2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mittelfeldspieler Daniel Lemke (TuS Egge Schwaney, drei Tore in 18 Einsätzen) macht auch in Bodennähe eine gute Figur.
Mittelfeldspieler Daniel Lemke (TuS Egge Schwaney, drei Tore in 18 Einsätzen) macht auch in Bodennähe eine gute Figur. – Foto: Feldmann

TuS Egge Schwaney stolpert selten im Aufstiegsjahr

Saisonrückblick Teil II: Aufsteiger Schwaney sichert sich frühzeitig den Ligaerhalt. Einjährige Findungsphase bei Absteiger Suryoye Paderborn

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Vier Teams konnten den Abstiegskampf mehr oder weniger früh hinter sich lassen. B2-Titelträger TuS Egge Schwaney (12.) sicherte sich fünf Saisonspiele vor dem Saisonende den Klassenerhalt. Absteiger Suryoye Paderborn konnte durch einige Winterneuzugänge die Qualität im Kader steigern und mit einem soliden elften Platz die Saison beenden. Das zweite Niesenteichteam Türk Gücü Paderborn (9.) genoss die Spieltage und lebte von einem erfahrenen Teamkorsett im kleinen Kader. Für den TuS Altenbeken (10.) sprach neben der schon traditionell stärkeren zweiten Saisonhälfte der Gulba-Faktor. Allen gemeinsam ist eine negative Saisonbilanz mit mehr Niederlagen als Siegen.

Saisonrückblick A2, Teil II: Die Plätze 8 bis 12

12. TuS Egge Schwaney 31 Punkte / 60:79 Tore

Nach zwei Jahren B-Ligaaufenthalt mischte der TuS Egge Schwaney endlich wieder in der A-Liga mit. Die Aufstiegseuphorie des B-Ligameisters wurde von den Gegnern des schweren Auftaktprogamms (GW Paderborn 1:3, FC Dahl/Dörenhagen 0:6, SG Haaren/Helmern 1:4 und TuRa Elsen 3:6) gedeckelt. So standen nach sechs Spielen nur vier Punkte auf dem Konto des Aufsteigers. „Die Liga war schon eine Umgewöhnung und ein Lernprozess“, erklärte Coach Patrick Dirichs. Als lernfähig erwies sich aber der Aufsteiger.

Bis zur Winterpause sammelten der TuS 22 Punkte (39:45 Tore) ein, die schon beinahe zum Klassenerhalt gereicht hätten. „Wir waren zum Jahreswechsel absolut im Soll. Es hätten aber trotzdem ein paar mehr Punkte sein können“, so das selbstkritische Trainerduo Dirichs/Eikel, dem noch zu oft die Effizient im Abschluss fehlte. Mit sieben Remis in den ersten 19 Saisonspielen war der Aufsteiger der Remiskönig der „Hinrunde“.

In den elf Spielen der zweiten Saisonhälfte fehlte es dann etwas an der Balance im Spiel, da bis zu sechs Stammkräfte gleichzeitig ausfielen. „So musste die junge Mannschaft allzu oft am Limit spielen“, erläutert Dirichs. Hopp oder Top war dann mehr das Motto. Drei Siegen standen acht Niederlagen im Jahr 2019 gegenüber. Nachdem man am 25. Spieltag mit einem spektakulären 5:0-Derbyauswärtssieg den TuS Altenbeken rasierte und die magische 30-Punkte-Marke überschritt war die Luft endgültig raus und mit fünf Niederlagen trudelte man in die Sommerpause.

Die gute Leistung vor stimmungsvoller Kulisse gegen Spitzenreiter TuRa Elsen war aber noch einmal, trotz der 0:3-Niederlage, ein würdiger Rahmen für die Verabschiedung von Co-Trainer Matthias Eikel. Mit Platz zwölf verkaufte sich der Aufsteiger aber insgesamt gesehen ein wenig unter Wert. Nach zweieinhalb intensiven Jahren kam für das Trainerduo der Leistungsabfall nach dem Erreichen des Klassenerhalts nicht überraschend. Mit Andre Ernst (17 Tore) traf nur ein Spieler zweistellig. Alleine schon durch die zwei Erfolge im wichtigsten Derby gegen TuS Altenbeken (3:0H/5:0A) bleibt die Saison unvergessen.


11. Suryoye Paderborn 37 Punkte / 55:67 Tore

Innerhalb von zwei Jahren schrumpfte Suryoye Paderborn wieder zum normalen A-Ligist zusammen. Durchgereicht von der Landesliga sollte Trainerrückkehrer Rytis Narusevicius den neu zusammengestellten Kader auf ein solides A-Liganiveau hieven.

Die Aufgabe stellte sich aber als schwerer heraus als gedacht. Nach der anfänglichen schwierigen Findungsphase mit vier Niederlage und zwei Siegen stabilisierte sich Suryoye und erspielte sich bis zum zehnten Spieltag eine ausgeglichene Bilanz. Zahlreiche Verletzungen, vor allem die von Stammkeeper und Rückhalt Lars Hilsmann, waren für Coach Narusevicius „ein wichtiger Grund für die bröckelnde Stabilität im Team.“ Mit fünf enttäuschenden Niederlagen und nur 19 Punkte zum Jahreswechsel hangelte sich Suryoye in den Winter.

Die Neuzugänge Corey Brathwaite-Nash, Yilmaz Yalzin, Dennis Horoszko und Firat Öztürk „hoben die Qualität im Kader an“, so der Trainer, der trotzdem erst nach dem 26. Spieltag (5:1 beim Absteiger SV Marienloh II) einen endgültigen Haken hinter das Thema Abstiegskampf machen konnte. Der dritte Abstieg in Folge wurde verhindert und setzte Kräfte frei. Befreit aufspielend verabschiedete sich das Team mit einer versöhnlichen Miniserie (acht Punkten aus den letzten vier Spielen) vom scheidenden Coach Rytis Narusevicius.

