VfB Lübeck trifft auf SC Weiche Flensburg 08

Lange Zeit zum Durchschnaufen haben die Fußballer des VfB Lübeck nicht. Am späten Sonntagnachmittag gastierte noch der BSV Rehden zum 3. Spieltag der Regionalliga Nord an der Lohmühle. Drei Tage nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg in einer zähen Partie empfangen die Grün-Weißen nun Ligarivale SC Weiche 08 Flensburg in der Hansestadt – im Viertelfinale des Landespokals.

Für die Flensburger ist es nach drei Finalniederlagen in den vergangenen fünf Jahren eine erneute Chance auf die DFB-Pokal-Premiere. Für die Lübecker beginnt gleichzeitig quasi eine „Woche der Wahrheit“, denn nach dem Pokalspiel treffen die Lübecker am Sonnabend auch in der Liga auf Mitfavorit VfL Wolfsburg II.

Einen Favoriten in diesem letzten Viertelfinalspiel auszumachen, fällt schwer. Beide Teams dürften auch in dieser Saison im oberen Drittel der Regionalliga Nord mitmischen, sind aber noch nicht ganz auf dem Höhepunkt ihres Leistungsvermögens angekommen. In den letzten direkten Vergleichen hatte derweil der VfB leicht die Nase vorn: In der abgelaufenen Spielzeit entschieden die Grün-Weißen beide Liga-Duelle mit 2:0 für sich.

„Weiche hat gute Spieler und eine gute Mannschaft. Anders als zuletzt gegen Rehden erwarte ich ein intensives, aber vor allem offensives Spiel“, sagt Dennis Hoins, der sich beim Erfolg gegen den BSV in die Torschützenliste eintrug. „Flensburg hat zuletzt mit einem Sieg gegen den TSV Havelse aufhorchen lassen. Es dürfte also interessant werden“, betont der Neuzugang, der zu Saisonbeginn aus der Reserve von Hannover 96 an die Lohmühle gewechselt war.

Der SC Weiche Flensburg 08 reist derweil mit breiter Brust in die Hansestadt, wie Marc Peetz untermauert. „Das 2:1 kam zum richtigen Zeitpunkt. Alle haben nach zuvor zwei Unentschieden gesehen, dass es doch geht. An diese Leistung wollen wir nun in Lübeck anknüpfen“, sagt der Co-Trainer des SC und stellt sich auf einen wahren Fight ein: „Beide Clubs wissen, worum es geht. Der Sieger hat gute Chancen, später den Pokal zu gewinnen. Dementsprechend gehe ich von einer kämpferischen Begegnung aus, einer Partie mit vielen Emotionen, in der auch Geduld gefordert ist. Für uns wäre es ein kleiner Traum, wenn wir in Lübeck bestehen, dafür werden wir alles tun.“

Dabei können die Fördestädter auf neue Unterstützung bauen: René Guder (22) kehrt vom Zweitligisten Holstein Kiel nach Flensburg zurück. Der Vertrag mit den „Störchen“ wurde aufgelöst – und bereits am Mittwoch könnte der Stürmer, in der vergangenen Saison mit 15 Toren und zwölf Vorlagen einer der herausragenden Spieler beim damaligen ETSV Weiche, gegen Lübeck auflaufen.

Der Sieger des Duells bekommt es im Halbfinale mit Oberligist SV Todesfelde zu tun, wie die Auslosung ergeben hat. Im zweiten Halbfinale stehen sich mit der Husumer SV und dem SV Preußen Reinfeld zwei Landesligisten gegenüber – die Chance auf den Titelgewinn ist für die Regionalligisten entsprechend groß.

„Wir freuen uns auf das Spiel, verspüren aber keinen Druck. Wenn überhaupt, wäre dieser positiv“, sagt Dennis Wehrendt und weiß, dass es kein Spaziergang ins Finale wird – das an der Lohmühle stattfinden wird. „Flensburg gehört zu den Spitzenteams in Schleswig-Holstein. Doch auch wir können Fußball spielen und haben die Chance, den Verein und uns selbst voranzubringen. Wir werden alles in die Waagschale werfen“, verspricht der VfB-Kapitän, der im Sommer sogar selbst vor einem Wechsel zum Gegner stand. „Es hat damals Gespräche gegeben. Aber ich wollte schon gern weiter beim VfB Lübeck bleiben und habe dann ja auch meinen Vertrag so wie erhofft verlängert“, klärt Wehrend auf.