Das Tor fiel früh, umso länger dauerte das Zittern und Bangen. Miroszlav Kosuta hatte den TV Oeffingen im Auswärtsspiel beim TSV Heimerdingen in der 2. Minute in Führung gebracht. Das 1:0 (1:0) blieb das Tor des Tages im finalen Spiel. Dementsprechend groß fiel der Jubel der Oeffinger Fußballer aus. Doch bis der knappe Vorsprung über die Zeit gebracht war, sich bei Trainer Haris Krak und den Seinen die Erleichterung über den spät feststehenden Klassenverbleib in lautem Geschrei und wilden Tänzen Bahn brach, vergingen viele bange Minuten.
Nachdem es der Mannschaft vom Tennwengert wiederholt nicht gelungen war, den noch fehlenden Punkt zu holen, ging es am Samstag für die Oeffinger um viel. Und das bei einer Mannschaft, gegen die sie in den vorhergegangenen fünf Landesliga-Partien nicht einmal gewinnen konnten. Die Bilanz vor der finalen Begegnung lautete: drei Siege für den TSV Heimerdingen – darunter eine 0:4-Heimpleite des TVOe in der vergangenen Saison – und zwei Unentschieden. Zuletzt gab es im Hinrundenspiel in Oeffingen ein 2:2. Auch im November hatte Miroszlav Kosuta einen Treffer gegen den TSV Heimerdingen erzielt – damals den 1:1-Ausgleich, nachdem Daniel Riffert, der Kapitän der Heimerdinger Fußballer, sein Team in Führung gebracht hatte.
So ausgeglichen wie das Hinspiel waren die beiden Teams in dieser Saison – zumindest in Zahlen. In der Abschlusstabelle steht der TV Oeffingen mit 44 Punkten auf dem zehnten Rang. Auch der Gastgeber hat 44 Zähler gesammelt und ebenso viele Tore erzielt wie der TVOe, exakt 52. Weil der TSV Heimerdingen aber einen Treffer mehr bekam, ist er Elfter. Obwohl die Platzherren ihrerseits mit dem Sieg gegen die SpVgg 07 Ludwigsburg am vorletzten Spieltag das Ticket für ihre achte Landesliga-Saison in Folge gelöst hatten, wollten sie die Schlusspartie nicht verlieren. Allein schon, um ihrem scheidenden Trainer Dietmar Seethaler – Nachfolger wird Holger Ludwig, der mitspielende Co-Trainer der SpVgg 07 Ludwigsburg – einen schönen Abschluss zu ermöglichen. Doch da spielte der TV Oeffingen nicht mit. Der erste Sieg gegen den TSV Heimerdingen sei genau zur rechten Zeit gekommen, sagte Haris Krak: „Es war ein Spiel gleichwertiger Mannschaften, aber man hat gespürt, dass unser Wille größer war. Wir haben mehr in die Partie reingeworfen als unser Gegner.“
Wilde Entschlossenheit war bei Miroszlav Kosuta zu spüren, der die erste Gelegenheit in der Partie zum 1:0 nutzte. Der TV Oeffingen hatte weitere Torgelegenheiten, die beste gehörte Calvin Körner, der kurz vor dem Halbzeitpfiff frei vor dem TSV-Torwart Lukas Emmrich auftauchte und vergab. „Hätte er getroffen, wäre ich heimgegangen“, sagte Cüneyt Karacuha, der als Spion am Spielfeldrand für den Nachbarn und Tabellenzwölften SV Fellbach in Heimerdingen war. Bereits nach 22 Minuten musste der TVOe-Trainer Haris Krak seinen Schlussmann austauschen. Lawrence Croft, früher selbst in Heimerdingen im Tor, hatte sich eine Oberschenkelzerrung zugezogen und seinen Platz Mike Bauer überlassen.
„Wir haben gekämpft, sind viel gelaufen und jetzt einfach nur erleichtert, dass alles gut gegangen ist“, sagte Haris Krak. Dass dies zugleich den SV Fellbach in die Relegation zwingt (am 18. Juni), bedauert der Oeffinger Trainer: „Wir wünschen uns, dass die Fellbacher das Relegationsspiel gewinnen und in der Liga bleiben werden, wir wollen auch nächste Saison Stadtderbys spielen.“
Der SVF muss also noch weitere zwölf Tage warten, bis feststeht, in welcher Liga es für ihn weitergehen wird. Gemessen daran waren die bangen 90 Minuten bis zur Entscheidung für den TVOe kurz. Ebenso im Vergleich zur Dauer der Feier der TVOe-Fußballer, die am Samstagabend im Clubhaus in Oeffingen anfing und erst in den frühen Morgenstunden in Stuttgart endete.
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