TV Oeffingen: Nachbarschaftsduell mit Fellbach

Haris Krak ist seit 2011 beim TV Oeffingen und hat als Spieler und dann – seit fast genau zwei Jahren – als Spielertrainer mit der Mannschaft schon einiges erlebt. Darunter waren zwei Aufstiege (2013, 2015) und ein Abstieg (2014), wobei der neuerliche Sprung von der Bezirksliga in die Landesliga in der vergangenen Saison ohne eine Niederlage gelang. Doch eines fehlt ihm noch: Ein Erfolg im Derby gegen den SV Fellbach, den die Oeffinger Fußballer an diesem Freitag (19.30 Uhr) auf dem Tennwengert erwarten.

Beim jüngsten TVOe-Sieg in dem großen Nachbarschaftsduell gehörte Haris Krak dem Club zwar schon an, er fehlte allerdings verletzungsbedingt. Ihm wurde just an jenem 11. Oktober 2013, als die Oeffinger als krasser Außenseiter in Fellbach mit 2:0 gewannen, eine Schraube am Syndesmoseband des linken Beines entfernt. „Wenn es einen richtigen Zeitpunkt gibt, den Derbysieg nachzuholen, dann ist das genau jetzt“, sagt der 36-Jährige.

"Die Chancen stehen 50 zu 50"

Die Chancen sind vielleicht besser denn je in der jüngeren Vergangenheit. Denn die abstiegsbedrohten Aufsteiger aus Oeffingen präsentieren sich seit dem Ende der Winterpause viel besser als noch in der Hinrunde, besonders zu Hause. „Von der Leistung her brauchen wir uns nicht zu verstecken“, sagt Haris Krak. „Der SV Fellbach ist sicherlich ein größerer Verein mit größeren Ambitionen. Aber die Chancen stehen 50 zu 50.“

Die jüngsten beiden Vergleiche konnte der SVF am 1. Mai 2014 in Oeffingen und am 9. Oktober 2015 in Fellbach jeweils mit 1:0 zu seinen Gunsten entscheiden. „Unsere Rechnung im Abstiegskampf sieht vor, jedes Heimspiel zu gewinnen – unabhängig davon, ob die Fellbacher kommen oder sonst wer“, sagt Haris Krak. „Das kann für uns schon ein Schlüsselspiel werden.“

Zuletzt spielten die auf dem vorletzten Tabellenplatz rangierenden TVOe-Fußballer um Daniel Schick zu Hause stets auf Kunstrasen, was aber nicht heißt, dass auch das Nachbarschaftsduell auf dem Zweitplatz neben dem Sami-Khedira-Stadion ausgetragen wird. „Das wird letztlich wetterabhängig sein. Wir haben diese Woche auch auf Rasen trainiert und haben zuletzt in Heimerdingen ein gutes Spiel auf Rasen gemacht“, sagt Haris Krak, der nur auf Mircea Mailat (Fußbeschwerden) verzichten muss.

Fellbach mit Ausfällen

Beim SV Fellbach fallen Robin Binder und Jamie Miller wegen Knieproblemen ebenso für das Gastspiel bei den Oeffingern aus wie Thomas Doser (Bänderriss) sowie die Langzeitverletzten Ferdi Ayaz und Tolunay Virit. „Die Zielsetzung ist natürlich total gegensätzlich: Die wollen drei Punkte, wir wollen drei Punkte – das wird so wahrscheinlich nicht funktionieren“, sagt der der seit November amtierende Fellbacher Trainer Michael Kienzle und lacht. Es ist für ihn das erste Landesliga-Derby als Coach.

Als Spieler hat der 46-Jährige indes einst schon jede Menge Nachbarschaftsvergleiche mit den Oeffingern für den SVF bestritten. „Ich kann mich noch gut erinnern. Gleich eines meiner ersten Spiele in jungen Jahren war gegen Klaus Zinser, der in dem Spiel relativ abgemeldet war“, sagt der ehemalige Manndecker. „Das Lokalderby hatte immer einen großen Reiz – das war früher mehr als nur eine sportliche Rivalität.“

Die Brisanz der Kräftemessen hat über die Jahre abgenommen, in sportlicher Hinsicht ist sie diesmal aber so groß wie selten. Denn beide Teams brauchen Zähler im Kampf um den Klassenverbleib. „Wenn wir gewinnen, hätten wir zwölf Punkte Abstand zum TVOe, das wäre ein wichtiger Schritt für uns“, sagt Michael Kienzle, der wohl in Burak Yalman einen zweiten Angreifer neben Christian Buck aufbieten wird.

TV Oeffingen: Peric – Matthias Sessa, Frenkel, Schick, Göktas, Lösch, Beck, Stampete, Dominic Sessa, Russo, Koszuta.

SV Fellbach: Matsuoka – Mosca, Ackermann, Schmid, Hörterich, Saltarelli, Güra, Klaus, Jaric, Buck, Yalman.

Ausführliche Tabelle Landesliga Staffel 1