2024-05-02T16:12:49.858Z

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Konzentration auf‘s Torwandschießen. FuPa-Schütze Mohamed Amir vom SV Harbach (links) tritt im ZDF-Sportstudio gegen Darmstadt 98-Kapitän Aytac Sulu (re.) an, verliert zwar mit 1:2, aber schafft den Treffer, den er sich vorgenommen hatte.
Konzentration auf‘s Torwandschießen. FuPa-Schütze Mohamed Amir vom SV Harbach (links) tritt im ZDF-Sportstudio gegen Darmstadt 98-Kapitän Aytac Sulu (re.) an, verliert zwar mit 1:2, aber schafft den Treffer, den er sich vorgenommen hatte.

Unvergesslicher Abend im Sportstudio

FuPa.TV: +++ FuPa-Torwandschütze Mohamed Amir erfüllt sich sein Ziel und trifft gegen Aytac Sulu einmal / Mannschaft unterstützt und macht Fahrt zum Erlebnis +++

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MAINZ/HARBACH. „Die Sonne scheint, die Menge tobt und wartet auf ein Harbachtor.“ Der Gesang, der sonst das „Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor“ zum Beben bringt, sorgt in leicht abgewandelter Form am frühen Samstagabend am Sportplatz des SV Harbach für die passende Stimmung. 26 Spieler und Vereinsverantwortliche hatten sich am Sportheim eingefunden, um ihren auserkorenen „Star“ Mohamed Amir zu unterstützen. „Wir stehen alle hinter Mo“, freut sich der Ehrenvorsitzende des SV, Harry Keil auf das anstehende, einmalige Event und über den Harbacher Teamgeist. Amir wurde mit seinem technisch feinen Treffer gegen den SV Hattendorf, filmerisch eingefangen von FuPa Mittelhessen, in mehreren Votings zum FuPa-Hartplatzhelden gekürt. Zur Belohnung gibt es an diesem Tag einen Live-Auftritt an der Torwand des ZDF-Sportstudios - Gegner ist Darmstadts Kapitän Aytac Sulu, womit sich auch der Fan-Gesang erklärt. „Es ist cool, dass ich einen Profi-Fußballer kennen lernen darf“, freut sich Amir über seinen „Konkurrenten“.

Während die Sonne langsam hinter dem Sportheim des SVH untergeht, hat über das anstehende Ereignis etwas von einer gemeinsamen Bundesliga-Auswärtsfahrt. Die Stimmung ist gelöst und wird durch die Ankunft von vier Kästen bestens gekühltem Gerstensaft weiter angeheizt. Beherzt wird zugeriffen. Der Schütze allerdings, der sich „mindestens ein Tor“ gegen Sulu vorgenommen hat, bleibt bei alkoholfreiem Bier. „Ich trinke generell keinen Alkohol“, so Amir, der sich voll und ganz auf seinen Einsatz am späten Abend konzentriert.

Zwei Kleinbusse, gesponsert vom „Torwart auf Abruf“ Stefan Rathenow, stehen für die Entourage bereit. „Ich bin aufgeregt, aber das gehört dazu. Schlaflose Nächte hatte ich aber nicht“, versichert „Mo“ Amir, bevor er gemeinsam mit seinem Bruder Khalid stilecht in den frisch polierten BMW von Chauffeur Rathenow steigt und zum ZDF-Studio nach Mainz gebracht wird. „Mit 260 km/h über die Autobahn zu brettern und dabei noch eine Sitz-Rückenmassage verpasst zu bekommen, habe ich noch nie erlebt“, berichtet der Schütze hinterher grinsend. Eine standesgemäße Behandlung an diesem besonderen Tag. Die anderen Spieler steigen samt der Wegzehrung, die, soviel sei an dieser Stelle verraten, die Fahrt nicht überleben, in die beiden Busse. Die spontan dazugekommenen Brüder Philipp und Julius Siegert steigen ins Auto des Reporters und sind froh, doch noch dabei zu sein, auch wenn sie wohl auf dem harten Hotelboden und nicht in einem Bett übernachten können. „Es ist gut, das Mo es an die Torwand geschafft hat und nicht ein anderer Mitspieler. Er hat das meiste Gefühl im Fuß“, bestätigen die Brüder unisono.

