
Sportliche Situation: Wer hätte das gedacht? Die SG Oberliederbach steht mit stolzen 37 Punkten auf Rang drei in der Tabelle. Und das, obwohl man in der Vorsaison lange Zeit im Abstiegskampf steckte. Den Grundstein für das erfolgreiche Abschneiden legte die SG unter dem neuen Trainer-Team um Ahmad Asad in den ersten sieben Partien, von denen gleich sechs gewonnen wurden. Nach einer kurzen Durststrecke von vier Spielen ohne Sieg (darunter aber ein achtbares 0:0 in Ederbergland) wurden von den letzten acht Spielen vor der Winterpause wieder sechs gewonnen. Dazu kommt eine starke Performance im Hessenpokal, wo die Schwarz-Gelben bis ins Viertelfinale vordrangen und sich das Highlight-Spiel gegen die Kickers Offenbach (Endstand: 0:7) erspielten.
Das lief gut: "Grundstein des Erfolgs waren die personellen Entscheidungen, die wir vor der Saison getroffen haben und dass die Mannschaft das neue Trainerteam so gut angenommen hat", meint der Sportliche Leiter der SGO, Tobias Merz. Mit Ahmad Asad scheint die Siegesserie in der Tat eng verknüpft, auch die Tatsache, dass man im 38-jährigen Bülent Öztürk einen routinierten Spieler-Co-Trainer hat, entpuppt sich als "glückliches Händchen", wie Merz es ausdrückt. Der Kader wurde vor der Saison nur punktuell verstärkt, aber dafür richtig gut. Nils Pitas (kam aus der Gruppenliga von Weilbach) hat sich eine Klasse höher bereits mehr als akklimatisiert. Tim Schott (FSV Schröck) und Johannes Drescher (FC Kalbach) bekleiden in der Defensivarbeit zentrale Positionen und sorgen für ungewohnte Gefühle bei der SG: Erst 18 Gegentore sind ein Novum der besonderen Art. "Normalerweise haben wir am Ende der Saison immer 70:70 oder 70:60 da stehen", merkt Tobias Merz an. Zudem sorgten die Auftritte im Hessenpokal für zusätzliches Selbstvertrauen und das Highlight gegen Offenbach vor 1150 zahlenden Zuschauern ließ die Vereinskasse kräftig klingeln.
Das lief schlecht: "Auch in der Hinrunde hatten wir mal wieder relativ großes Verletzungspech", trauert Merz. Lukas Göttmann brach sich bereits am zweiten Spieltag zum wiederholten Male den Mittelfuß. Dasselbe Schicksal erlitt Kapitän Max Walentowitz im Spiel gegen Offenbach. Es ist fraglich, ob er in dieser Saison nochmal für die SGO in der Verbandsliga auflaufen kann (siehe unten). Im Spiel gegen den OFC schied auch Eckhard Weller mit einer Knieverletzung aus, dürfte aber zur Rückrunde wieder fit sein.
Kommen und Gehen in der Winterpause: Ronny Zimmer, in der vergangenen Runde noch Stammtorwart, verlässt die SGO, da er über seinen derzeitigen Status als zweiter Mann hinter Michael Kornmesser "frustiert" (Merz) ist. Er kehrt zurück zum Stammverein und Rivalen VfB Unterliederbach. Cem Bektas, der nicht über die Jokerrolle hinauskam, geht zu Vatanspor Bad Homburg. Zimmers Ersatz Marco Kapias kommt aus Weilbachs A-Jugend und soll den Dreikampf auf der Torhüterposition wiederbeleben. Für Cem Bektas wurde Yuto Kamba (Viktoria Preußen Frankfurt/Kreisoberliga Ffm) verpflichtet, ein Japaner "dem wir durchaus zutrauen, dass er in der Verbandsliga aufhorchen lässt", verspricht sich Merz von dem Neuzugang viel. Vom Rivalen aus Unterliederbach wurde zudem Kapitän Steffen Janke losgeeist. Dieser könnte dann Max Walentowitz ersetzen, der seit kurzem berufsbedingt wohl gar nicht mehr trainieren kann und nur noch für das Reserve-Team in der Kreisoberliga in Frage käme - ein herber Verlust.
Wer wird Meister und wo landet die SGO? Tobias Merz: "Wir wollen unter den ersten sechs landen. Meister wird Viktoria Kelsterbach, die seit Jahren gute Arbeit leisten. Auch wenn wir punktgleich mit Ederbergland sind, wäre ein Hessenliga-Aufstieg vermessen und wohl nur schwer darstellbar. Das hat uns der FC Eddersheim vor einigen Jahren vor Augen geführt."
