2024-04-29T14:34:45.518Z

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Den Takt gab Joachim Brüntjen beim Rudeltrommeln in Haste vor.
Den Takt gab Joachim Brüntjen beim Rudeltrommeln in Haste vor. – Foto: Thomas Osterfeld

TuS Haste: "Alle sehen, dass wir noch leben"

Trommeln als Mahnung: TuS Haste macht lautstark auf ungeklärte Sportplatzfrage im Osnabrücker Stadtteil aufmerksam

Der TuS Haste hat am Freitagabend auf seiner Osterhauskampfbahn im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pauke gehauen. Unter der Regie von Joachim Brüntjen vom Projekt „Drumbob“ trommelten rund 50 Kinder, Jugendliche und ihre Eltern als Mahnung für die nach wie vor ungeklärte Sportplatzfrage ab dem 31. März 2024.

Der neu gewählte Osnabrück Stadtrat samt Oberbürgermeisterin müsse in den kommenden Wochen das Thema prioritär auf dem Schirm haben, so der einhellige Tenor der Teilnehmer, Zuschauer sowie des TuS-Vorstandes. Die Angst gehe um in Haste, der Baum brenne, die Zeit laufe weg. Mit Stöckern in den Händen und Taktgefühl im Herzen trommelten die Sportler jung wie alt zu Foreigners „Juke Box Heroes“ oder Queens „We will rock you“. Der Spaß an gemeinschafticher Bewegung war der TuS-Sportfamilie 120 Minuten lang anzusehen. „Restep – vor und zurück! Rechts, links – dazu klacken die Hände mit den Sticks!“ Brüntjen ließ die Teilnehmer kräftig schwitzen.

Katja Lehmberg, die sich im TuS besonders für das Inklusionsangebot engagiert, hatte die außergewöhnliche Idee und traf damit ins Schwarze. „Wir wollen einfach auf die Situation aufmerksam machen und werden das noch öfters tun. Dass der Stadtteil lebt und einen Sportplatz braucht, sieht man ja an diesem Abend.“ Viele Eltern haben Angst, dass es im Herzen von Haste für ihre Kinder bald keinen Ort zum Treffen und Sporttreiben mehr geben wird, wie Daniela Vogler stellvertretend deutlich machte. „Der TuS Haste ist ein Treffpunkt für jedes Alter, gerade für unsere Kinder ist der Verein aber enorm wichtig. Und wir haben Angst und sehen die Lage dramatisch, weil wir einfach keine Alternative sehen.“

Der Vorstand steht im Austausch mit der Stadt, die Grundstücksituation gestaltet sich kompliziert bei angedachten Ersatzflächen mit finanziell unterschiedlichen Vorstellungen. „Das Rudeltrommeln ist die richtige Aktion, damit alle sehen, dass wir noch leben“, sagte der TuS-Vorsitzende Rainer Welp. „Das Schöne ist bei uns, dass so etwas aus dem Verein heraus kommt.“

Aufrufe: 028.9.2021, 18:30 Uhr
Peter Vorberg / Neue Osnabrücker ZeitungAutor