Union Vilsendorf: Mit Belombo und neuem Elan

Für Atletico hat es damals nicht gereicht: „Es lief nicht gut in Madrid, der Trainer wollte außerdem einen größeren, kopfballstarken Stürmer haben“, erinnert sich Belombo, heute 39 Jahre alt. Über seinen Landsmann Pierre Nguindjell (44) landete er dann beim VfB Fichte, wo die beiden ab 2001 in der Oberliga ein brandgefährliches Stürmerduo bildeten. Bis 2006 blieb Bayamba Belombo dort. Über die weiteren Oberliga-Stationen SC Verl und Eintracht Rheine ging es weiter beim TuS Solbad Ravensberg und dem SC Lüstringen in der Bezirksliga bis zur TSG Dissen, SW Sende und zuletzt TuRa 06 Bielefeld, jeweils in der Kreisliga. Jetzt wagt Belombo den ersten Anlauf als „echter Trainer“, Einsätze in Vilsendorfs Mannschaft sind nicht vorgesehen.

„Hier haben wir die erste und zweite Mannschaft zusammengelegt. Auf meiner Kaderliste stehen jetzt 35 Fußballer, da wird es nicht nötig sein, dass ich selber noch einmal spiele“, sagt Belombo. In der Summe aus so vielen Kickern und den Corona-Vorgaben eine echte Herausforderung: „Am Sonntag haben wir in drei Gruppen mit je zehn bis zwölf Spielern trainiert. 10 Uhr, 11.30 Uhr und 13 Uhr. Alles mit Abstand, das ist schon sehr, sehr schwierig. Wir werden das am nächsten Sonntag wiederholen“, sagt Belombo. Er sei zudem gerade dabei, seinen Trainerschein zu machen.

Sven Jacobsen, der seit Oktober 2018 der Coach des TuS Union Vilsendorf war, wird künftig die sportlichen Geschicke rund um den Seniorenfußball beim TuS leiten. „Dass ich als Trainer aufhöre, hat rein familiäre und berufliche Gründe. Mit der neuen Aufgabe bin ich zeitlich deutlich flexibler“. Der Vilsendorfer Führung sei es wichtig gewesen, „dass Trainer jemand wird, der den TuS Union Vilsendorf nicht kennt und eine bekannte sportliche Vergangenheit im Kreis Bielefeld und weit darüber hinaus vorzuweisen hat“, erklärt der Noch-Trainer das Stellenprofil seines Nachfolgers.

Aus TuRa-Zeiten weiß Belombo um die Besonderheiten in den Tiefen der Spielklassen. „Ein paar Spieler sind jetzt noch ein bisschen faul, in der Saison wird es vorkommen, dass der ein oder andere mal nicht kann.“ Von den Voraussetzungen in Vilsendorf ist er begeistert: „Ich habe sehr viel Positives gesehen. Ob der Platz oder das Trainingsmaterial – alles ist spitze.“ Das Umfeld erinnert ihn an sportlich bessere Zeiten. Und an seine Trainer im ostwestfälischen Oberliga-Fußball. „Ob Mario Ermisch, Jörg Weber oder Jürgen Prüfer, ich hatte sehr gute Coaches, von denen ich mir viel abgeschaut habe. Das ist jetzt mein Grundstock.“

Den Posten des spielenden Co-Trainers übernimmt Arben Krasnic. Als dritter im Bunde wird Pascal-Patrick Langer, zuletzt Co-Trainer der ersten Mannschaft, den Posten des Torwarttrainers und des Seniorenkoordinators einnehmen und der sportlichen Leitung zur Seite stehen. Krasnic sagt: „Wir arbeiten derzeit mit Sven, Pascal und Bayamba an einem zukunftsweisenden Konzept.“ Er will als Co auch die Chance nutzen, erste Erfahrungen im Trainergeschäft zu sammeln. „Aber noch habe ich Bock zu spielen, insofern passt die Konstellation mit Bayamba und mir wunderbar.“

Belombos Ziel ist deshalb aber noch nicht der Aufstieg in die Kreisliga B: „Wir werden, wann auch immer, erst einmal eine Halbserie spielen und Weihnachten sehen, wo wir stehen. Dann sprechen wir wieder miteinander.“ Bis dahin wird er in den Trainingseinheiten mit großem Eifer dabei sein. „Natürlich mache ich ab und zu auch mit, ich muss ja als Trainer mit großem Einsatz und gutem Beispiel vorangehen.“