2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Flörsbachtals Sascha Müller (re., hier beim Relegationsspiel gegen die Sportfreunde Oberau in Marköbel) äußert sich im Interview zur aktuellen Situation der SG. Foto: Archiv Pomoja
Flörsbachtals Sascha Müller (re., hier beim Relegationsspiel gegen die Sportfreunde Oberau in Marköbel) äußert sich im Interview zur aktuellen Situation der SG. Foto: Archiv Pomoja

Verhältnis zum Trainer? Hängt am Erfolg

KOL GELNHAUSEN: +++ Flörsbachtals Sascha Müller über den Trainer-Rücktritt, die sportlichen Probleme und das Spiel in Wittgenborn +++

Flörsbachtal (feh). Für den Fußball-Kreisoberligisten SG Flörsbachtal begann die Woche mit einem Paukenschlag. Seit Dienstagabend ist Davide Gargano nicht mehr Spielertrainer der SGF. Nach der Vizemeisterschaft in der Vorsaison rangiert die Mannschaft momentan nur auf Platz elf und steht plötzlich ohne Trainer da. Interimsweise wird Patrick Uhl das Training bis zur Winterpause übernehmen. Vor der Auswärtspartie in Wittgenborn spricht Sascha Müller über das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer, die momentane Situation und die Aufgabe am kommenden Sonntag.

Seit Dienstag ist Davide Gargano nicht mehr SG-Trainer. Für Außenstehende kam der Rücktritt sehr überraschend. Für Sie auch, oder gab es Anzeichen?

Nach dem Verlauf der bisherigen Saison ist es klar, dass die Stimmung nicht die beste ist. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir, Mannschaft und Trainer, gemeinsam einen Weg gefunden hätten, die restliche Saison positiv zu gestalten. Deshalb war der Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt für mich überraschend.

Wie und wann hat die Mannschaft davon erfahren?

Am Dienstag leitete unser Zweit-Mannschaftstrainer Thomas Neiter das Training. Während des Trainings erschien Thomas Meister (Vorsitzender des FSV Kempfenbrunn, Anm. der Redaktion) mit unserem jetzt ehemaligen Trainer und dieser unterrichtete uns, dass er ab sofort nicht mehr als Spielertrainer für die SGF zur Verfügung steht.

War das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft noch intakt?

In der überragenden letzten Saison war das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sehr gut. Durch die durchwachsene Saison bisher ist die Stimmung natürlich getrübt und darunter leidet nun einmal auch das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft. Dieses Verhältnis ist meiner Meinung nach aber immer an den sportlichen Erfolg gebunden.

Nach Platz zwei im Vorjahr, steht die Mannschaft im Moment nur auf Platz elf. War die vergangene Saison nur ein Ausreißer oder spielt die Mannschaft im Moment unter ihren Möglichkeiten?

Klar ist, dass wir in dieser Saison schon einige Punkte liegen gelassen haben. Ich denke da zum Beispiel an das Hin- und Rückspiel gegen Alzenau II, wo wir jeweils verloren haben. An die Spiele gegen Meerholz oder Altenmittlau, die wir beide in den letzten Minuten in Überzahl aus der Hand gegeben haben. Aber uns war bereits in der Sommerpause klar, dass diese Spielzeit keine leichte wird, da unsere Klasse so stark besetzt ist wie noch nie. Dass man dann in jedem Spiel 100 Prozent geben muss, um drei Punkte zu ergattern, ist logisch und das ist uns nicht in jedem Spiel gelungen. An den Erfolg der Vorsaison können wir nicht anknüpfen, aber ich würde behaupten, dass der momentane Tabellenplatz nicht die Leistung widerspiegelt, die unsere Mannschaft bringen kann.

Ist die durch die Relegation verkürzte Sommerpause auch ein Grund für den schwachen Start?

Das kann durchaus der Fall sein. In zwei oder drei Wochen Pause lassen sich nicht alle ,,Wehwehchen" beheben, die sich im Laufe einer Saison bei allen Spielen angehäuft haben. Und danach kann man nicht mit voller Kraft in eine Vorbereitung starten. Mit einer durchwachsenen Vorbereitung ist ein schwieriger Start in die Runde schon fast vorprogrammiert. Dennoch kann man den positiven Aufschwung, insbesondere durch die erfolgreiche Vorsaison und durch die Relegation, die für einige Spieler so in dieser Form einmalig ist, besser nutzen, um den Saisonstart positiver zu gestalten.

Wo muss die Mannschaft jetzt ansetzen, damit es wieder nach oben geht?

Unser Problem ist, dass wir zu viele Chancen brauchen, um ein Tor zu erzielen. Unser Ziel muss sein, unsere Tormöglichkeiten besser auszuspielen und zu nutzen. Zudem müssen wir versuchen, hinten sicherer zu stehen und im Aufbauspiel nicht zu viele Fehler zu machen. Wenn wir gewisse Dinge einfach akribischer angehen, werden wir auch dieses Jahr noch unsere Punkte holen. Damit wollen wir am Sonntag anfangen. Aber wir wissen alle, dass wir in Wittgenborn nichts geschenkt bekommen!

Wenn Sie sich die derzeitige Situation anschauen, ist es für die Mannschaft nicht sogar besser, dass es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat?

Ein Aufstieg ist in sportlicher Hinsicht immer ein toller Erfolg für einen Verein und die Mannschaft kann in der höheren Liga einiges dazulernen. Dennoch wäre es für uns sehr schwer geworden, alleine schon durch den kleinen Kader, den wir haben, die Klasse zu halten. Zudem ist es aus wirtschaftlicher Sicht sehr bedenklich, da die Strecken doch um einiges weiter sind als in der Kreisoberliga und die Auswärtsmannschaften meist wenig Anhang mitbringen.

Sie haben das kommende Spiel schon angesprochen. Mit der KG Wittenborn geht es zu einem Gegner, der hinter Ihnen steht. Sind da drei Punkte doppelt wichtig?

Klar wollen wir in Wittgenborn drei Punkte holen, auch wenn es schwer wird. Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass alle Vereine dicht beieinander sind. Deshalb ist es umso wichtiger, gegen die Mannschaften, die hinter uns stehen, zu gewinnen, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen zu wahren.



Aufrufe: 06.11.2015, 21:11 Uhr
Gelnhäuser TageblattAutor