2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse
Glückliches Ende nach einer langen Saison. Türkspor feiert mit den vielen mitgereisten Fans in Sonthofen den Aufstieg in die Bayernliga. Der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. 	F.: Christoph Kölle
Glückliches Ende nach einer langen Saison. Türkspor feiert mit den vielen mitgereisten Fans in Sonthofen den Aufstieg in die Bayernliga. Der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. F.: Christoph Kölle

Türkspor Augsburg feiert

Nach dem Bayernliga-Aufstieg gibt es aber offene Fragen +++ Eine lautet: Bleibt Trainer Bender?

Adem Gürbüz war am am Tag danach schon noch etwas angeschlagen. Vor allem stimmlich waren Defizite vorhanden. Kein Wunder, der 47-jährige Abteilungsleiter hatte zusammen mit der Mannschaft von Türkspor Augsburg und dem Trainer ausgiebig gefeiert. „Ich weiß nicht mehr genau, aber es muss so zwei oder drei Uhr gewesen sein, als wir dann nach Hause gegangen sind“, lacht Gürbüz. Trainer Manfred Bender hat schon nach dem Spiel versprochen, dass es eine lange Nacht wird: „Wir werden ordentlich einen draufmachen und das Vereinsheim auseinandernehmen. Das haben sich die Jungs schließlich verdient.“

Über die Relegation schaffte der Vizemeister der Landesliga Südwest erstmals den Sprung in die Bayernliga. Und das durchaus verdient, denn Türkspor ließ sich auch vom 0:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Sonthofen nicht entmutigen und gewann mit 2:1 im Oberallgäu. Für Bender war der Auswärtssieg fast eine Sensation: „Man muss dazu sagen, dass wir in den vergangenen beiden Spielen mit dem letzten Aufgebot gespielt haben. Ich habe heute zwei Kreisklasse-Spieler eingewechselt. Mir fehlen fünf Stammspieler. Umso bemerkenswerter ist es, was die Jungs abgeliefert haben. Aber der Verein war jetzt einfach mal an der Reihe.“

Dabei ist die Frage, ob Bender bei Türkspor weitermacht, noch ungeklärt. Das liegt auch daran, dass bei Türkspor am kommenden Wochenende Neuwahlen in der Vorstandschaft anstehen. Deshalb hält sich Gürbüz zu Fragen, die die Zukunft betreffen, auch etwas zurück. Zumal Bender auch keinen Vertrag besitzt und er den Verein jederzeit verlassen könnte. „Da müssen wir einfach abwarten. Ich denke schon, dass sich Bender hier wohlfühlt. Das hat man bei unserer Feier gespürt. Wir werden jetzt Gespräche führen“, so Gürbüz. Immerhin steht mit Torhüter Thomas Reichlmayr vom FC Pipinsried ein Neuzugang bereits fest.

Für den Klub ist der Aufstieg der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. „Den Sprung haben wir geschafft. Die nächsten zwei, drei Tage müssen wir das noch realisieren und verdauen“, so Gürbüz. Zusammen mit dem Lokalrivalen TSV Schwaben ist Türkspor nun die „dritte Kraft“ nach dem FCA im Augsburger Fußball. „Da sind wir jetzt schon ein bisschen stolz darauf“, gibt Gürbüz zu. Er hofft, dass auch die Stadt weiter hinter dem türkischen Verein steht. Die Anlage in Haunstetten, auf der Türkspor spielt, ist städtisch. Und sämtliche Trainer, die bisher den Verein trainierten, klagten über die teilweise schlechten Zustände, vor allem in den Wintermonaten. Es gibt bis auf das Hauptfeld wenige Ausweichmöglichkeiten. „Wir sind schon in Gesprächen mit dem Sportamt. Da war zuletzt auch ein Kunstrasenplatz ein Thema. Einige Verbesserungen müssten schon getätigt werden“, meint Gürbüz. Mit den Auflagen hat das allerdings nichts zu tun: „Die sind in der Bayernliga die gleichen wie in der Landesliga.“ Am 13. Juli beginnt die neue Saison. „Da wollen wir uns für das Eröffnungsspiel bewerben“, verrät Gürbüz.

Aufrufe: 027.5.2019, 22:20 Uhr
Augsburger Allgemeine / Wolfgang LangnerAutor