2024-06-14T14:12:32.331Z

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F: Zink
F: Zink

"Überlegen, künftig die Reserve zu schicken"

Während der SC Feucht im Halbfinale scheitert, scheidet der TSV Winkelhaid bereits in der Vorrunde aus

Vorbei der Traum von der Teilnahme an der Bayerischen Hallenmeisterschaft am kommen­den Samstag in Amberg: Die Bezirks­hallenmeisterschaft am Samstag in Nürnberg bedeutete sowohl für den 1. SC Feucht als auch den TSV Win­kelhaid das Aus im diesjährigen VGN Lotto Bayern Hallencup. Dominic Rühl, Spielertrainer des TSV Winkelhaid, und Man­fred Kreuzer, Erster Vorsitzender des 1. SC Feucht, zogen nach dem Turnier am Wochenende Bilanz.

Dominic Rühl: „Obwohl das Turnier für uns nicht wie er­wünscht verlaufen ist, war die Hallenbezirksmeisterschaft für mich und die Jungs dennoch ein super Erlebnis. Nach Gründen für das vorzeitige Aus in der Vorrun­de zu suchen, ist müßig: Wir ha­ben nicht so in unser Spiel ge­funden, wie wir uns das erhofft haben. Und dass es bei einer Be­zirksmeisterschaft keine leichten Gegner gibt, war uns von vorn­herein klar. Schade, dass wir un­seren überragenden Fans nicht mehr Grund zum Jubeln geben konnten. Jetzt gilt unsere ganze Kraft und Konzentration wieder der Vorbereitung auf die Rück­runde, in der uns hoffentlich der Klassenerhalt gelingt.“

Manfred Kreuzer: „Unabhän­gig von der Platzierung sind wir sehr zufrieden damit, dass un­sere Mannschaft spielerisch zu überzeugen wusste. Sportlich ge­sehen hat Futsal für uns keinen wirklichen Nährwert, so dass wir hauptsächlich just for fun mitge­spielt haben – und da kann sich ein dritter Platz bei den Bezirksmeis­terschaften echt sehen lassen. Da sich bei uns im Verein niemand so richtig mit den Futsal-Regeln an­freunden kann, sind wir stark am Überlegen, ob wir im kommenden Jahr – ähnlich wie bereits viele andere Klubs – statt unserer Ers­ten vielleicht nicht doch lieber die Zweite Mannschaft schicken sol­len. Das Wichtigste ist, dass sich niemand verletzt hat und wir ab dem 26. Januar unser Hauptaugenmerkwieder voll auf die Lan­desliga Nordost legen können.“

Turnierbericht:

Während der TSV Win­kelhaid als amtierender Champion der Futsal-Liga seine Ziele auch nach außen hin kundtat (Coach Dominic Rühl: „Wir wollen den Titel!“), gab sich der SC Feucht in der Außendarstellung zwar deutlich bescheidener (Trainer Klaus Mösle: „Wir wollen eine gute Rolle spie­len.“), galt auf Grund der bisher gezeig­tenstarken Leistungen inder Halle aber zumindest als Mitanwärter auf den Be­zirksmeistertitel.

Diese Favoritenstel­lung unterstrich der SC, der ohne Chef­coach Mösle nach Nürnberg reiste, auch gleich in seiner ersten Partie, als er den späteren Turniersieger ATSV Erlangen dank des goldenen Treffers von Sebas­tian Schulik (7. Min) knapp, aber nicht unverdient mit 1:0 besiegte. Solch einen Auftakt nach Maß streb­ten selbstredend auch die Winkelhai­der an: Auf dem Papier waren sie als Bezirksligist klarer Favorit gegen den Kreisligisten SG Ramsberg/St. Veit. Dass der jedoch ein äußerst unangeneh­mer Gegner sein kann, bewies die SG nicht zuletzt bereits am vorvergangenen Sonntag, als sie bei der Endrunde der Hallenkreismeisterschaft in Weißen­burg das Überraschungsteam schlecht­hin war und erst im Finale von Feucht gestoppt werden konnte. Im mit weitem Abstand stimmungsvollsten Match des insgesamt knapp siebenstündigen Tur­niers – sowohl der TSV als auch die SG hatten zahlreiche und lautstarke Un­terstützung mit in die Halle am Berli­ner Platz gebracht – dauerte es trotz der teils frenetischen Stimmung bis zur vor­letzten Minute, ehe Daniel Riess Rams­berg/ St. Veit mit 1:0 in Führung brach­te. Ganze 0,2 Sekunden (!) vor Ablauf der 15 Minuten Spielzeit erzielte TSV-Spielertrainer Dominic Rühl – der über den gesamten Turnierverlauf hinweg gesehen beste Akteur auf Seiten Win­kelhaids – den viel umjubelten und auf Grund der Spielanteile und Torchancen letztlich verdienten 1:1-Ausgleich.

