportlich sind die Gerstetter danach nie mehr richtig auf die Beine gekommen, Piskur gelang aber wenigstens noch der Klassenerhalt – wenn auch „mit viel, viel Glück“, wie er einräumte.

Man versuche, wieder mehr Gerstetter in die Mannschaft zu integrieren, nannte Ciupke das künftige Konzept. Das ist möglicherweise ein dezenter Hinweis darauf, wer Piskurs Nachfolger werden könnte. Noch vor dem kommenden Wochenende soll der neue Mann präsentiert werden. Auch wenn offiziell noch nichts bestätigt ist, deutet vieles auf Ralf Polzer hin. Der langjährige VfL-Spieler, als Coach mit der TSG Schnaitheim zwischenzeitlich in die Landesliga aufgestiegen und zuletzt für ein kurzes Intermezzo bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen tätig, kennt zumindest die Gerstetter Verhältnisse bestens.

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Aufrufe: 01.9.2015, 17:00 Uhr
Thomas Grüninger / HZAutor