Ueberau überrumpelt Groß-Umstadt

SpVgg Groß-Umstadt - SG Ueberau 1:4 (0:2)

Groß-Umstadts Abteilungsleiter Dominik Strasser war schon vor der Partie betont vorsichtig gewesen: „Wir haben einige Stammspieler nicht zur Verfügung. Dennoch haben wir eine schlagkräftige Truppe zusammen, die sich der Bedeutung des Spiels bewusst ist.“ Auch sein Gegenüber als Abteilungsleiter, Joachim Zimmer, gab sich zurückhaltend: „Uns genügt eigentlich ein Remis. Groß-Umstadt steht mehr unter Zugzwang.“ Die Gastgeber hatten vor der Partie zwei Punkte Rückstand auf die Gäste aus Ueberau.

Die ersten 20 Minuten standen denn auch im Zeichen der Spielvereinigung. Patrizio Colucci hatte zwei gute Möglichkeiten, er scheiterte jeweils knapp. So kam es etwas überraschend, dass Ueberau in der 26. Minute durch David Puhl nach feiner Vorarbeit von Spielertrainer Giuseppe Andreozzi in Führung ging. Im Spiel der Gastgeber gab es in der Folge einen Bruch: Viele Pässe kamen nicht mehr bei den Mitspielern an. Zudem verzettelte man sich in Einzelaktionen, die überwiegend durch die Mitte vorgetragen wurden. Da hatte die starke Abwehr der Gastgeber, welche die wenigsten Tore in der Liga kassiert hat, wenig Mühe. Kurz vor der Pause schlug Andreozzi eine Flanke in Richtung Umstädter Tor, der Ball sprang von der Latte Puhl genau vor die Füße. Der fackelte nicht lange – 2:0.

Mit der Hypothek dieses Rückstands und nach der Verletzung von Verteidiger Julian Wick – für ihn kam nach der Pause Benjamin Döring – versuchte Groß-Umstadt mit druckvollem Angriffsspiel, die Partie zu drehen. Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Nach einem fatalen Fehler im Spielaufbau angelte sich Davide Rannone den Ball und ließ Umstadts Torwart Clemens Schmidgall keine Chance (52). Ueberau kontrollierte das Geschehen und erhöhte durch ein Kopfballtor von Puhl (58.) auf 4:0. Den Ehrentreffer markierte Hasan Salo (78.).

Umstadts Spielertrainer Cem Aygün war mit der ersten Halbzeit seiner Elf durchaus zufrieden gewesen: „So richtig erkennbar war es aus meiner Sicht nicht, warum wir zur Halbzeit 0:2 zurückliegen. Das dritte Tor gleich nach dem Wiederanpfiff war die Entscheidung.“ Kollege Giuseppe Andreozzi kommentierte derweil zutreffend: „Erst hatte Groß-Umstadt mehr vom Spiel und gute Chancen. Dann sind wir aber besser reingekommen, und nach dem Wechsel hatten wir läuferisch mehr drauf. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung.“

Ueberau kann sich somit berechtigte Hoffnungen machen, nach acht Jahren wieder in die Kreisoberliga aufzusteigen, während Groß-Umstadt mit großer Wahrscheinlichkeit auch die dritte Saison nach dem Abstieg aus der Kreisoberliga in der A-Liga spielen wird

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Die Sehnsucht nach der Kreisoberliga

Die Spvgg Groß-Umstadt und die SG Ueberau sind zwei langjährige, frühere Kreisoberligisten. Ueberau traf es in der Saison 2010/11, als man absteigen musste und seit dieser Zeit in der A-Liga spielt. Groß-Umstadt traf es mit dem Abstieg in der Saison 2016/17. Beide Vereine sind im Fußballkreis Dieburg feste Größen – die SG Ueberau feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Da käme ein Aufstieg gerade recht.