Dominic Rühl: „Obwohl das Turnier für uns nicht wie erwünscht verlaufen ist, war die Hallenbezirksmeisterschaft für mich und die Jungs dennoch ein super Erlebnis. Nach Gründen für das vorzeitige Aus in der Vorrunde zu suchen, ist müßig: Wir haben nicht so in unser Spiel gefunden, wie wir uns das erhofft haben. Und dass es bei einer Bezirksmeisterschaft keine leichten Gegner gibt, war uns von vornherein klar. Schade, dass wir unseren überragenden Fans nicht mehr Grund zum Jubeln geben konnten. Jetzt gilt unsere ganze Kraft und Konzentration wieder der Vorbereitung auf die Rückrunde, in der uns hoffentlich der Klassenerhalt gelingt.“
Manfred Kreuzer: „Unabhängig von der Platzierung sind wir sehr zufrieden damit, dass unsere Mannschaft spielerisch zu überzeugen wusste. Sportlich gesehen hat Futsal für uns keinen wirklichen Nährwert, so dass wir hauptsächlich just for fun mitgespielt haben – und da kann sich ein dritter Platz bei den Bezirksmeisterschaften echt sehen lassen. Da sich bei uns im Verein niemand so richtig mit den Futsal-Regeln anfreunden kann, sind wir stark am Überlegen, ob wir im kommenden Jahr – ähnlich wie bereits viele andere Klubs – statt unserer Ersten vielleicht nicht doch lieber die Zweite Mannschaft schicken sollen. Das Wichtigste ist, dass sich niemand verletzt hat und wir ab dem 26. Januar unser Hauptaugenmerkwieder voll auf die Landesliga Nordost legen können.“
Turnierbericht:
Während der TSV Winkelhaid als amtierender Champion der Futsal-Liga seine Ziele auch nach außen hin kundtat (Coach Dominic Rühl: „Wir wollen den Titel!“), gab sich der SC Feucht in der Außendarstellung zwar deutlich bescheidener (Trainer Klaus Mösle: „Wir wollen eine gute Rolle spielen.“), galt auf Grund der bisher gezeigtenstarken Leistungen inder Halle aber zumindest als Mitanwärter auf den Bezirksmeistertitel.
Diese Favoritenstellung unterstrich der SC, der ohne Chefcoach Mösle nach Nürnberg reiste, auch gleich in seiner ersten Partie, als er den späteren Turniersieger ATSV Erlangen dank des goldenen Treffers von Sebastian Schulik (7. Min) knapp, aber nicht unverdient mit 1:0 besiegte. Solch einen Auftakt nach Maß strebten selbstredend auch die Winkelhaider an: Auf dem Papier waren sie als Bezirksligist klarer Favorit gegen den Kreisligisten SG Ramsberg/St. Veit. Dass der jedoch ein äußerst unangenehmer Gegner sein kann, bewies die SG nicht zuletzt bereits am vorvergangenen Sonntag, als sie bei der Endrunde der Hallenkreismeisterschaft in Weißenburg das Überraschungsteam schlechthin war und erst im Finale von Feucht gestoppt werden konnte. Im mit weitem Abstand stimmungsvollsten Match des insgesamt knapp siebenstündigen Turniers – sowohl der TSV als auch die SG hatten zahlreiche und lautstarke Unterstützung mit in die Halle am Berliner Platz gebracht – dauerte es trotz der teils frenetischen Stimmung bis zur vorletzten Minute, ehe Daniel Riess Ramsberg/ St. Veit mit 1:0 in Führung brachte. Ganze 0,2 Sekunden (!) vor Ablauf der 15 Minuten Spielzeit erzielte TSV-Spielertrainer Dominic Rühl – der über den gesamten Turnierverlauf hinweg gesehen beste Akteur auf Seiten Winkelhaids – den viel umjubelten und auf Grund der Spielanteile und Torchancen letztlich verdienten 1:1-Ausgleich.
Während sich dieses Remis für Winkelhaid auf Grund des Last-MinuteTreffers fast wie ein Sieg anfühlte, hatte die SG nicht wirklich Zeit, groß zu hadern – stand für sie doch schon gleich das Aufeinandertreffen mit dem SC Feucht und damit die Finalrevanche von Weißenburg auf dem Turnierplan. Doch wie schon am vorletzten Sonntag war es erneut der SC, der den besseren Start erwischte: Scheiterte Noah Tiefel nach feiner Vorarbeit von Sergio noch am Pfosten, besorgte der Vorlagengeber per Nachschuss selbst den Feuchter Führungstreffer (5. Min).
