2024-06-06T14:35:26.441Z

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BESINNLICHES: +++ Cholibois tankt Energie nach Aus in Bicken +++

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"Trainer ohne Team" - Wir haben uns bei Marcel Cholibois erkundigt, wie er die einvernehmliche Trennung vom TSV Bicken im November verkraftet hat. Irgendwann will er wieder an der Seite stehen. Aber nicht ohne den "Klick"-Moment...

Locker und gelöst präsentiert sich Marcel Cholibois, bis Anfang November Trainer beim Verbandsligisten TSV Bicken, als wir ihn wenige Tage vor Weihnachten telefonisch in Rotenburg erreichen: „Die vergangenen Wochen habe ich ganz bewusst genutzt, um den Akku wieder aufzuladen - ich war seit 2005 unentwegt als Trainer im Einsatz, da sind schon einige Dinge zu kurz gekommen, wie zum Beispiel die eigenen Hobbys oder Treffen mit Freunden“. Mit einem Lächeln ergänzt er, dass „sich auch meine Frau ein bisschen freut“ - weiterhin steht Cholibois jeden Montag als Stützpunkttrainer auf dem Platz, ansonsten genießt er es aktuell, „ohne Druck und als interessierter Zuschauer auf Sportplätze gehen zu können.“ Zu seinem Ex-Team hat er momentan wenig Kontakt, beobachtet aber über die Entwicklung mit Interesse: „Natürlich verfolge ich das Geschehen dort nach wie vor mit Interesse und freue mich über Siege der Jungs.“

Seiner Zukunft als Trainer blickt Cholibois ganz entspannt entgegen: „Ich bin in der glücklichen Lage, einen Job zu haben, der mich fordert und mit Freude erfüllt. Auch jetzt werde ich nur Sachen machen, worauf ich Lust habe: die Ideen des Vereins und meine eigenen müssen zusammen passen, es muss einfach „Klick“ machen“. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt „hätte ich wieder auf der Bank sitzen können“, so der 38-Jährige, der „nichts mit 30 bis 40 Prozent machen wird“ und sich prinzipiell „vieles vorstellen kann“: „Wenn Punkte wie Leistungsbereitschaft und Begeisterung gegeben sind, dann ist mir persönlich die Spielklasse zunächst fast egal. Ganz klar ist, dass ich wieder als Trainer arbeiten will, aber wann dies der Fall ist, kann man im Fußballgeschäft nicht vorhersagen.“

Zur aktuellen Diskussion über die „Generation Laptop-Trainer“ hat Cholibois ebenfalls eine klare Meinung: „Früher gab es den Trend, dass Trainer nicht erfahren genug sein können, heute geht es eben in die andere Richtung mit vielen jungen Trainern. Es wird immer so sein, dass es viele verschiedene Typen auf der Trainerbank geben wird, von welchen man sich jeweils einiges abschauen kann.“ Die Kritik von Ex-Profi Mehmet Scholl an Trainern wie Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco kann er nicht nachvollziehen, „da spielt vermutlich auch eine Menge Frust beim Kollegen Scholl mit, nicht die Chance in der Bundesliga zu erhalten“ - vielmehr verweist Cholibois darauf, dass „diese jungen Trainer alle eine Menge Erfahrung in Nachwuchs-Leistungszentren gesammelt“, „auf hohem Niveau Jugendteams betreut“ und somit „einen stabilen Werdegang hinter sich“ haben. Wie sich sein persönlicher Trainerweg fortsetzen wird ist Stand heute noch völlig offen, klar ist nur eins: „Es wird irgendwann wieder „Klick“ machen.“

Aufrufe: 019.12.2017, 12:00 Uhr
FuPa MittelhessenAutor