2024-06-14T14:12:32.331Z

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Geht mit Respekt in die Saison: Bei der TSG Bechtheim muss Saban Firat (re.) mit einem kleinen Kader auskommen.	Foto: pa/Axel Schmitz
Geht mit Respekt in die Saison: Bei der TSG Bechtheim muss Saban Firat (re.) mit einem kleinen Kader auskommen. Foto: pa/Axel Schmitz

Unterwegs auf dünnem Eis

Die TSG Bechtheim geht mit einem sehr kleinen Kader in die neue Saison

Bechtheim. Wo andere Aufsteiger Neuzugänge verpflichten, wie sie nur können, blieb es um die TSG Bechtheim die ganze Sommerpause über auf der Wechselbörse ruhig. Nicht ein einziger Neuer steht zu Buche, lediglich Serkan Kuscu kehrt nach einem Jahr Pause wieder zurück. „Für uns ist es schwer, neue Leute zu uns zu holen“, klagt TSG-Trainer Saban Firat. Deshalb schallen die Töne aus Bechtheim vor dem Start in die Saison der B-Klasse auch längst nicht so forsch wie andernorts. „Wir wollen die Klasse halten, das ist für uns das oberste Ziel“, betonte Firat.

Die Tatsache, dass nicht ein Zugang die TSG verstärkt, wird bei einem Blick auf die Kaderbreite umso dramatischer. „Für uns wird es schwer. Wir sind extrem dünn besetzt, wir haben nicht mehr als 14, 15 Spieler“, erklärt Firat. „Jeder, der gerade laufen kann, ist für uns im Moment eine Verstärkung“, scherzt er weiter. Bei den aktuell so extremen Temperaturen brachte der Coach sogar Verständnis für die geringe Trainingsbeteiligung auf. „Es ist nicht einfach, die Jungs bei dieser Hitze zum Training auf den Platz zu bekommen...“

Umso verwunderlicher, dass die Ergebnisse der Vorbereitung stimmten. Zuletzt setzte sich die Firat-Elf im Kreispokal gegen die Reserve des SV Leiselheim mit 7:2 durch. Überbewertet wird das in Bechtheim allerdings nicht. Firat: „Wir müssen abwarten, wo wir stehen. Jede Partie muss erst einmal gespielt werden.“ Die TSG Bechtheim hat für die B-Klasse eine konkurrenzfähige Mannschaft, doch der dünne Kader könnte Firat im Laufe der Saison die Sorgenfalten in die Stirn treiben. Wächst der Kader nicht noch an, braucht es nur die eine Verletzung zu viel – und die Bechtheimer bekommen keine elf Mann mehr zusammen. „Deshalb können wir auch nicht allzu viel erwarten“, relativiert der Coach. „Wir sind alle Amateure, da ist es völlig normal, wenn der eine oder andere mal nicht kann.“

Eine Prognose scheint also nahezu unmöglich, da die TSG mit ihrer Kaderdichte auf so dünnem Eis wandelt. Mit Glück bleiben alle fit und die TSG bleibt am Ball. Doch wenn zu fehlendem Glück auch noch Pech hinzukommt und die Verletzungsseuche über die TSG hereinbricht, bricht wohl auch die TSG selbst ein. Zumal Firat durchaus Respekt vor dem Niveau in der Liga hat: „Ich habe die B-Klasse lange nicht so stark gesehen. Für die Zuschauer ist das gut, für uns nicht.“

Aufgeben ist aber natürlich keine Option. Nicht umsonst gelang der TSG im vergangenen Spieljahr in der C-Klasse die Meisterschaft und damit der direkte Aufstieg. Daher scheut sich Firat auch nicht vor der neuen Herausforderung: „Wenn man den Kampf nicht annimmt, kann man auch nichts gewinnen“, gibt sich der Coach kämpferisch. Umso wichtiger ist es, von Anfang an die Punkte zu sammeln, da jede Verletzung den Bechtheimern gleich doppelt weh tun würde.



Die Serie

Neue Liga, neue Hoffnungen- In unserer Serie nehmen wir uns in loser Reihenfolge die Fußball-Aufsteiger der Saison 2017/18 vor und werfen einen Blick auf ihre Pläne für die nahende Spielzeit.

Aufrufe: 08.8.2018, 20:00 Uhr
David ZerfaßAutor