2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau
Der 12. Spieltag steht an!
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"Überflieger" bleiben auf dem Teppich

KOL GIEßEN SÜD SG Trohe/Alten-Buseck und TSV Lang-Göns können lange Erfolgsserien in Heimspielen weiter ausbauen

GIESSEN - (tig). In der Kreisoberliga Süd sind die beiden derzeitigen Überflieger neben dem enteilten TSV Klein-Linden am Sonntag zu Hause im Einsatz. Der seit sechs Spielen ungeschlagene TSV Lang-Göns empfängt den krisengeschüttelten TSV Großen-Linden zum Nachbarschaftsderby. Auf sogar sieben Begegnungen ohne Niederlage bringt es die SG Trohe/Alten-Buseck, die den FC TuBa Pohlheim zum Duell der Gruppenligaabsteiger bittet.
Matthias Janke vom TSV Lang-Göns ist selbst überrascht vom Höhenflug seines TSV, welcher das Team bis auf Rang vier führte. Als Grund macht Janke den Zusammenhalt aus. „Die Mannschaft ist nach den ersten Erfolgserlebnissen immer weiter zusammengewachsen und hat Zug um Zug mehr Selbstbewusstsein bekommen.“ Eigentlich könnten dadurch Ambitionen erwachsen, sich dauerhaft oben festzubeißen. Aber der Janke tritt auf die Euphoriebremse. „Wir reiten gerne weiter auf der Erfolgswelle, werden aber nicht abheben. Ziel sind und bleiben 45 Punkte und damit der Klassenerhalt. Je früher wir diese Zahl erreicht haben, desto besser.“ Gegenüber Spitzenteams wie Treis/Allendorf fehle es dem Kader an Breite. „Wenn ein wichtiger Spieler ausfällt, wird es schon eng.“ Der Gegner wird deshalb nicht unterschätzt. „Einige ehemalige Lang-Gönser spielen bei Großen-Linden. Deshalb wissen wir um deren Stärken und werden sie entsprechend ernst nehmen.“

Großen-Linden will nach fünf Niederlagen in Folge vor allem eins vor dem Derby: keinen Druck auf die Spieler aufbauen. Nach innen soll Ruhe bewahrt werden und nichts nach außen gelangen. Deshalb gab sich Trainer Rudi Hassler vor der Partie wortkarg: „Wir wollen Taten anstelle von Worten sprechen lassen.“

Besser ist die Stimmung bei der SG Trohe/Alten-Buseck. Nach sechs Siegen und einem Remis ist Frederik Weineckers Truppe definitiv in der Kreisoberliga angekommen. „Die Liga ist im Vergleich zur Gruppenliga kämpferischer, das hat uns anfangs Probleme bereitet“, begründet der Trainer die Anlaufschwierigkeiten. Dank intensiver Arbeit inklusive einer Systemumstellung stimmen Kampfeinsatz und Defensivleistung mittlerweile, was lediglich vier Gegentore aus den letzten fünf Partien belegen.

Und vorne hat die SG Torjäger René Maus. Der Zwölf-Tore-Mann trifft aktuell aus allen Lagen. Doch Weinecker warnt: „Es ist eine schöne Momentaufnahme, aber ich bin noch nicht sicher, ob wir stabil genug sind, eine ganze Saison oben mitzuspielen. Wir hatten auch ein paar glückliche Punktgewinne. Wir werden sehen, wie es zur Winterpause aussieht.“

Auf den Gegner aus Pohlheim hält der Mann an der Seitenlinie große Stücke: „Das ist eine Top-Mannschaft, die individuell stärker besetzt ist als wir und mit Helmut Schäfer und Kevin Rennert über eine bärenstarke Offensive verfügt. Aber wir haben aus der letzten Runde noch eine Rechnung mit TuBa offen (5:6-Niederlage nach zwischenzeitlicher 4:1-Führung). Meine Spieler sind daher extra motiviert und werden alles daran setzten, die Serie weiter auszubauen.“

Weineckers Gegenüber Niko Semlitsch hadert dagegen mit der Leistung seiner Mannen in den letzten zwei Spielen, die TuBa auf Platz sechs abrutschen ließen: „Wir müssen erkennen, dass wir gegen Mannschaften wie Birklar (0:3) und Klein-Linden (1:2), die vermeintlich auf Augenhöhe mit uns sind, keine Chance haben.“ Der Pohlheimer Kader sei dafür qualitativ und quantitativ zu dünn besetzt. Außerdem könne nicht konstant trainiert werden, da viele Spieler aufgrund ihres Berufes im Training fehlen.

Das wiederum geht zu Lasten der Kondition. Auch taktisch läuft es derzeit bei TuBa nicht rund. „Die drei Stürmer harmonieren nicht miteinander.“ Gut, dass sich dieses Problem notgedrungen von selbst löst, da Waldemar Biskup (Urlaub) und womöglich auch Kevin Rennert (berufsbedingt) gegen Trohe ausfallen. Aber auch Topscorer Helmut Schäfer (13 Saisontreffer) alleine besitzt Durchschlagskraft.

In der derzeitigen Misere sieht Semlitsch aber auch Vorteile: „Der Druck ist weg, wir können befreit aufspielen. Und mit einem Sieg ziehen wir mit Trohe gleich.“ Platz zwei bliebe dann weiter in greifbarer Nähe.

Aufrufe: 011.10.2014, 11:35 Uhr
Tim GeorgAutor