2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Noch spielen Halil Oerucue beim SV Heiligenzell, Mike Schadt beim SC Friesenheim und  Simon Beiser beim SV Oberweier (von links) in verschiedenen Trikots. Dabei könnte die nun von den drei Vereinen angepeilte Jugendspielgemeinschaft ein Signal sein für die Entwicklung im Erwachsenenfußball. | Fotos: Alexandra Buss, Peter Aukthun
Noch spielen Halil Oerucue beim SV Heiligenzell, Mike Schadt beim SC Friesenheim und Simon Beiser beim SV Oberweier (von links) in verschiedenen Trikots. Dabei könnte die nun von den drei Vereinen angepeilte Jugendspielgemeinschaft ein Signal sein für die Entwicklung im Erwachsenenfußball. | Fotos: Alexandra Buss, Peter Aukthun

Vereine rücken näher zusammen

Jugendspielgemeinschaft von Friesenheim, Heiligenzell und Oberweier im Fußball könnte weitere Zusammenarbeit einläuten

Kürzlich wurde bekannt, dass die Fußballabteilungen des SC Friesenheim, SV Oberweier und SV Heiligenzell bei der Jugend eine Spielgemeinschaft planen. Alle Vereine spüren den demographischen Wandel und das breitere Freizeitangebot. Junge Leute spielen heute nicht mehr automatisch im örtlichen Fußballverein. Könnte das ein Vorbote für die Entwicklung im Erwachsenenfußball sein?
Bereits mehrere Gesprächsrunden gab es zwischen den drei Vereinen. Dabei ging es um ein Zusammengehen zu einer Spielgemeinschaft in den Jugendabteilungen. Der Grund dafür ist einfach: In allen Altersklassen gibt es weniger junge Fußballer. "Demografische Entwicklungen machen diesen Schritt notwendig, da die Anzahl an Kindern und Jugendlichen in allen Altersklassen für die Aufstellung einer Mannschaft nicht mehr genügt", wurde Jugendwart Achim Müller vom SV Oberweier im Rahmen der jüngsten Hauptversammlung zitiert.

"Es ist ein Auf und Ab. Aber das Ab wird zunehmen."
Siegfried Gambert zur Entwicklung der Spielerzahlen im Fußball

Auf Nachfrage appelliert er an die drei Vereine, das Konkurrenzdenken sein zu lassen. Siegfried Gambert, Chef der Fußballabteilung beim SV Heiligenzell schließt sich Müller an: "Überall werden es weniger Jugendspieler. Wir sollten zusammengehen, sonst hat niemand was davon." Nicht ganz so dringend ist die Situation beim SC Friesenheim, wie Jürgen Adam, zuständiger Vorstand für den Sportbetrieb, erklärt: "Von der Zahl der Spieler her langt es uns noch. Aber mit einer Spielgemeinschaft wären wir stärker." Ein weiterer Vorteil wäre aus seiner Sicht die Platzfrage: "Wir könnten uns auf mehrere Standorte verteilen, kämen mit dem Training besser aneinander vorbei. Uns fehlt aktuell ein dritter Platz."

Überlegungen - wenn auch keine konkreten Gespräche - gibt es beim Erwachsenenfußball. Hier sind die drei Vereine sehr unterschiedlich aufgestellt, sowohl was ihr Spielpersonal als auch was ihr Spielniveau angeht. Der SV Oberweier kämpft aktuell auf dem 13. Platz der Kreisliga A Süd um den Klassenerhalt, der SC Friesenheim hat als aktuell zweiter in der Liga darunter, der Kreisliga B, Staffel IV, realistische Aufstiegschancen. Derweil rangiert der SV Heiligenzell in selbiger Klasse abgeschlagen auf dem vorletzten Rang 13 mit 16 Toren aus 23 Spielen. "Wir haben das Thema Spielgemeinschaft im Erwachsenenfußball im Rahmen der Gespräche über die Jugendspielgemeinschaft einmal angesprochen aber nicht weiter verfolgt", sagt Jürgen Adam vom SC Friesenheim dazu. "Die nächsten Jahre ist das für uns kein Thema." Die A-Jugend sei jung und vital, schon heute spielten junge Kicker aus Heiligenzell und Oberweier beim SC Friesenheim.

Offener zeigt man sich in Heiligenzell. Gedanken müsse man sich in alle Richtungen machen, sagt Siegfried Gambert. Die Spielerzahl sei ständig in Bewegung: "Es ist ein Auf und Ab. Aber das Ab wird zunehmen." Nun müsse man einen Schritt nach dem anderen gehen und zunächst die Spielgemeinschaft im Jugendbereich aufs Gleis setzen. "Wenn die Zeit reif ist, könnte man im Seniorenfußball über ein ähnliches Modell nachdenken."

Für den SV Oberweier sind Überlegungen für eine Spielgemeinschaft im Erwachsenenfußball abhängig vom Erfolg der Mannschaften. "Aber mit Blick auf die Dynamik in anderen Vereinen sollten wir vielleicht auch einmal darüber nachdenken", sagt Achim Müller. Noch gebe es hier aber unterschiedliche Ansichten über die Zukunftsentwicklungen der drei Vereine.
Aufrufe: 016.5.2015, 00:00 Uhr
Bastian Henning (BZ)Autor