Türk Attendorn schafft die Sensation

Unglaublich, aber wahr: Um 21.19 Uhr brachen beim SV Türk Attendorn heute Abend alle Dämme – oder sagen wir mal: Alle, die unter Corona-Bedingungen brechen konnten. Der krasse Außenseiter hat im zweiten Halbfinale des Olper Fußball-Kreispokals die ganz große Sensation geschafft und den vier Klassen höher spielenden Favoriten SG Finnentrop/Bamenohl aus dem Wettbewerb ausgeschaltet. Im Endspiel trifft der A-Kreisligisten nun auf den Landesligisten SpVg Olpe. Der Oberliga-Aufsteiger war nach dem Pokal-K.o. auf dem Nebenplatz des Hansastadions hingegen erst einmal bedient. „Türk Attendorn hat die Räume unheimlich gut verdichtet und dagegen gehalten. Auch wenn die Spielanteile bei 80 zu 20 Prozent lagen, sind wir nie durchgekommen. Mit so wenig Torchancen kann man kein Halbfinale gewinnen. Wir müssen uns an die eigene Nase packen“, kommentierte der Sportliche Leiter der SG, André Ruhrmann, das überraschende Ausscheiden.

Es war symptomatisch, dass der 1:1-Ausgleich durch einen 30-m-Freistoß von Robin Entrup zustande kam (77.). Bis dahin hatten die Gastgeber durch ein Tor von Volkan Kücükpehlivan (25.), der einen „1-A-Konter“ erfolgreich abschloss, mit 1:0 geführt. Im folgenden Elfmeterschießen parierten beide Torhüter je einen Elfmeter, zudem leistete „Finn/Bam“ sich mit einem Lattentreffer einen weiteren Fehlschuss. Vorzeitig endete die Partei für einen Attendorner, der in der Nachspielzeit wegen taktischer Fouls „Gelb-Rot“ sah und für SG-Akteur Laurits Strotmann, der nach einem Cut am Auge mit dem Rettungswagen vom Platz gefahren wurde.