2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Kapitän Andreas Hurler (Dritter von rechts) bejubelt den Unterringinger Sieg gegen die Türk Gücü Lauingen. Der TSV hat sich nach einem schwachen Saisonstart in der Kreisklasse stabilisiert.   F.: Karl Aumiller
Kapitän Andreas Hurler (Dritter von rechts) bejubelt den Unterringinger Sieg gegen die Türk Gücü Lauingen. Der TSV hat sich nach einem schwachen Saisonstart in der Kreisklasse stabilisiert. F.: Karl Aumiller

Unterringingen kann wieder jubeln

Zu Saisonbeginn gab es große Probleme, mittlerweile hat sich der TSV in der Kreisklasse stabilisiert

Es waren gewiss Enthusiasten, die 1965 den TSV Unterringingen aus der Taufe gehoben haben. Man stelle sich vor, der Ort – wunderschön im Kesseltal – eingebettet, zählt nicht einmal 200 Einwohner und führt einen Sportverein. Lebendes Beispiel dafür ist das „Mädchen für alles“, Jens Schmidt. „Bei ihm steht an erster Stelle der Fußball, und danach kommt Privates“, so klassifiziert ihn Spielertrainer Torsten Kitzinger in Person.

Der 32-jährige Fußball-Abteilungsleiter hat vor gut zwei Jahren die Installierung der Spielgemeinschaft mit Nachbar SV Amerdingen (Kreis Donau-Ries) mitgetragen, um die Zukunft des kleinen Vereines zu sichern. Diese Gemeinschaft hielt zwei Jahre lang, ehe Partner Amerdingen zurückruderte und die Auflösung wünschte.

Gar nicht einfach für die Unterringinger, die sich letzte Saison nach dem Abstieg aus der Kreisliga in der Kreisklasse Nord 2 wiederfanden. Genau in diesen Zeitraum fiel auch die Auflösung der Hohenaltheimer, die sich aus der B-Klasse Nord zurückzogen. 17 Neuzugänge wurden beim TSV an Land gezogen, davon kommen acht vom SV Hohenaltheim, die den Spielbetrieb zweier Mannschaften garantieren. Torsten Kitzinger, der den zum VfB Oberndorf gewechselten Trainer Florian Lorenz beim Klub ablöste, sah sich am Anfang vielen Ungereimheiten ausgesetzt: „Wir haben in der Vorbereitung viel aufarbeiten müssen. Wir wussten gar nicht, wie wir uns leistungsmäßig einzuordnen hatten.“ So war es nicht verwunderlich, dass die neu formierte Elf anfangs der Saison mächtig Prügel bezog. „Die Mannschaft hat aber schnell dazugelernt“, betont Kitzinger und verweist auf die nachfolgenden Spielresultate. Mit 15 Pluspunkten nimmt der TSV in der Kreisklasse einen guten achten Rang ein.

Allerdings hat die Elf in Blau-Weiß magere 13 Einschüsse zu vermelden. Die Angriffsschwäche wollten die TSV-Funktionäre gleichsam mit der Verpflichtung von Torsten Kitzinger beheben, der sich in Fußballkreisen als „Knipser“ einen Namen gemacht hat. Der Spielertrainer hat aber bisweilen nicht alle Spiele mitgewirkt, und das hat auch einen Grund: „Ich habe schon bei der Vorstellung klar gemacht, dass ich wegen eines Bandscheibenvorfalls erst nach der Winterpause eingreifen will“, merkt Kitzinger an und ließ sich aus der Not heraus doch zu Einsätzen überreden.

Die Baustelle Angriff wird aber in der Spielpause ein Thema sein. „Unser Gremium wird alles versuchen, Verstärkungen zu finden“, gibt der Trainer preis. Als Störfaktor sieht Kitzinger verletzte Spieler im Abwehrverbund: „Mir bricht immer wieder die Viererkette auseinander.“ Einen guten Job machen auf der Sechserposition Kapitän Andreas Hurler und Neuzugang Islam Nuraj. Einem Lernprozess muss sich derweil der von Bissingen zurückgekehrte Juniorenkicker Jan Berchtenbreiter unterziehen, um zur Stammkraft zu reifen. Laut den Worten des Trainers tut der Wechsel von Manuel Oßwald (TSV Möttingen) weh, und Fabian Gerstmeier (Studium) und die Verletzten „Dani“ Konle, Rudi Sinning und Mathias Ruf fehlen schon sehr.

Nachwuchsarbeit wird beim TSV mangels Masse jüngst nicht mehr betrieben, und somit ist der Ex-Jugendleiter Steffen Epple quasi seines Amtes enthoben. Abteilungsleiter Jens Schmidt will dies nicht als Dauerlösung sehen: „Wir müssen uns einsetzen, dass wieder Nachwuchsarbeit bei uns betrieben wird.“ Stolz ist Schmidt auf die eigene Sportanlage samt Heim: „Die letzten vier Jahre ist hier viel passiert.“ Eine Flutlichtanlage wurde installiert, Auswechselbänke am Spielplatz errichtet und das Sportheim saniert. Da steht dem traditionellen Kesselspeckessen am 24. November nichts mehr im Wege, und weiter soll der Christbaumverkauf Anfang Dezember die Vereinskasse füllen.

Zum Abschluss der Vorrunde ist nun der SV Eggelstetten zu Gast, und gegen die will der TSV-Coach alle drei Zähler „einsacken“. Dann wird das Klassenziel vielleicht neu definiert. Kitzinger dazu: „In der Winterpause werden wir uns unterhalten und feststellen, ob wir uns neue Ziele setzen können.“

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Aufrufe: 019.10.2018, 19:14 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor