2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die geschäftsführenden Vorstände der Fußballkreise Ammerland, Friesland, Oldenburg-Stadt, Wesermarsch und Wilhelmshaven haben auf einer gemeinsamen Arbeitstagung am Wochenende in Bad Zwischenahn die Durchführung eines gemeinsamen Spielbetriebes ab der Saison 2017/2018 im Männer- und Juniorenbereich einstimmig beschlossen.
"Es gibt zwar noch keine vertragliche Fixierung, wir kommen aber ganz gut voran und stehen unmittelbar vor der endgültigen Vereinbarung zum gemeinsamen Spielbetrieb. Dabei sind die Verantwortlichen aller fünf Kreise immer im Kontakt zu den Vereinen, dadurch haben wir die Diskussion um die Fusion sehr versachlichen können", sagte NFV-Kreisvorsitzender Manfred Walde auf Nachfrage der NWZ. Ursprünglich sollte auch der Kreis Oldenburg-Land/Delmenhorst zum neuen Großkreis gehören. Das scheiterte aber dort am Widerstand vieler Vereine und Teilen des Kreisvorstandes.

An der Spitze der Spielklassen werden dann bei den Männern sowie den A-, B- und C-Junioren Fusionsligen stehen, in denen Mannschaften aus allen fünf Kreisen vertreten sein werden. In der neuen Fusionsliga der Männer, die von der Struktur der ehemaligen Bezirksklasse entspricht, werden voraussichtlich vier Mannschaften aus der Kreisliga II, in der auch die Wilhelmshavener und Friesländer Mannschaften spielen, vertreten sein, informierte Dieter Engel, Pressewart des NFV-Kreis Friesland, auf Nachfrage der NWZ. Dies seien nach dem aktuellen Tabellenstand Rot-Weiß Sande, 1. FC Nordenham, TuS Büppel und Frisia Wilhelmshaven II. Eventuell würde auch der SV Gödens in dieser Liga spielen. In der neuen Liga werden auch sieben Mannschaften aus der Kreisliga III, in welcher auch die Ammerländer Mannschaften spielen, vertreten sein. Die zweit- bis achtplatzierten Teams sollen in der Fusionsliga starten, der Tabellenneunte würde in einer Relegation gegen den Tabellensiebten der Kreisliga II sowie die vier Meister der 1. Kreisklassen Friesland/Wilhelmshaven, Wesermarsch, Oldenburg-Stadt und Ammerland antreten. Engel: "Insgesamt werden 16 Mannschaften aus allen Kreisen in der Fusionsliga spielen." Neben der neuen Fusionsliga werde es die Fusionsklassen A bis D geben, die jeweils in Gruppen beziehungsweise Staffeln unterteilt würden, erklärte Engel. Außerdem bräuchten die neuen Ligen noch "richtige" Namen.

Die Fusion hat ab der Saison 2017/2018 Folgen für den Spielbetrieb der Junioren. Gemeinsame Ligen auf Kreisebene mit dem Kreis Oldenburg/Land-Delmenhorst wird es dann nur noch bei den Juniorinnen geben. Dafür werden die Mannschaften aus Friesland und Wilhelmshaven eingebunden, die bis jetzt in eigenen Ligen spielen. Im Frauenbereich gibt es bereits seit einigen Jahren einen gemeinsamen Spielbetrieb der fünf Kreise. "Im November 2015 haben wir den Vorsitzenden des Kreises Oldenburg-Land/Delmenhorst darüber informiert, dass wir den Vertrag über den gemeinsamen Spielbetrieb im Juniorenbereich zum Ende der Spielzeit 2016/2017 kündigen werden. Unterschiedliche gebietliche Ligazugehörigkeiten auf Kreisebene machen in der angestrebten Konstellation wenig Sinn ", erklärte Walde. Die Zusammensetzung der drei Fusionsligen für die A-,B- und C-Jugend erfolgt entsprechend einer Quote der Mannschaftsmeldungen auf Kreisebene nach den bisherigen Kreisligagebieten - einmal Friesland und Wilhelmshaven und zum anderen Ammerland, Oldenburg-Stadt und Wesermarsch. Die Region mit dem Ammerland wird in der Startphase mit neun Teams vertreten sein, während die Bereiche Friesland und Wilhelmshaven jeweils drei Mannschaften stellen können. Die darunter angeschlossenen Fusionsklassen werden nach regionalen Gesichtspunkten zusammengestellt werden. Die D-Jugend soll erst nach Abschluss der Hinrunde 2017/2018 ihren Meister in der neuen Fusionsliga ausspielen.

Die Frauen und die Juniorinnen brauchen sich erst gar nicht umzugewöhnen. Sie bestreiten bereits ihre Pflichtbegegnungen in der neuen Konstellation. Somit haben sich die jeweiligen Teams aus den fünf Kreisgebieten bereits gut kennengelernt.

Eine Besonderheit ist, dass die Mädchen aus dem Fußballkreis Oldenburg-Land/Delmenhorst weiterhin mit den anderen fünf Kreisen um Punkte und Tore kicken werden, da sonst ein ordnungsgemäßer Spielbetrieb in Oldenburg-Land und Delmenhorst nicht gewährleistet wäre.

Besonders erfreut zeigte sich Uwe Reese, erster Vorsitzender des NFV-Kreises Wilhelmshaven, von der angestrebten Zusammenarbeit des kommenden Großkreises. "Wir sind besonders gebeutelt von der negativen demografischen Entwicklung in der Jadestadt." Und auch der NFV-Kreis Friesland war zufrieden mit der Zusammenlegung des Spielbetriebs. "Es war schon immer ein Bestreben von unserem 1. Vorsitzenden Heinz Lange, dass das vorangetrieben wird", sagte Engel. Er habe Gespräche forciert und sei froh über die einstimmige Entscheidung.

"Ziel ist es, für alle Mannschaften einen möglichst attraktiven Spielbetrieb zu gestalten, und Mehrfachspiele gegen gleiche Teams innerhalb einer Spielzeit zu vermeiden. Bei allen Spielstaffeln unterhalb der Kreisliga sind wir gefordert, sowohl den regionalen Aspekten als auch möglichen Leistungsunterschieden gerecht zu werden. Das ist natürlich auch eine Kostenfrage, die wir versuchen zu berücksichtigen. In diese Problematik wollen wir aber auch die beteiligten Vereine zu gegebener Zeit mit einbinden ", beschrieb Walde die nicht so ganz einfache Aufgabe.

Die fünf Fußballkreise aus dem Nordwesten haben mit ihrer richtungsweisenden Entscheidung ihrem Sport den Weg in die Zukunft geebnet. Nun liegt es an den Vereinen und Mannschaften, diesen in den nächsten Jahren gemeinsam und erfolgreich zu bestreiten, zusammen zu wachsen, sowie vor allem die Jugend für den Fußball zu gewinnen und sie langfristig an ihn zu binden.

Aufrufe: 010.5.2016, 13:00 Uhr
Manfred Mietzon, Lars Puchler, Ellen KranzAutor