2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Christoph Weiß zählt beim SV Hohenwarth zu den Leistungsträgern. F: Deubert
Christoph Weiß zählt beim SV Hohenwarth zu den Leistungsträgern. F: Deubert

»Unser Kurswechsel war unvermeidbar«

Hohenwarths Torjäger Christoph Weiß im FuPa-Interview

Christoph Weiß zählt zu den talentiertesten Stürmern im Oberen Wald. Der 22-Jährige kehrte vor einem Jahr zu seinem Heimatverein SV Hohenwarth zurück. Vorher spielte er eineinhalb Jahre für den benachbarten Bezirksoberligisten SpVgg Lam, für den er in seiner Premierensaison stolze neun Treffer erzielte. Im FuPa-Interview äußert sich der Angreifer über den Hohenwarther Kurswechsel, die SVH-Aufstiegschancen und seine persönliche Zukunft.

Christoph, der SV Hohenwarth geriet kurz vor Weihnachten in die Schlagzeilen. Der Verein trennte sich von den erst im Sommer verpflichteten vier tschechischen Legionären. Wie wurde diese Nachricht im Mannschaftskreis aufgenommen?
Christoph Weiß (22): Anfangs war das schon ein Schock, denn niemand hatte mit diesem Schritt gerechnet. Aber mittlerweile sind die Hintergründe bekannt und man muss den Entschluss der neuen Vorstandschaft akzeptieren. Sicherlich war dies aber keine unumstrittene Entscheidung.

Was waren dann die Gründe für den personellen Paukenschlag im Dezember?
Meines Wissens waren finanzielle Gründe ausschlaggebend. Auf Dauer wäre der Verein wohl in eine finanzielle Schieflage geraten. Der Kurswechsel war somit unvermeidbar.

Trainer Martin Breu reagierte sehr ungehalten auf diesen plötzlichen Sinneswandel des Klubs und legte sein Amt nieder. Hast du Verständnis für diese Reaktion?
Dazu möchte ich mich nicht äußern, sonst gibt es noch böses Blut. Martin wird sich schon Gedanken über seine Entscheidung gemacht haben.

Mittelfeldmann Julian Brem fungiert als Interims-Spielertrainer.


Wer tritt die Breu-Nachfolge beim SV Hohenwarth an?

Julian Brem wird interimsmäßig bis zum Saisonende als Spielertrainer fungieren. Dann möchte der Verein einen neuen Mann verpflichten. Routiner Thomas Schwarz wird ihm beratend zur Seite stehen.

Könnt ihr euren komfortablen 14-Punkte-Vorsprung ins Ziel bringen?
Davon gehe ich aus. Durch die vier Abgänge müssen wir zweifelsohne einen Qualitätsverlust verkraften, aber wir sind stark genug, um die Meisterschaft frühzeitig in trockene Tücher zu bringen. Ich bin überzeugt, dass uns das auch gelingen wird. Aber es kann durchaus sein, dass wir das ein oder andere Spiel verlieren werden. Bisher konnten wir ja sämtliche Partien siegreich gestalten.

Also ist der Aufstieg reine Formsache?
Wir dürfen nichts auf die leichte Schulter nehmen. Verletzungsmäßig darf nicht viel passieren, denn unser Kader ist knapp bestückt. Allerdings war ich im Herbst acht Wochen verletzt und Leitwolf Michael Schamberger konnte fast gar nicht eingesetzt werden. Ich hoffe, dass wir beide wieder richtig angreifen können.

»Stark genug, Meisterschaft frühzeitig in trockene Tücher zu bringen.«


Du selbst warst ja eineinhalb Jahre bei der SpVgg Lam und hast dort recht gut eingeschlagen. Warum hast du deine Zelte dort frühzeitig wieder abgebrochen?

Ich habe in Lam sehr viel gelernt und einiges gesehen. Hohenwarth ist aber eine Herzensangelegenheit für mich und der Verein steckte vor einem Jahr mitten im Kreisklassenabstiegskampf. Ich wollte meinen Teil zum Ligaerhalt beitragen, was leider nicht klappte. Trotzdem fühle ich mich beim SV einfach pudelwohl.

Also ist ein Wechsel für dich in nächster Zeit kein Thema?
Daran verschwende ich momentan keinen Gedanken. Aber man weiß nie, was in ein paar Jahren ist.

Aufrufe: 023.2.2012, 14:59 Uhr
Thomas SeidlAutor