2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Matthias Bosse übernimmt beim SV Union Booßen auf und neben dem Platz Verantwortung.
Matthias Bosse übernimmt beim SV Union Booßen auf und neben dem Platz Verantwortung. – Foto: Archiv A. Karpov

"Unsere Trainer sind sehr kreativ"

Der Union Booßen-Vorsitzende berichtet im Interview über Loyalität und hat eine klare Meinung für die Saisonfortsetzung.

Bei Kreisoberligist Union Booßen ist trotz der Corona-Krise die Stimmung gut. Der Vereinsvorsitzende Matthias Bosse berichtet aber auch von vermehrten Nachfragen, wann es wieder losgeht.

Nicht nur in der Bundesliga, auch in den unteren Amateurligen ruht noch auf unbestimmte Zeit der Ball. Auch bei Union Booßen, zuletzt als Tabellenvierzehnter in der Ostbrandenburgliga abstiegsgefährdet, macht man sich natürlich seine Gedanken, wie Matthias Bosse berichtet. Der 34-Jährige ist seit 2018 Vereinsvorsitzender und steht zudem als Verteidiger auf dem Platz.

Wie geht der Verein mit der aktuellen Situation um?
Ich denke, sowohl für unsere Mitglieder wie auch für uns als Vorstand ist diese Situation absolutes Neuland. Aktuell können wir unsere Mitglieder nur über die Entwicklung hinsichtlich der Einschränkung rund um Covid-19 im Amateurfußball auf dem Laufenden halten. Positiv erwähnen muss ich hier die Arbeit vom Stadtsportbund Frankfurt, der uns über die aktuellen Beschränkungen der Stadt und des FLB im organisatorischen Sport sehr gut informiert.

Was bedeutet die Zwangspause in wirtschaftlicher Hinsicht für den Verein?
Glücklicherweise ist unser Verein noch nie von Spenden und Sponsorengeldern Dritter abhängig gewesen, um seine laufenden Fixkosten zu decken. Diese Kosten sollten nach unserer Ansicht immer durch die laufenden Mitgliedsbeiträge gedeckt werden können. Trotzdem ist uns natürlich bewusst, dass dies in der aktuellen Phase nicht selbstverständlich ist. Gerade deshalb möchten wir uns nochmal bei jedem einzelnen Mitglied für die Loyalität in der aktuellen Situation bedanken.

Wie ist die Stimmung unter den Sportlern?
Aktuell schätze ich die Stimmung im Verein gut ein, die Trainer und Mannschaftsverantwortlichen versuchen durch zusätzliche Aktionen und Angebote die Stimmung oben zu halten. Wobei auch wir merken, dass die Fragen nach einer Wiederaufnahme des Sportbetriebs zunehmen. Hier sollten also zeitnah klare Entscheidung getroffen werden, um die Planungen für die Vereine und deren Mitglieder zu erleichtern.

Gibt es einen Plan für individuelles Training?
In diesem Bereich sind unsere Trainer sehr kreativ, beginnend mit Trainingsvideos im Jugendbereich und Eigenmotivation durch Lauf-Apps im Männerbereich ist alles dabei. Wobei der innere Schweinehund natürlich von jedem Mitglied selber zu überwinden ist. Wir hoffen natürlich, dass sich jeder im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten privat fit hält und dann der sportliche Wiedereinstieg für Spieler und Trainer nicht allzu schwer fällt.

Wie steht der Verein zu einem Abbruch oder einer Fortsetzung der Saison?
Unabhängig vom Tabellenplatz der jeweiligen Mannschaften, halte ich aus gesundheitlichen und organisatorischen Gründen einen Saisonabbruch für am sinnvollsten. Zum einen sind für uns als Amateurverein im Trainings- und Spielbetrieb eventuelle Hygiene- und Kontaktvorschriften schwer zu kontrollieren und auch die zeitliche Organisation aller Spiele bis zum 30. Juni wird bei zehn Mannschaften auf einem Platz nicht umzusetzen sein. Dazu kommt noch, dass der FLB keinen Einfluss auf die unterschiedlichen regionalen Einschränkungen der Städte und Kreise hat. So kann in einem Teil von Brandenburg schon wieder gespielt werden, in einem anderen Bereich vielleicht noch nicht mal trainiert.

Gibt es bereits Pläne für die kommende Saison und eventuell Gespräche mit neuen Spielern?
Aktuell gibt es nur Pläne über einen weiteren Ausbau unserer Infrastruktur im Waldstadion, die Umstrukturierung unseres Vereinsgebäudes steht kurz bevor. Des Weiteren planen wir in diesem Sommer die Installation einer Beregnungs- und Flutlichtanlage für unseren Sportplatz. Somit gehen wir hoffentlich mit idealen Voraussetzungen in eventuelle Gespräche mit Spielern, Trainern und Schiedsrichtern. Wobei wir uns bei all diesen Maßnahmen vor allem bei unseren aktuellen Mitgliedern für ihr Durchhaltevermögen bedanken wollen. Wir freuen uns schon jetzt, alle Fußballfreunde bald wieder im Booßener Waldstadion begrüßen zu dürfen.


Zum Profil: Matthias Bosse

Aufrufe: 024.4.2020, 06:50 Uhr
MOZ.de / Hubertus RößlerAutor