Ein bisschen mag sich Valentin Brix immer noch wie auf einem anderen Stern fühlen. Quasi von jetzt auf nachher hat der 25-jährige Deutsch-Franzose im Frühsommer den Sprung vom B-Kreisligisten SV Eintracht Stuttgart zu den Profis des VfB Stuttgart geschafft – als neuer Dolmetscher für die vier französisch sprechenden Akteure im Erstliga-Kader von Trainer Hannes Wolf. „Ich gehe sehr gerne zur Arbeit und stehe auch jeden Morgen mit einem Lächeln auf“, sagt Brix, der im Stuttgarter Norden groß geworden ist und als Jugendlicher beim SC Stammheim kickte. Der Job ist mehr als nur ein Job für Brix. Er sei eine Herzensangelegenheit. „Als Fan brenne ich für den VfB.“
Dass er jetzt nicht mehr nur dabei, sondern mittendrin ist, hat Valentin Brix einem Freund der Familie zu verdanken. Der habe ihm gesagt, dass sie beim VfB einen suchen, der sehr gut französisch spricht und sich idealerweise auch noch für Fußball interessiert. Und weil der 25-Jährige, dessen Mutter Französin ist und der deshalb auch zweisprachig aufgewachsen ist, just sein Studium „Internationales Management“ in Reutlingen erfolgreich abgeschlossen hatte und ohnehin auf Jobsuche war, gab er seine Bewerbung ab. Erfolgreich. In zwei Vorstellungsgesprächen, in denen er sehr intensiv getestet worden sei, hat er seine Gegenüber überzeugt.
„Ich denke, ich bin selbstbewusst aufgetreten und habe mich auf meine Stärken konzentriert“, sagt Valentin Brix, der trotz des Aufstiegs bescheiden geblieben ist. „Ich weiß, wo mein Platz ist. Es ist eine Ehre für mich, mit dem Betreuerstab arbeiten zu dürfen. Ich habe vor allen großen Respekt“, sagt Brix, der am Wagenburg-Gymnasium nicht nur das deutsche Abitur abgelegt hat, sondern auch das französische Baccalauréat. Außerdem hat er zwei seiner vier Studienjahre in Frankreich verbracht und seinen Master in Straßburg gemacht.
Brix’ Aufgabe beim VfB ist es indes nicht, den vier französisch sprechenden Kickern die deutsche Sprache beizubringen. Er ist Dolmetscher in Full-Time, genauer gesagt Simultan-Dolmetscher. Wann immer der Trainer das Wort ergreift, ist er als Übersetzer gefordert. Dass es dabei immer wieder zu Adrenalinstößen kommt, gibt er gerne zu. Die Testspiele seien schon aufregend gewesen, das DFB-Pokalspiel am Sonntag in Cottbus, wo er mit dem Betreuerstab an der Seitenlinie saß, eine unbeschreibliche Erfahrung.
Der nächste Gänsehautmoment ist derweil fest im Terminkalender verankert. Am 26. August, wenn der VfB zum ersten Heimspiel den 1. FSV Mainz 05 empfängt, wird Brix wieder an der Seitenlinie sitzen. In dem Stadion, in dem er sonst von der Tribüne aus seinen Idolen zugejubelt hat.
Wann er selbst wieder ein Spiel für seine Eintracht bestreiten wird, ist derweil fraglich. Im ersten Spiel am 10. September wird der neue Trainer Mehmet Mehmet definitiv auf ihn verzichten müssen – der VfB spielt auf Schalke. „Ich versuche so oft es geht, ins Training zu gehen und natürlich auch bei den Spielen dabei zu sein“, sagt Brix, der eigentlich im Mittelfeld auf den Außenbahnen spielt, in der vergangenen Saison aber als rechter Außenverteidiger eingesetzt wurde. Schließlich sei er ein „leidenschaftlicher Kreisliga-Fußballer“. Und das will er trotz des Aufstiegs zu den Profis noch eine ganze Weile bleiben.
SPIELERSTATIONEN
Gesamt-Statistik 10 2 0 -/- 0 0 0 3 5 516 0 17/18 SV Eintracht Stuttgart II - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0 17/18 SV Eintracht Stuttgart - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0 16/17 SV Eintracht Stuttgart II 7 1 0 -/- 0 0 0 2 3 362 0 15/16 SV Eintracht Stuttgart II 3 1 0 -/- 0 0 0 1 2 154 0-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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