Türkiyemspor hat den totalen Umbruch mit dem Aufstieg gekrönt. Extern sollte dieses Ziel erst in der kommenden Saison erreicht werden, intern wurde es schon für dieses Jahr ausgegeben, wie der Vorsitzende Onur Canbolat nach Spielende verriet. "Was wir vor der Saison haben verlauten lassen, haben wir auch mit dem Herzen erledigt. Bestes Beispiel ist Thomas Tümmers, der das Risiko einging, mit lädierter Schulter das wichtigste Spiel der Saison zu bestreiten. Das waren wir unseren Spielern und auch dem Anhang schuldig. So fantastisch waren sie die ganze Spielzeit über", schwärmte Canbolat. Ob auch der Erfolgstrainer Wachmeister weitermachen wird, ist derzeit fraglich. "Ich werde die nächsten Tage mal alles in Ruhe überdenken und mich dann entscheiden", sagte Wachmeister. Dem Trainerfuchs ist es gelungen, die Vielzahl von Charakteren zu einer verschworenen Gemeinschaft zu formen. "Kein Spieler wird uns verlassen. Im Gegenteil - wir legen personell nochmals nach", verriet Canbolat, bevor er sich Richtung teaminterner Aufstiegsfeier verabschiedete.
Als erstes Team sicherte sich Viktoria Rheydt in der Gruppe 1 den Meistertitel. Nur ein Jahr verweilte der Absteiger aus der A-Liga eine Klasse niedriger. So gesehen einmal tief Luft holen, also das Team etwas neu formieren, um dann wieder in der höchsten Kreisklasse eine gute Rolle zu spielen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es dem Trainerteam aus Dieter Rütten und Florian Wittkopf, die Mannschaft in die Erfolgsspur zurückzuführen und der vor Saisonbeginn von zahlreichen Kennern auferlegten Favoritenbürde gerecht zu werden.
Erst im zweiten Anlauf gelang Wickrathhahn der angestrebte Aufstieg. "Kaufhaus des Westens", "Klub der Millionäre", so titulierte mehrheitlich die hiesige Fußballgemeinde den Verein. Mittlerweile gehen diese Anfeindungen Teammanager Naser Baliu, der ein weiteres Jahr dranhängt, gewaltig gegen den Strich. "Ich bin Klinkenputzen bei Unternehmen gegangen, um Sponsorengelder aufzutreiben. Aber wir zahlen nicht die Summen, die sich im Umlauf befinden. Zudem helfen wir Spielern bei der Jobsuche", erklärte Baliu und ergänzte: "Torsten Trautmann hat das Saisonziel Aufstieg erreicht und unser Vertrauen gerechtfertigt." Basis des Erfolgs war, dass neben vielen Häuptlingen auch viele Indianer ihr Ego beiseitestellten und für eine gemeinsame Sache spielten und kämpften.