Nachfolger Georg Falow (FC Westerloh-Lippling) und Co-Trainer Andreas Bretschneider (Jugendtrainer SCV Neuenbeken) haben nun die Aufgabe, nach der Findungsphase in der Konsolidierungssaison 2018/19, die Weichen für die A-Ligaquali 2020 zu stellen.


10. TuS Altenbeken 37 Punkte / 58:64 Tore

Auch im fünften A-Ligajahr in Folge zeigte der TuS Altenbeken die Qualitäten eines typischen Mittelfeldteams. Der Vorjahreselfte nahm auch in dieser Saison einen soliden zehnten Platz mit in die Sommerpause.

Die schon traditionellen Verletzungsorgen der Hinrunde machten die Hinrunde wieder zu einer zähen Angelegenheit. Dazu musste Coach Bob Carr frühzeitig aus beruflichen Gründen auf zwei Leistungsträger (Henrik Drewes und Marco Speer) verzichten. „Diese beiden kurzfristigen Abgänge haben das Gefüge auf dem Feld schon durcheinander gewirbelt“, unterstreicht der Trainer. So folgte auf den soliden Start mit sieben Punkten aus den ersten vier Saisonspielen durch eine Negativserie von elf sieglosen Spielen das Abrutschen in die Abstiegszone. Drei Siege zum Jahresausklang schoben aber aufkommende Abstiegsängste zur Seite. Mit acht Punkten Abstand auf die Abstiegsplätze konnte Altenbeken sich mit viel Ruhe auf die zweite Saisonphase vorbereiten. „Trotzdem hatte wir das Thema Abstiegskampf während der Winterpause stets im Hinterkopf“, so der 57-jährige Coach.

Neuzugang Kevin Gulba vom Landesligisten SuS Westenholz (15 Tore in nur acht Spiele) erwies sich im Jahr 2019 als der X-Faktor im Angriff. „Auch wenn wir durch Kevin wahrlich keine One-Man-Show geworden sind“, hebt Carr hervor. Mit den März-Erfolgen gegen die Top-Teams SC GW Paderborn (2:0) und FC Dahl/Dörenhagen (6:2) konnte der TuS schon am 21. Spieltag das Wort Abstiegskampf von der Vereinsagenda streichen und deutete gleichzeitig schon einmal an, was alles möglich wenn alle Spieler an Bord sind. Insgesamt holte man 16 Punkte in den elf Spielen des Jahres und schob sich noch auf einen zehnten Platz vor.

Die zwei Derbyniederlagen gegen Schwaney sind trotzdem der große Makel in der ansonsten zufriedenstellenden Saison des TuS Altenbeken. „Die beiden Niederlagen schmerzen auch jetzt immer noch“, merkt Carr drei Wochen nach dem Saisonende an.

9. Türk Gücü Paderborn 37 / 68:85 Tore

Der Vorjahressiebte musste im Sommer einen beinahe kompletten Austausch des Kaders verkraften. Eine schwierige Aufgabe für den neuen Trainer Sedat Akcay und so trudelte Türk Gücü mit fünf Niederlagen in die Saison. „Konditionell mussten wir da einiges im Training aufarbeiten“, erinnert sich der Trainer. Ab dem achten Spieltag kam die Mannschaft aber so langsam in Fahrt. Zwei Remis und zwei Siegen folgten noch einmal zwei Niederlagen (in Elsen 1:5 und gegen SCV Neuenbeken II 1:4), ehe mit fünf Erfolgen in Serie am 16. Spieltag der optisch gut aussehende achte Platz zu Buche stand. „An der Trainingsbeteiligung liegt dieser Tabellenplatz nicht. Aber wenn angepfiffen wird geben die Jungs alles“, war schon zur Saisonmitte die realistische Einschätzung von Coach Akcay. Aber schon kurz vor der Winterpause zeigte die Mannschaft was passiert, wenn es um nicht mehr viel geht. Mit zwei Niederlagen (2:4 gegen TuS Altenbeken und 2:3 gegen Absteiger SV Marienloh II) trudelte man in die Winterpause aus.

Ähnlich verlief auch die zweite Saisonphase. Mit einer Energieleistung wurden in den ersten fünf Spielen des Jahre vier Erfolge eingesammelt. Platz sieben mit 35 Punkten war am 24. Spieltag die höchste Platzierung von Türk Gücü in der Spielzeit. Die letzten sechs Spieltage konnten dann getrost unter den Teppich gekehrt werden. Wie zum Jahresausklang gab sich Türk Gücü einem offenen Schlagabtausch hin. Mit einem Torverhältnis von 16:36 Tore, bei zwei Remis und vier Niederlagen, wartete man auf das nahende Saisonende. Insbesondere die 2:9-Niederlage bei der SG Meerhof/Essentho, das 3:10 gegen TuS Sennelager und das abschließende 1:5 gegen SF BW Paderborn waren dann so gar nicht nach dem Geschmack von Coach Trainer Sedat Akcay.

Damit die kommende Saison erfolgreicher verläuft muss Türk-Gücü um die treffsicheren Spieler Daniel-Roy Garris (13 Tore in 28 Spielen) und Ali Durmus Karka (13 Tore) eine Mannschaft aufbauen, die bereit ist Trainingsfleiß in das Projekt eingleisige A-Ligaquali zu stecken. Ansonsten droht ein Abrutschen in die Zweitklassigkeit im Fußballkreis Paderborn.

Aufrufe: 020.6.2019, 12:00 Uhr
Detlef TippAutor