Während sich dieses Remis für Win­kelhaid auf Grund des Last-Minute­Treffers fast wie ein Sieg anfühlte, hat­te die SG nicht wirklich Zeit, groß zu hadern – stand für sie doch schon gleich das Aufeinandertreffen mit dem SC Feucht und damit die Finalrevanche von Weißenburg auf dem Turnierplan. Doch wie schon am vorletzten Sonntag war es erneut der SC, der den besseren Start erwischte: Scheiterte Noah Tiefel nach feiner Vorarbeit von Sergio noch am Pfosten, besorgte der Vorlagenge­ber per Nachschuss selbst den Feuchter Führungstreffer (5. Min).

Überhaupt war Sergio neben – fast schon standes­gemäß – Schulik der SC-Akteur, der aus einer eh schon starken Mannschafts­leistung am meisten he­rausstach: Mehrmals ließ der 22-jähri­ge Spanier seine ganze technische Klasse auf­blitzen, be­stach zudem durch seine Schnellig­- und Wen­digkeit und schirmte zudem vor­ne die Bäl­le geschickt ab. Den Aus­gleich durch Marco Böhm (10.) konnte je­doch auch Sergio nicht verhindern: Nach ei­ner schnell und scharf hereinge­brachten Ecke stand Böhm sträf­lich frei und markier­te so mühe­los das 1:1 – gleichzeitig der Endstand in einer rassig und inten­siv geführten Partie.

Als nächstes Team der Gruppe B war nun wieder der TSV Winkelhaid am Zug. Mit einem Sieg gegen die bis dato noch punkt- und torlosen Erlanger hät­te die Tür zum Halbfinale weit aufge­standen. Doch wie schon in ihrem ers­ten Spiel konnte die Mannschaft um Spielertrainer Dominic Rühl bei Weitem nicht an ihr Vorjahresniveau anknüp­fen und verlor nach Gegentreffern von Simon Erhardt (3.) und Stephan Mül­ler (15.) letztlich verdient mit 0:2. Da der ATSV Erlangen auch in seinem letzten Gruppenspiel gegen die SG Ramsberg/ St. Veit punktete (1:1), stand vor dem ab­schließenden Vorrundenspiel der Grup­pe B zwischen Winkelhaid und Feucht bereits fest, dass der Feuchter Finalgeg­ner von Weißenburg, die SGRamsberg/ St. Veit, nach jeweils drei 1:1-Unent­schieden sicher ausgeschieden war.

Doch wer dem Sieger und Zweiten der Gruppe A, dem FC Bayern Kickers Nürnberg, sowie dem TSV Nürnberg-Buch ins Halbfinale folgen würde, war noch offen. Die Betonung liegt auf noch: Denn im von beiden Mannschaften mit Spannung erwarteten Derby erteilte der Landesligist Feucht dem Bezirksligisten Winkelhaid eine wahre Lehrstunde in puncto zielstrebigem und effektivem Konterfußball und ließ dem TSV nach Toren von Schulik (2.), Sergio (6.), Chris­tian Schönweiß (9.) und Andreas Reuß (10.) nicht den Hauch einer Chance. Nur einer nicht noch effizienteren Chan­cenauswertung des SC hatte es Winkel­haid zu verdanken, dass die ungleiche Begegnung aus Sicht des TSV „nur“ mit 0:4 und nicht in einemvölligen Debakel endete. Damit war klar: Für den amtierenden Futsal-Champion TSV Winkelhaid war das Turnier bereits nach der Vorrunde beendet.

Der 1. SC Feucht hingegen zog als Gruppenerster souverän ins Semifina­le ein. Dort wartete mit dem TSV Buch ­Nürnberg ein alter Bekannter aus der Landesliga Nordost. Hier thront der SC bekanntlich auf Rang eins – und damit drei Plätze und sieben Punkte vor dem Rivalen aus Nürnberg. Dass Futsal-Tur­niere jedoch nicht zwingend dem Gesetz des Stärkeren folgen, sollte auch die­ses Halbfinale wieder einmal belegen. Denn trotz eines spielerisch anspre­chenden Auftritts verlor Feucht das Du­ell mit Nürnberg-Buch nach Gegento­ren durch Fabian Botzel (2.) und Daniel Sand (9., Sechsmeter) mit 1:2. Schuliks Anschlusstreffer zwei Minuten vor Ende der Partie kam trotz toller Schluss- und Drangphase des SC letztlich zu spät. So blieb für Feucht nur das Sechs­meterschießen um Platz drei gegen die Bayern Kickers Nürnberg, die ihr Halb­finale gegen den ATSV Erlangen mit 2:3 nach Sechsmeterschießen verloren hat­ten. Und auch gegen Feucht sollten die Ba Kis mit 7:8 den Kürzeren ziehen.

Während der TSV Winkelhaid bei der Bezirkshallenmeisterschaft also kom­plett leer ausging, standen für den 1. SC Feucht am Ende so zumindest ein ver­söhnlicher dritter Platz und die Gewiss­heit, als einzige Mannschaft mit dem ATSV Erlangen den späteren Turnier­sieger (3:1 Finalsieg gegen Buch-Nürn­berg) geschlagen zu haben.

Aufrufe: 019.1.2015, 09:44 Uhr
Fabian Istel (Der Bote)Autor