Die Kolonne macht sich auf in Richtung Mainz. Wehende Schals und regelmäßige Hupkonzerte machen allein die Fahrt zu einem Erlebnis. Das Ziel ist allerdings nicht der Mainzer Lerchenberg, sondern ein Hotel in Mainz-Kastel. Denn anders als die beiden Bus-Fahrer, Trainer Sascha Inderthal, Florian Bukow sowie Keil und Rathenow, haben die Spieler keine Karte mehr im Studio bekommen. Sie werden Amirs Auftritt in einem eigens angemieteten Bereich in einer Mainzer Lounge live schauen. Zur mentalen Unterstützung im Studio reisten neben Bruder Khalid seine beiden besten Kumpels Marvin Helm und Lukas Scheld, die Amir als seine „Cousins“ vorstellt, separat nach Mainz.


Amir und seine „Familie“ werden beim ZDF freundlich in Empfang genommen und in den Backstagbereich der ZDF-Studios gebracht. Dort finden die vier Jungs schließlich alles, was es zur Vorbereitung auf den großen Auftritt braucht: Im hell erleuchteten, mit zwei Fernsehern und einem großen Catering-Bereich ausgestatteten VIP-Raum kann Amir vor der Sendung noch einmal ein wenig entspannen. Wie es sich für einen großen Auftritt gehört, findet vor der Sendung die Generalprobe in einem eigenen Torwand-Studio statt, bei der sich auch Moderator Sven Voss persönlich vorstellt und sich nach Amirs Befinden erkundigt. Den ersten Ball versenkt der Harbacher Schütze als Aufsetzer direkt flach rechts, und sorgt für kurzzeitig Entspannung beim Harbacher. „Ich bin so aufgeregt, dass ich gerade geschaut habe, ob ich meinen Namen richtig geschrieben habe“, ist ihm eine Grundanspannung dennoch jederzeit anzumerken. Cool bleibt er aber trotz der ungewohnten Umgebung und der neuen Erfahrung immer und ist um einen lockeren Spruch nie verlegen. „Das ist einfach eine schöne, besondere und nicht alltägliche Situation für mich und den ganzen Verein. Ich will das einfach genießen.“ Mit Stargast Aytac Sulu sichert er sich neben einem Foto den Darmstädter auch als Follower auf seinem Instagram-Account, was Amir auch Moderator Sven Voss beim Warm-Up nicht ohne stolz erzählt und damit die Lacher des Publikums auf seiner Seite hat. Die Sendung bis zu seinem großen Auftritt verfolgt Amir, der mittlerweile verkabelt wurde, als Studiogast. Gegen 0.15 Uhr ist aber endlich „Showtime“. Standesgemäß beginnt der Profi und netzt flach direkt einmal. Doch „Mo“ kann nachziehen und versenkt ebenfalls einen Ball. Sein Mindestziel ist erreicht. Bei den hohen Bällen, bereits in der Probe Amirs größtes Problem, muss er sich dem Profi allerdings geschlagen geben. Am Ende heißt es 2:1 für Sulu. Während des Showdowns haben auch Amirs Kollegen noch einen großen Live-Auftritt mit einem eigens erstellten Video aus der Lounge und zeigen damit, dass sie immer noch bestens gelaunt sind - sprengt doch ihr Gesang den kleinen Handylautsprecher.

Verloren, aber den Verein toll repräsentiert und sein Ziel an der Torwand erfüllt. Entsprechend positiv fällt das Amirs Fazit aus: „Realisiert habe ich diesen Abend noch nicht und die Schüsse habe ich immer noch vor Augen. Aber Aytac Sulu und das ganze ZDF-Team waren sehr nett. Es war einfach ein unvergesslicher Abend.“ Verarbeiten kann er das Erlebte beim Ausklang mit den feiernden Teamkollegen. Der nächsten Tag, den das Team gemeinsam erst in einem Mainzer Schwimmbad und danach im Stadion beim Spiel zwischen Mainz und Hoffenheim ausklingen ließ, bot dann die Möglichkeit. zur Erholung.

Neben zahlreichen Fotos und Videos hat Mohamed Amir noch ein besonderes Erinnerungsstück: Sein Trikot, das ihn als eingerahmtes Souvenir an der Wand stets an diesen sensationellen Abend erinnern wird. Und sein „Harbachtor“ hat er auch noch bekommen.

Aufrufe: 011.9.2016, 08:00 Uhr
Tim GeorgAutor