Einen Tag später gab es die nächste faustdicke Überraschung. Der Verein teilte mit, dass er die Zusammenarbeit mit dem sportlichen Leiter Ilja Ludenberg zum 30. Juni beendet. Während sich Turu bei Ludenberg, der seine Aufgabe erst im November begonnen hatte, für seine "hervorragende Arbeit" bedankte, gab es von ihm folgende Stellungnahme: "Nach zwei intensiven Jahren in Straelen mit der Landesliga-Meisterschaft und dem Oberliga-Aufstieg wollte ich mindestens ein Jahr Pause machen. Herr Schneider bat mich dann um Hilfe bei Turu. Es war für mich eine Selbstverständlichkeit, bei Turu einzuspringen." Im Gespräch mit unserer Redaktion betonte Ludenberg, der zuvor in unterschiedlicher Funktion bei Fortuna tätig war, dies nur Schneider zuliebe gemacht zu haben. "Das hätte ich noch nicht einmal für Fortuna getan", versichert er. Sein Trainerteam und er hätten einen Scherbenhaufen übernommen. "Der Klassenerhalt ist unter diesen Umständen eine tolle Leistung der Mannschaft, die einen Riesencharakter hat." Damit sei seine Mission erfüllt. "Ich wäre zwar gern den erfolgreichen Weg weitergegangen, aber das war nicht meine Entscheidung." Dem Vernehmen nach soll Turus Ex-Trainer Frank Zilles, der bereits vor seinem Weggang Interesse an der Postion bekundet hatte, Sportdirektor werden.
Auf der Versammlung war all das noch kein Thema. Als Schneider seinem Freund und scheidenden Vorstandskollegen Gerd Westhoff für alles dankte, gab es nochmals Beifall. "Wir sind immer Schulter an Schulter gegangen", betonte Schneider. Der 83-jährige Westhoff zieht sich aus gesundheitlichen Gründen zurück, will aber immer noch beratend zur Verfügung stehen. Für die Spieler ergriff Kapitän Saban Ferati das Wort: "Ich habe schon in einigen Vereinen gespielt, aber ich habe noch in keinem Klub ein so gutes, freundschaftliches Verhältnis zu einem Präsidenten gehabt wie hier zu Herrn Schneider."