Überhaupt war Sergio neben – fast schon standesgemäß – Schulik der SC-Akteur, der aus einer eh schon starken Mannschaftsleistung am meisten herausstach: Mehrmals ließ der 22-jährige Spanier seine ganze technische Klasse aufblitzen, bestach zudem durch seine Schnellig- und Wendigkeit und schirmte zudem vorne die Bälle geschickt ab. Den Ausgleich durch Marco Böhm (10.) konnte jedoch auch Sergio nicht verhindern: Nach einer schnell und scharf hereingebrachten Ecke stand Böhm sträflich frei und markierte so mühelos das 1:1 – gleichzeitig der Endstand in einer rassig und intensiv geführten Partie.
Als nächstes Team der Gruppe B war nun wieder der TSV Winkelhaid am Zug. Mit einem Sieg gegen die bis dato noch punkt- und torlosen Erlanger hätte die Tür zum Halbfinale weit aufgestanden. Doch wie schon in ihrem ersten Spiel konnte die Mannschaft um Spielertrainer Dominic Rühl bei Weitem nicht an ihr Vorjahresniveau anknüpfen und verlor nach Gegentreffern von Simon Erhardt (3.) und Stephan Müller (15.) letztlich verdient mit 0:2. Da der ATSV Erlangen auch in seinem letzten Gruppenspiel gegen die SG Ramsberg/ St. Veit punktete (1:1), stand vor dem abschließenden Vorrundenspiel der Gruppe B zwischen Winkelhaid und Feucht bereits fest, dass der Feuchter Finalgegner von Weißenburg, die SGRamsberg/ St. Veit, nach jeweils drei 1:1-Unentschieden sicher ausgeschieden war.
Doch wer dem Sieger und Zweiten der Gruppe A, dem FC Bayern Kickers Nürnberg, sowie dem TSV Nürnberg-Buch ins Halbfinale folgen würde, war noch offen. Die Betonung liegt auf noch: Denn im von beiden Mannschaften mit Spannung erwarteten Derby erteilte der Landesligist Feucht dem Bezirksligisten Winkelhaid eine wahre Lehrstunde in puncto zielstrebigem und effektivem Konterfußball und ließ dem TSV nach Toren von Schulik (2.), Sergio (6.), Christian Schönweiß (9.) und Andreas Reuß (10.) nicht den Hauch einer Chance. Nur einer nicht noch effizienteren Chancenauswertung des SC hatte es Winkelhaid zu verdanken, dass die ungleiche Begegnung aus Sicht des TSV „nur“ mit 0:4 und nicht in einemvölligen Debakel endete. Damit war klar: Für den amtierenden Futsal-Champion TSV Winkelhaid war das Turnier bereits nach der Vorrunde beendet.
Der 1. SC Feucht hingegen zog als Gruppenerster souverän ins Semifinale ein. Dort wartete mit dem TSV Buch Nürnberg ein alter Bekannter aus der Landesliga Nordost. Hier thront der SC bekanntlich auf Rang eins – und damit drei Plätze und sieben Punkte vor dem Rivalen aus Nürnberg. Dass Futsal-Turniere jedoch nicht zwingend dem Gesetz des Stärkeren folgen, sollte auch dieses Halbfinale wieder einmal belegen. Denn trotz eines spielerisch ansprechenden Auftritts verlor Feucht das Duell mit Nürnberg-Buch nach Gegentoren durch Fabian Botzel (2.) und Daniel Sand (9., Sechsmeter) mit 1:2. Schuliks Anschlusstreffer zwei Minuten vor Ende der Partie kam trotz toller Schluss- und Drangphase des SC letztlich zu spät. So blieb für Feucht nur das Sechsmeterschießen um Platz drei gegen die Bayern Kickers Nürnberg, die ihr Halbfinale gegen den ATSV Erlangen mit 2:3 nach Sechsmeterschießen verloren hatten. Und auch gegen Feucht sollten die Ba Kis mit 7:8 den Kürzeren ziehen.
Während der TSV Winkelhaid bei der Bezirkshallenmeisterschaft also komplett leer ausging, standen für den 1. SC Feucht am Ende so zumindest ein versöhnlicher dritter Platz und die Gewissheit, als einzige Mannschaft mit dem ATSV Erlangen den späteren Turniersieger (3:1 Finalsieg gegen Buch-Nürnberg) geschlagen zu haben.