2024-06-04T08:56:08.599Z

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Team und Vorstand des FC Türk Gücü Rüsselsheim haben unterschiedliche Ansichten in Sachen Finanzen.
Team und Vorstand des FC Türk Gücü Rüsselsheim haben unterschiedliche Ansichten in Sachen Finanzen. – Foto: Dirk Affeldt

Türk Gücü: Am Geld scheiden sich die Geister

FC Türk Gücü tritt zum dritten Mal nicht an und ist erster Absteiger +++ Gegenseitige Schuldzuweisungen

RÜSSELSHEIM. Nun ist es amtlich: Der erste Absteiger aus der Gruppenliga Darmstadt steht bereits nach weniger als der Hälfte der Saison 2021/22 fest. Der FC Türk Gücü Rüsselsheim wird aufgrund von drei Spielabsagen hintereinander den Gang zurück in die Kreisoberliga Groß-Gerau/Darmstadt antreten, wo der 1980 gegründete Verein 2018 die Meisterschaft gefeiert hatte.

Was sich im Laufe der Woche andeutete, war Realität geworden, als ein Vereinsvertreter Klassenleiter Robert Neubauer (Rüsselsheim) in Kenntnis setzte, dass der FC Türk auch am Sonntag im Heimspiel gegen FSG Riedrode keine Mannschaft werde stellen können. Bereits die Spiele beim SV 07 Geinsheim (30. Oktober) sowie gegen TSV Lengfeld (7. November) hatte der Verein personalbedingt absagen müssen. Zuvor hatte es deftige Niederlagen (1:13, 0:8, 0:7) gesetzt. Der FC Türk Gücü, der bislang acht Punkte gesammelt hatte, wird in der Tabelle auf den letzten Platz gesetzt. Die ausgetragenen 15 Partien bleiben in der Wertung und die ausstehenden Begegnungen gehen jeweils mit 3:0 Toren an den Gegner.

"Uns waren die Hände gebunden"

„Dreimal nicht anzutreten war der einzige Weg, da uns durch Sperren und verletzte Spieler die Hände gebunden waren. Wir hätten in der Winterpause neun, zehn Spieler mit Amateurverträgen finden und holen müssen. Unsere finanziellen Verpflichtungen haben wir immer eingehalten, so lange die Spieler regelmäßig ins Training gekommen sind. Einer ist während der Hinrunde für drei Wochen in Urlaub gefahren, wovon wir nichts wussten. Wir werden mit den Spielern über eine Auflösung der Amateurverträge sprechen. Wer in der zweiten Mannschaft in der A-Liga spielen möchte, kann das gerne machen“, erklärte Türk-Geschäftsführer Adnan Dayankac.

Vorwürfe gegen den Vorstand

Torhüter Nuri Ünal stellt die Sache anders dar: „Nach einem guten Saisonstart begannen die Probleme, als der Vorstand seine finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Spielern nicht eingehalten hat. Seit dem Trainerwechsel am 30. September wurden die Spieler nicht mehr bezahlt. Einige sind dann nicht mehr zum Training gekommen. Der Vorstand hat nicht alles getan, damit wir weiter spielen können. Wir hatten einen Abendtermin mit dem Vorstand, wo 17 Spieler gekommen waren, vom Vorstand aber leider niemand.“

Laut Robert Neubauer kommen neben dem sportlichen Abstieg keine weiteren Bestrafungen auf den Verein zu. „Als Klassenleiter bedauere ich selbstverständlich das Ausscheiden des FC Türk Gücü aus dem Wettbewerb, da es ein Ziel sämtlicher Mannschaften und deren Verantwortlichen sowie des Klassenleiters sein sollte, dass alle Entscheidungen auf dem grünen Rasen und nicht am grünen Tisch fallen“, so der langjährige Kreisfußballwart.



Aufrufe: 016.11.2021, 17:00 Uhr
pdu/step/kriAutor